Flamenco, Libido und Co.: Die Festspielmetropole verzaubert kunstvoll in all ihren Facetten.
Neue Reigen-Art
Mit Spannung warten Opernfreunde darauf, was Regisseur Romeo Castellucci in diesem Jahr bei den Salzburger Festspielen auf die Bühne bringen wird. Er inszeniert Béla Bartóks Oper „Herzog Blaubarts Burg“ in Kombination mit Carl Orffs Oratorienoper „De temporum fine comoedia“. Theaterfreunde wiederum sind neugierig auf das, was zehn zeitgenössische Autoren mit Arthur Schnitzlers einstigem Skandalstück „Reigen“ gemacht haben, wenn das Karussell der Libido modern interpretiert wird. Generell freut man sich auf Stars wie Asmik Grigorian, die mit Franz Welser-Möst am Dirigentenpult in Puccinis „Il trittico“ zu hören sein wird, Anita Rachvelishvili, Piotr Beczała, Andris Nelsons, Joana Mallwitz und viele mehr. (18. Juli – 31. August, salzburgerfestspiele.at)
Unnachahmliches Herbergs-Flair
Jahrhundertealte Geschichte spüren und dennoch den Luxus unserer Tage genießen: Das ermöglichen einige Hotels in der Salzburger Innenstadt. Hierzu gehört das „Radisson Blu Hotel Altstadt“ mit seinen liebevoll erhaltenen historischen Details wie mittelalterlichen Holzdecken und Stuckverzierungen ebenso wie das „Hotel Goldener Hirsch“, dessen Restaurants und Bars zu den bevorzugten Lokalen für ein Essen oder einen Drink nach den Festspielvorstellungen gehören. Modernes Design hinter historischen Mauern findet man im „Town-house Weisses Kreuz“ und im „Arthotel Blaue Gans“, Fünf-Sterne-Luxus im „Hotel Sacher“. Ein charmantes Boutiquehotel ist „The Mozart“, B&B der Luxusklasse gibt es in „The Maximilian“.
Lebenskunst
Zu den Aushängeschildern der Salzburger Galerieszene zählt die Galerie Ropac am Mirabellgarten, die auf internationale zeitgenössische Kunst spezialisiert ist und von April bis Juli Robert Rauschenberg präsentiert. In stimmungsvolle Gewölberäume der Altstadt lädt Mario Mauroner. Freunde der Fotografie finden in der Leica Galerie in der Gaisbergstraße aktuell beispielsweise Werke von Alexander Maria Lohmann, besonderes Flair verspricht auch die L.art Galerie in der Linzergasse. Parallel zu den Festspielen zeigt die Galerie Thomas Salis „The Art of Collage“. Wer Pop-Art oder Werke von Udo Lindenberg sucht, wird in der Galerie Walentowski fündig. Kein Kunstfreund wird Salzburg verlassen, ohne das Museum der Moderne am Mönchsberg besucht zu haben, wo im Frühjahr unter anderem Jasmina Cibic zu sehen ist.
Salzburg schmeckt
Kreative Küche ebenso wie Hausmannskost vom Feinsten findet man in der Mozartstadt an einigen Orten – unter den führenden Adressen ist „Senns Restaurant“, wo modernes Design und ebensolche Küche verbunden werden. Besonders geschmackvoll speist man im „Esszimmer“. Zu den ältesten und besten Restaurants der Stadt zählt das „Stiftskulinarium St. Peter“. Freunde von Traditionellem kennen das „Meissl und Schadn“ und das „Imlauer“ natürlich längst. Raus aus der Altstadt locken das „Auerhahn“, „Zum Buberlgut“ oder das „Huber’s im Fischerwirt“. Spektakuläre Ausblicke bekommen Gäste des „M32“ am Mönchsberg geboten. Und wer’s gern süß hat, verzichtet sicher nicht auf einen Gugelhupf in der „Konditorei Schatz“.
Sevilla an der Salzach
Und auch die bereits fulminant absolvierten Pfingsfestspiele sollen an dieser Stelle nicht unerwähnt sein. Auf nach Sevilla hieß es dieses Jahr. Festivalleiterin Cecilia Bartoli hatte einen Schwerpunkt auf andalusisches Lebensgefühl programmiert. Gioachino Rossinis „Il barbiere di Siviglia“ durfte dabei natürlich nicht fehlen, niemand Geringerer als Rolando Villazón führte Regie, die Intendantin selbst war als Rosina zu sehen. Edgardo Rocha durfte sie als Conte d’Almaviva umgarnen. Die Faszination des Flamencos wurde bei den heurigen Pfingstfestspielen ebenso spürbar wie jene der traditionellen spanischen und südamerikanischen Musik. Mit dabei waren auch: Alte-Musik-Expertin Christina Pluhar mit ihrem Ensemble L‘Arpeggiata im Konzert„La Torre del Oro“. Jordi Savall stand einem geistlichen Konzert vor. Beim Galakonzert waren neben der omnipräsenten Bartoli auch Plácido Domingo, Piotr Beczała und und und María Pagés dabei. (salzburgerfestspiele.at/pfingstfestspiele)
Musikalisches Erlebnis
22. September 2022
Neue Avantgarde
Designer Alfredo Häberli über Präzision, Perfektion und neue Pläne. Ein Talk.
Vom Stuhl „Interface“, dessen Verwendungsmöglichkeiten ganz von der eigenen Vorstellungskraft abhängen, über das Bücherregal „Pattern“, das sowohl horizontal als auch vertikal Stabilität gibt, bis hin zum Einfamilienhaus „Haussicht“ im Holzdesign: Man könnte sagen, Alfredo Häberli hat seiner Kreativität bereits in allen Designbereichen freien Lauf gelassen. Im Gespräch erzählt er von seinem Zugang zur Perfektion, Projekten wie dem 25hours Hotel in Zürich und wer ihn in seiner Arbeit inspiriert.
Der Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry meinte: „Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.“ Würden Sie diese Aussage in Bezug auf Design bestätigen?
Ja, kann ich. Noch lieber sehe ich aber mit dem Herzen („Der kleine Prinz“). Ich frage mich dennoch, wie weit Perfektion anzustreben ist? Ich denke, eine gewisse Präzision und Eigenständigkeit empfinde ich als wertvoller als Perfektion. Ich schätze Dinge, die nicht ganz perfekt sind, ein wenig mehr, denn sie regen mich zum Nachdenken an.
Welche Begriffe beschreiben Ihre Designs am besten?
In zwei Worten: Präzision und Poesie. Genauer gesagt ist es das Lineare und Erfinderische der Präzision auf der einen Seite und das Unbeschreibliche, Intuitive, Kunstvolle der Poesie auf der anderen. Im Moment beschäftige ich mich mit der intuitiven Intelligenz.
27. August 2022
Ein Gefühl für Algorhythmus
Künstliche Intelligenz stellt unseren Kunstbegriff auf den Kopf: Was früher das zufällige Genie großer Meister wie Michelangelo und Beethoven war, sind heute riesige Rechner mit einem programmierten Hang zum Kreativen.
Es sind die Kreativität und die Individualität, die unser Dasein ausmachen. Es ist die Kunst, die den Menschen vom Tier unterscheidet, die unserem Schaffen einen Sinn gibt und unsere Einzigartigkeit auf diesem Planeten ausmacht. Niemand sonst ist dazu imstande. Oder etwa doch? Die künstliche Intelligenz (KI) straft diese Annahmen Lüge. Der Begriff KI ist seit Langem kein Fremdwort mehr. Sie hat längst unseren Alltag erobert, wir finden sie in Küchengeräten, Staubsaugern, Handys und Autos. Und wer nun denkt, die KI sei auch nur so intelligent wie das menschliche Gehirn, das sie hervorgebracht hat, irrt. In vielen Dingen ist sie uns voraus. Wenn Computer über Schachweltmeister triumphieren, Autos lenken, unsere Gefühlslage erkennen und mit uns kommunizieren, wird die Überlegenheit des Menschen relativiert. Warum sollte es sich in der Kunst anders verhalten? Es war letztlich nur eine Frage der Zeit, bis die KI auch in die Welt der Kulturschaffenden eindringt und versucht, sich ihren Platz zu erkämpfen. Sie ist quasi die Nachfahrin von Picasso, Schubert und Co. Jedoch mit einem wesentlichen Manko: Maschinen können lernen und Schlüsse ziehen, aber nicht selbstständig Emotion schaffen.
06. Juni 2023
Fantastische Formen
Neue Hotel-Ikone in Bangkok oder Art in Brüssel. Stardesigner Jaime Hayon verrät seine Inspiration für 1001 Projekte.
Jaime Hayon gilt als einer der einflussreichsten Kreativen der letzten Jahrzehnte, Szene und Presse feiern ihn zu Recht als visionären Designer seiner Generation. Seine Markenzeichen: Geheimnisvolle Kreaturen und geschwungene Möbelstücke tummeln sich in warmen Pastellfarben.
— Juli 2023
Wunderbar Aufblühen
Hier lässt es sich so richtig Auftanken — mit Stil, Genuss und Wirkung.
Travel — März 2023
Das Herz Englands
Das charmante Gasthaus The Feathered Nest erwartet seine Gäste in den malerischen Cotswolds.
Style & Trend — Oktober 2024
Wie ein Kaktus die Fashionwelt revolutioniert
Exklusivinterview mit Desserto-Mitbegründer Adrián López Velarde