Johannes Müller, 33, studierte Jus und hat bei Gericht gearbeitet – seine Liebe zum Wein kam später. Das 5 Hektar umfassende familiäre Weingut in Grinzing stellt er derzeit auf Bio um. Wir haben ihn zum Gespräch getroffen.
Er ist „gar nicht so böse“, dass sein Betrieb unter den derzeitigen Umständen noch nicht offen hält. Die Gasträume baut Johannes Müller gerade um. Außerdem genießt er jetzt die Zeit mit seiner Frau und Maxl, seinem kleinen Sohn. Für unser Gespräch wählen wir die Terrasse, von wo man auf den verwunschenen Garten, die gelben Häuser und die roten Dächer der Nachbarschaft blickt. Ganz zu seinem früheren Beruf passend, beginnt der studierte Jurist und jetzt Vollzeit-Weinbauer Sätze mit „Ich muss gestehen.”
Herr Müller, Sie sind wirklich froh, dass die Gastronomie noch nicht offen ist?
Also wir sind schon voll motiviert und ich bin sehr gerne Gastgeber, aber ich bin auch ein Unternehmer (lächelt). Das heißt ich möchte ganz aufsperren und nicht um 20 Uhr meine Gäste hinausschmeißen. Wie Sie gesehen haben, renovieren wir derzeit.
Aber woher kommen die Einkünfte?
Ich muss gestehen, dass der Ab-Hof- und der Online-Verkauf überraschend gut läuft. Letztes Jahr waren wir fast leer, denn seit dem Lockdown wird deutlich mehr bestellt. (Anmerkung: Ab 12 Flaschen liefert Müller EU-weit versandkostenfrei)
Sie waren Jurist und sind jetzt Weinbauer. Wie kam’s eigentlich dazu?
Es war nicht immer klar, ob ich den Betrieb übernehme. Das zieht sich wohl durch meine Familiengeschichte. Mein Großvater, der den Betrieb nach dem Krieg gekauft hat, war Tischler. Den Weinbau hat er nebenbei betrieben. So wie meine Eltern, die aber Geld in Weingärten investiert haben. Manche kaufen Ferraris, andere Weingärten (lacht).
“Wir sind schon voll motiviert und ich bin sehr gerne Gastgeber.”
Sie sind in Sachen Wein aber Autodidakt?
Also Grundsätzliches habe ich schon mitbekommen. Ich muss aber gestehen, ich hab vieles von Kollegen gelernt. Es gibt ja zum Glück einige Winzer, die auch die Wahrheit sagen. Mit Gerhard Lobner vom Mayer am Pfarrplatz zum Beispiel arbeite ich seit Jahren sehr gut zusammen. Und man lernt mit der Aufgabe. Ich mach fast alles allein – im Keller und auch im Weingarten.
Welche Weine mögen Sie eigentlich, respektive was wird bei Ihnen gerne getrunken?
Also ich hege eine große Faszination für Riesling und Burgunder (Anmerkung: Chardonnay und Pinot Noir). Gemischter Satz geht bei uns sehr gut. Und seit einigen Jahren der Rose Sekt, den viele Damen schätzen, in letzter Zeit auch viele Herren (lächelt).
“Unser Rose Sekt ist nicht nur bei Damen sehr beliebt.”
Was sind Ihre nächsten Pläne?
Also letztes Jahr haben wir die Küche von Heurigen-Buffet auf „A la Carte umgestellt“. Das möchte ich noch verfeinern. Außerdem arbeite ich an der Umstellung des Weinguts auf biologische Bewirtschaftung, was bei unseren 5 Hektar, verteilt auf 15 Lagen, eine schöne Herausforderung ist (Anmerkung: Müller keltert 10.000−15.000 Flaschen; die Trauben werden ausschließlich per Hand gelesen). Und dann betreiben wir noch eine Buschenschank am Nussberg, wo es auch immer etwas zu tun gibt.
Herr Müller, viel Erfolg weiterhin und danke für das Gespräch!
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