„Wenn ich alle unsere Resorts, Wellnessangebote und Services zusammenzähle, sind wir die größte Wohlfühlzone Österreichs und bieten unseren Gästen eine wunderbare Zeit. Gerade in diesem Sommer.“ – Gerhard Gucher
Corona hat seine Betriebe stillgelegt: Gerhard Gucher, Direktor der VAMED Vitality World, kontert mit Optimismus und neuen Ideen.
Vorbei an leeren Liegen, leeren Pools und leeren Restaurants spazieren wir mit Gerhard Gucher durch die Therme Wien und lernen dabei eine inspirierende Persönlichkeit, einen ehrlichen Teamplayer und einen erfolgreichen Geschäftsmann kennen. Während wir über Tourismus in Zeiten von Corona, Erfolgsrezepte für Karrieren und Schlittenhunde am Polarkreis plaudern, wird um uns herum aber bereits fleißig an der Wiederaufnahme des Betriebs gearbeitet.
Am Weg zurück in die Normalität – kann man so die aktuelle Situation der VAMED Vitality World beschreiben?
Wir sind tatsächlich am Weg zurück, aber von Normalität kann noch keine Rede sein. Der Betrieb wird zwar wieder aufgenommen, aber es ist anders als vor Corona. Mit 3,2 Millionen Besuchern jährlich sind unsere Resorts sehr gut ausgelastet. Mit den aktuellen Auflagen wird diese Auslastung allerdings nicht möglich sein. Ich bin aber überzeugt, dass die Regulierungen laufend angepasst werden. Wenn die Betriebe wieder öffnen, treffen Theorie und Praxis aufeinander. Dann werden wir merken, was geht und was nicht.
Erlauben Abstandsregeln, Mundschutz und Desinfektionsmittel einen entspannten Urlaub?
Gerade die Abstandsregelungen haben auch einen Vorteil für unsere Gäste, da dadurch mehr Privatsphäre und mehr privater Wohlfühlraum geschaffen werden. Im Unterschied zu unseren Mitarbeitern müssen die Gäste auch nicht immer und überall Masken tragen, nur in bestimmten Situationen und Räumen. Wenn ich alle unsere Resorts, Wellnessangebote und Services zusammenzähle, sind wir die größte Wohlfühlzone Österreichs und bieten unseren Gästen eine wunderbare Zeit. Ob mit oder ohne Corona.
Das klingt sehr positiv. Ist Corona also auch eine Chance?
Das hängt von der inneren Einstellung eines Betriebs ab. Ich gebe nie auf, mache aus jeder Situation das Beste, und daher sehe ich auch immer Chancen. Klassische Urlaubsziele wie Italien oder Fernreisen kommen in dieser Saison nicht in Frage. Viele Österreicher werden in diesem Sommer wieder bemerken, wie buchstäblich nah das Gute liegt, denn Österreich ist zu Recht eine der besten Tourismusdestinationen weltweit. Die Menschen werden feststellen, dass die Angebote im eigenen Land echter Urlaub sind.
Gewinnt das Thema Gesundheit aktuell an Bedeutung in der Gesellschaft?
Ja, auch unabhängig von Corona. Als ich 1950 geboren wurde, war Burn-out noch kein Thema. Heute ist der Begriff ein fixer Bestandteil unserer Gesellschaft. Tagesbesuche in Thermen und Kurzurlaube liegen aber nicht nur aufgrund des steigenden Stresslevels im Trend, sondern auch weil der Urlaubsanspruch historisch betrachtet gestiegen ist. Heute stehen uns im Durchschnitt vier bis sechs Wochen Urlaub zu, und diese Zeit wird gern verwendet, um der Gesundheit Gutes zu tun. Mit VAMED im Hintergrund sind wir der größte Gesundheitsanbieter weltweit. In unseren neun Resorts und acht Vier-Sterne-Superior-Hotels bieten wir vielfältige Services rund um das Thema Gesundheit, von ausgewogener Ernährung über erholsamen Schlaf bis hin zu präventiver Bewegung.
Die Betriebe der VAMED Vitality World wurden bereits mehrfach ausgezeichnet. Wie wichtig sind Ihnen diese Zertifizierungen?
Wir loben uns nicht gern selbst, aber wir lassen uns gern loben. Die Awards – etwa die Auszeichnung der Therme Wien als beste Stadttherme Europas – haben natürlich einen Werbeeffekt. Was mir persönlich aber wichtiger erscheint: Es ist eine Möglichkeit, unsere Mitarbeiter vor den Vorhang zu holen. Die Auszeichnungen sind Feedback für ihre gute Arbeit.
Wie wird man eigentlich Direktor der VAMED Vitality World?
Nach der Kindheit bei meinen Großeltern in Kärnten bin ich für meine Lehre zum Elektrotechniker zu meinen Eltern nach Wien gezogen. Ich war Sternsinger, habe mich bei der Jungschar engagiert und wurde in der Berufsschule zum Klassensprecher gewählt. Ich habe also schon immer gern Führungsrollen übernommen und hatte viele Ideen, die ich auch umsetzen wollte. Nach erfolgreichen beruflichen Stationen bei der ÖBB, der Österreich Werbung und im Burgenland Tourismus wollte ich in Pension gehen, aber die VAMED Vitality World hat mir ein Angebot gemacht. Das ist jetzt zehn Jahre her, und ich habe noch immer viel Feuer sowie Begeisterung in mir.
Manager des Jahres, Top-Zuwachsraten im Burgenland Tourismus, Events wie der Ö3-Express mit mehr als 750.000 ‑Besuchern – was Sie anfassen, wird anscheinend zum Erfolg. Ihr Rezept?
Ich suche mir die richtigen Leute aus, denn Erfolg entsteht nur mit einem guten Team. All meine Karrierehöhepunkte sind nicht nur meine Erfolge, sondern auch die meines Teams.
Was zeichnet Sie als Führungspersönlichkeit aus?
Ich bin ein Chef mit Ecken und Kanten. Ich kann hart sein, aber ich fühle mich in die Mitarbeiter hinein, und so kann ich auch ihre Entwicklung fördern. Den Boden unter den Füßen nicht zu verlieren ist mir nicht nur als Mensch, sondern auch als Manager sehr wichtig. Mit drei Tagen Verspätung kam vor Kurzem eine Lieferung mit Accessoires für unsere Resorts an einem Freitagabend an. Ich war vor Ort, habe selbst angepackt, und um Mitternacht war alles ausgeladen. Ich delegiere nicht nur, sondern gehe selbst voran. Begeisterung, Fleiß und aktives Handeln übertragen sich auch auf die Mitarbeiter.
Wie wichtig ist Ihnen ein persönliches Verhältnis zu Ihren Mitarbeitern?
Das ist mir schon wichtig. Ich fordere sie, aber gleichzeitig fördere ich sie. Auch mein großes Netzwerk ist Teil meiner Erfolgsgeschichte. Wenn sich Mitarbeiter verändern möchten, dann unterstütze ich sie mit meinem Netzwerk. Ich stehe Veränderungen nicht im Weg und freue mich, wenn persönliche Kontakte bestehen bleiben. Das bringt jeden weiter.
Wie regional ist Ihr Handeln?
Als Wirtschaftsbetrieb sind wir Teil eines großen Ganzen. Wir brauchen Brot vom Bäcker, Schinken vom Fleischer oder Wein vom Winzer. Regionale Produkte und Lieferanten sind ein wichtiger Teil unseres Angebots in den Resorts. Das Leben ist keine Einbahnstraße. Wir unterstützen regionale Betriebe – und regionale Betriebe unterstützen uns. In Zeiten von Corona sind große Unternehmen wie die VAMED Vitality World auch eine wichtige Stütze für kleinere Betriebe.
Welchen Stellenwert hat für Sie persönlich Urlaub?
Ich verkaufe nicht nur Urlaub, sondern ich genieße ihn auch selbst gern. Neben klassischen Familienurlauben im In- und Ausland unternehme ich mit guten Freunden alle zwei Jahre eine außergewöhnlichere Reise. Dabei haben wir schon den Polarkreis mit Hundeschlitten erkundet oder den Jakobsweg mit dem Mountainbike zurückgelegt. Auch bei meiner eigenen Urlaubsplanung bin ich also kreativ. Als Gast in einem Hotel lege ich vor allem Wert auf die Herzlichkeit und Menschlichkeit der Mitarbeiter. Wenn dir ein Haus das Gefühl vermittelt, dass du als Einheimischer auf Zeit aufgenommen wirst, dann spielt es keine Rolle, ob es zwei oder fünf Sterne hat.
Vielen Dank für das Gespräch!
Zur Person
Gerhard Gucher ist 1950 in Kärnten geboren. Nach beruflichen Stationen bei der ÖBB, der Österreich Werbung sowie bei Burgenland Tourismus fungiert er seit 2010 als Direktor der VAMED Vitality World. In dieser Position verantwortet er neun Resorts und führt 1.600 Mitarbeiter.
Musikalisches Erlebnis
04. März 2021
Nahrung fürs Gehirn
Iss dich klug! nennt sich das neue Buch von Dr. Manuela Macedonia. Wie das funktioniert, verrät Sie im spannenden Talk.
Dr. Manuela Macedonia versteht es, uns die Funktion unseres Gehirns spannend, informativ und vor allem praxistauglich näher zu bringen. Nachdem sich die Neurowissenschafterin zuletzt intensiv dem Thema “Gehirn & Bewegung” gewidmet hat, ist nun die Ernährung dran. Denn was wir essen, hat nicht nur entscheidenden Einfluss auf unseren Körper, sondern auch auf unser Gehirn. Wie das genau funktioniert, erklärt sie in ihrem neuen Buch “Iss dich klug — Und dein Gehirn freut sich.” (Verlag Ecowin). Wie man mit Fasten die Gehirnzellen in Schwung bringt, allein durch den Anblick einer Speise sein Gehirn belohnt und dabei nicht die Lust am Genuss verliert, verrät Dr. Manuela Macedonia im Gespräch.
21. März 2022
Gut geht´s besser
Warum sich nachhaltiges Wirtschaften lohnt: Helvetia Versicherungen AG-Vorstand Andreas Bayerle im Talk.
Manche Dinge sind weit mehr als ein flüchtiger Trend. Andreas Bayerle, Vorstandsmitglied bei Helvetia, erklärt, warum Nachhaltigkeit für ihn zur DNA des Unternehmens gehört und für die Kunden des Versicherers ein Trend ist, der kam, um zu bleiben.
Nachhaltigkeit liegt gerade sehr im Trend. Hat sich dementsprechend auch die Nachfrage der Kunden Ihres Versicherungsunternehmens ganz konkret verändert?
Viele haben das Thema als ein wesentliches erkannt. Es liegt im Trend, nachhaltig zu investieren – und das ist gekommen, um zu bleiben. Zahlreiche auch institutionelle Anleger gehen in diese Richtung. Ehrlicherweise muss man sagen: Produkte von Banken und Versicherungen sind ja oft abstrakt. Hier aber können die Leute auch eine emotionale Bindung aufbauen, wenn sie etwa mit ihrem Investment den Aufbau von Schutzwäldern unterstützen.
Diese Schutzwälder sind eines von vielen Projekten, in denen sich Helvetia zum Thema Nachhaltigkeit engagiert. Wie kam es zu einer halben Million Baumspenden des Konzerns in den vergangenen Jahren?
Helvetia ist ja vor allem in Alpenländern zu Hause, wo gleichzeitig auch die Gefahr von Stürmen, Lawinen und anderen Naturkatastrophen sehr präsent ist. Bei schweren Schäden geht es darum, rasch wieder Bäume zu pflanzen, damit nicht noch mehr passiert. Hier setzen wir vielseitig an. Einerseits haben wir allein in Österreich rund 125.000 Bäume, im gesamten Helvetia-Konzern eben eine halbe Million Bäume gestiftet, andererseits schicken wir unseren Kunden, die hier investieren ihren persönlichen „Baumpass“ zu ihrem nachhaltigen Investment. Das kommt bei diesen sehr gut an, denn es ist ein Thema, das berührt. Gleichzeitig haben wir als Versicherungsunternehmen natürlich auch ein Interesse daran, dass möglichst wenig Schäden entstehen, die in weiterer Folge als Versicherungsschäden wieder bei uns landen.
24. November 2022
Zeit für Schönes
Sebastian Schroeter eröffnet mit Select Räume für die außergewöhnlichen Dinge des Lebens.
Wir treffen Sebastian Schroeter im Goldenen Quartier in der Wiener Innenstadt. Genau hier hat der Experte in Sachen Gold, Diamanten und außergewöhnlicher Dinge „Select – The Concept Studio“ eröffnet – nach der Pomellato Boutique ein weiteres Standbein von Juwelier Heldwein und Herzensprojekt von Sebastian Schroeter. Mit besonderem Fokus: Neben einem Shop-in-Shop von Ole Lynggaard sind ausgewählte Kunst, Silberware und Limited Editions zu finden. Unter anderem auch exklusive Spirituosen und Table Books– genau diese Vielfalt ist dem studierten Betriebswirt und Gemmologen wichtig. Ein Talk über Zeitgeist, Trends und Brettspiele.
Style & Trend — Februar 2024
FrazyBot: Der Mix-Meister für Home-Drinks
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Style & Trend — Mai 2024
Best of: Red Dot Design Award 2024
Die Red Dot-Sieger aus Österreich und der Schweiz.
Travel — Oktober 2020
Klicksgefühl am Gipfel
“The Sound of Mountains” entführt in ungeahnte Outdoor-Paradiese.