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Vergangene Woche fand im Fortezza da Basso in Florenz die 108. Ausgabe der Pitti Immagine Uomo – die wichtigste Plattform für Männermode weltweit – statt. Wir präsentieren alle Highlights der gigantischen Messe.

Es hätte heißer kaum sein können, doch auch bei beinahe 35 Grad blieb die Modewelt in Florenz während der Pitti Uomo 108 cool. Optisch zumindest, denn auch als die Temperaturen in die Höhe schnellten, behielten die modischen Messebesucher ihre Blazer an. Immerhin gab es ein volles Programm und viel zu entdecken: Über 730 Brands aus aller Welt waren im Fortezza da Basso vor Ort, um neugierigen Augen ihre Neuheiten zu präsentieren.

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Pitti Immagine Uomo 108 ©

Während das Highlight für Industrie-Insider die Gelegenheit ist, sich direkt mit Designern über ihre Arbeit auszutauschen, fiebert die Öffentlichkeit den Modeschauen der auserwählten Gastdesigner entgegen – die die Business-fokussierte Messe um einiges glamouröser und zugänglicher machen. Neben Nachwuchstalent Niccolò Pasqualetti begeisterte vor allem die Show von Homme Plissé Issey Miyake – der plissierten Männerlinie des legendären japanischen Designers Issey Miyake –, die eine Ode an italienische Ästhetik war.

Und was wäre ein Trip nach Italien ohne Eis, Pasta und Aperol Spritz? Neben modischen Neuheiten trumpften einige Labels auch mit sozialen und kulinarischen Events auf: Margaret Howell lud gemeinsam mit der UK Fashion and Textile Association (UKFT) zu einem entspannten Nachmittag mit Gelato und Prosecco nahe dem Arno – passend zur Marke begeisterte vor allem das pistaziengrüne Eis. Brunello Cucinelli eröffnete mit seinem eleganten Dinner in der Villa Bardini das inoffizielle Startsignal für die Männermodewochen – wo wie immer Paccheri in Tomatensauce serviert wurden. Und Auch Tommy Hilfiger meldete sich mit einem exklusiven Hilfiger Social Club“ zurück und, wo nicht nur eine Aperol-Spritz-Station auf Gäste wartete, sondern der amerikanische Designer auch seine neue, sartoriale Linie präsentierte.

Homme Plissé Issey Miyake

Vor einigen Monaten kündigte die Brand an, sich sich vorerst von Paris als Schauplatz neuer Kollektion zu verabschieden und künftig auf wechselnde internationale Schauplätze zu setzen. Die spektakuläre Präsentation bei der Pitti Uomo 108 vergangene Woche, wo die Marke als Ehrengast vor Ort war, fungierte als perfekter Auftakt der neuen Strategie: In einer Renaissance-Villa zeigte Homme Plissé Issey Miyake seine ikonischen Plissé-Looks, inspiriert von italienischen Landschaften, Farben und Texturen – von Zitronen über Leinen bis zu den Pastelltönen der Cinque Terre. In Tandem mit der Präsentation lud das japanische Label auch zu einer Ausstellung, die das Handwerk der plissierten Mode in den Fokus rückte.

Niccolò Pasqualetti

Trotz der brennenden Hitze beeindruckte Niccolò Pasqualetti bei der Präsentation seiner S/S 2026 Kollektion auf dem Dach des Maggio Musicale Fiorentino mit raffiniert dekonstruierten Looks. Asymmetrisch geschnittene Anzüge, verdrehte Popelinhemden und sinnliche Stoffe wie Seide, Leinen und Baumwolle spiegelten seine Vision von fluidem Design wider. Inspiriert von Ambiguität und dem Gefühl des Entkleidens, schuf Pasqualetti eine poetische, moderne Neuinterpretation italienischer Handwerkskunst – untermalt vom emotionalen Soundtrack der verstorbenen Künstlerin Sophie.

Children of the Discordance

Hideaki Shikamas Label Children of the Discordance präsentierte in der Stazione Leopolda eine rebellische S/S 2026-Kollektion mit Punk- und Patchwork-Einflüssen. Trotz rauer Grunge-Ästhetik überzeugten die Looks durch aufwendige Verarbeitung und raffinierte Details – etwa bei kurzen Anzügen oder Mixen aus Paisley, Graffiti und Bandana-Prints. Die Kollektion wirkte zugleich lässig und kraftvoll und setzte ein selbstbewusstes Zeichen gegen die Unsicherheiten unserer Zeit.

Post Archive Fashion

Das koreanische Label Post Archive Fashion (PAF) zeigte in der Stazione Leopolda eine moderne, mühelose Neuinterpretation des klassischen Anzugs. Mit asymmetrischen Schnitten und sportlichen Elementen machten die Designer Dongjoon Lim und Sookyo Jeong das Tailoring für eine neue Generation attraktiv. Highlights waren Jacken mit Schulter-Cut-outs, dekonstruierte Trenchcoats und weiche Hüte – Mode nah am Alltag, aber mit avantgardistischem Anspruch.

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