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Frisch, frech – und die Haltung stimmt: Wir verraten, welche Next Gen Design“-Talente schon jetzt das Zeug zum Stargestalter haben.

Sie sind jung, radikal detailverliebt und haben eine klare Haltung: Diese Talente zeigen, wie Architektur und Design heute Geschichten über Material, Kontext und Kultur erzählen.


Jiri Krejcirik

Neuinterpretation des Dekorativismus

Der Prager Designer Jiri Krejcirik gehört zu einer jungen Generation, die das europäische Kulturerbe nicht wie ein Museumsstück bewahrt, sondern es durch eine zeitgenössische Linse neu interpretiert. In seinen Möbeln, Leuchten und Glasobjekten verweben sich historische Referenzen mit klaren Formen und einer überraschenden Wendung – eine Sprache, die Tradition und Gegenwart in Dialog bringt.

Seine Stücke entstehen in enger Zusammenarbeit mit tschechischen Handwerksbetrieben, in limitierter Auflage und mit einer Präzision, die bis ins kleinste Detail reicht. Charakteristisch sind die fein austarierten Silhouetten, Oberflächen und Strukturen, durch die jedes Objekt zu mehr als einem bloßen Funktionsträger wird: zu einer tragbaren Geschichte über Zeit, Material und Kultur.

Ob die skulpturalen Möbelstücke der Nouveau Collection, die den Jugendstil neu interpretieren, oder der Roots Altar, der Erinnerungen und Artefakte wie in einem privaten Ritualraum inszeniert – Krejciriks Arbeiten bewegen sich immer zwischen angewandter Kunst und freier Skulptur. Damit hat er sich einen Platz in führenden internationalen Galerien wie Rossana Orlandi in Mailand oder Galerie Philia in New York erarbeitet.

Was Krejcirik auszeichnet, ist die Freiheit, sich keiner Schublade zu fügen. Seine Designs sind zugleich verspielt und streng, poetisch und präzise, persönlich und doch universell. Genau darin liegt ihre Relevanz – im Mut, das Bekannte neu zu formulieren und Objekte mit bleibender Kraft zu schaffen.


Jiri Lukas

Architektur mit Haltung

Wer Jiri Lukas begegnet, merkt schnell: Hier arbeitet jemand, der sich nicht von Moden treiben lässt. Der junge Architekt aus Liberec denkt Architektur vom Ort aus – egal ob Stadt oder Landschaft – und sucht nach Lösungen, die klar, präzise und gleichzeitig überraschend zeitlos sind.

Was ihn von vielen Kollegen abhebt, ist sein unbedingter Wille zum Detail: Kein Übergang, keine Fuge, kein Möbelstück bleibt dem Zufall überlassen. Im Projekt SENSU, einem asiatischen Café im hippen Prager Viertel Žižkov, zeigt er, wie weit dieses Denken trägt. Zwischen Beton, Holz, Leinen und Edelstahl entsteht ein Raum, der die Intensität von Matcha-Tee genauso spürbar macht wie die Ruhe einer fernöstlichen Teestube – mitten im urbanen Trubel.

Jiri Lukas steht für eine Generation, die Kontext, Material und Atmosphäre mit derselben Ernsthaftigkeit betrachtet wie die großen Fragen von Nachhaltigkeit und Langlebigkeit. Genau diese Mischung macht neugierig auf mehr – denn hier entwickelt sich eine Handschrift, die das Potenzial hat, die tschechische Architekturszene nachhaltig zu prägen.


Studio Œ

Design, das ins Gespräch bringt

Das Berliner Duo Studio Œ, gegründet von Lisa Ertel und Anne-Sophie Oberkrome, bewegt sich zwischen Möbel, Objekt und sozialer Geste. Ihre Arbeiten entstehen aus einer Faszination für Materialien und Alltagsphänomene – ob Holz, Glas oder Dinkelspelz – und übersetzen diese in Formen, die überraschend neue Geschichten erzählen.

Anstatt dem einen großen Statement nachzujagen, suchen sie nach Momenten, die Begegnung stiften: Mit den charaktervollen Römergläsern des Kollektivs FAN wird jedes Anstoßen zum Gespräch. Und im Rahmen der FARM GROUP entwickelten sie mit dem Silo Seat“ ein Sitzobjekt, das direkt aus dem Alltag eines Bauernhofs heraus gedacht ist und Teil des Hofkreislaufs wird.

Diese Projekte zeigen, wofür Studio Œ steht: Design als Philosophie, die präzise im Material ist, aber offen im Gebrauch – und somit Räume schafft, in denen Menschen ihre Umwelt anders wahrnehmen, miteinander ins Gespräch kommen und Neues ausprobieren.


Lara Bohinc

Feminine Radikalität trifft skulpturale Sinnlichkeit

Die in Slowenien geborene und in London tätige Designerin Lara Bohinc gilt als eine der spannendsten Stimmen einer neuen, kosmopolitischen Designgeneration. Nach ihrem Studium an der Universität Ljubljana und am Royal College of Art in London arbeitete sie zunächst für Cartier, bevor sie 2016 ihr eigenes Studio gründete.

In ihren Arbeiten verbindet sie skulpturale Formensprache, feminine Eleganz und radikale Sinnlichkeit. Ihre Objekte bewegen sich zwischen Möbeln, Leuchten, Objekten und interdisziplinären Kooperationen – stets mit einem Fokus auf organische Geometrien und narrative Symbolik. Die Kollektionen von Bohinc Studiowirken wie Übersetzungen von Naturphänomenen, architektonischen Fragmenten und kulturellen Archetypen in zeitgenössisches Design.

Ihre Stücke – von der wolkig anmutenden Anima Collection über die mythisch aufgeladene Serie Fallen Empire (in Kooperation mit Franco Serafini) bis zur handwerklich geprägten Betsy Collection für Uniqka – zeichnen sich durch eine poetische Balance aus Weichheit und Stärke aus. Es sind Möbel, die fast wie Lebewesen wirken, Leuchten, die aus geometrischen Linien Skulpturen formen, und Objekte, die haptische Präsenz mit ikonischer Bildhaftigkeit vereinen.

Bohincs Haltung: Design darf emotional sein – verführerisch, sinnlich, charakterstark – und gleichzeitig funktional. Damit besetzt sie ein Feld, das sowohl Sammler als auch ein breiteres Publikum in den Bann zieht


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