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Manager, die sportliche Erfolge feiern, Stars, die ihre Leidenschaft in ein grandioses Business verwandeln. Das voll ausgelebte Geheimrezept erfolgreicher Persönlichkeiten.


Vorstand aus Leidenschaft, Sportler aus Passion.“ So lässt sich Werner Panhausers Credo wohl am besten formulieren. Wer den Vorstand der Helvetia Versicherungen AG in seinem Job kennt, erlebt einen Topmanager im Anzug, engagiert und mit Leib und Seele dem Thema Versicherung verschrieben. Von all dem ist wenig zu bemerken, wenn man ihn in seinem Rennfahreranzug hinterm Steuer eines 420-PS-Boliden sieht. Abseits des Büroalltags führt den Niederösterreicher seine Passion seit vielen Jahren auf die Rennstrecke. Bereits als Kind durfte er gemeinsam mit seinem Vater, einem Rallycross-Fan, Boxenluft schnuppern, mit den Fahrern plaudern und sogar schon mal einen Rennwagen waschen. Kein Wunder, dass er übers Kart­fahren dann schnell mit viel Talent und Engagement seinen Weg ins ­Cockpit fand. 

Was 2001 mit der Teilnahme an der ÖTC (Österreichische ­Tourenwagen Challenge) begann, hatte 2016 den ­Titel Österreichischer Staatsmeister“ zur krönenden Folge. Mit seinem ­Motto Wenn ich etwas mache, dann zu 100 Prozent. Ich richte meinen Fokus immer zur Gänze auf ein Ziel. Wo will man hin, was braucht es dazu?“ konnte sich der begeisterte Rallycross-Fahrer und vierfache zentraleuropäische Vizemeister diesen Traum erfüllen. Und gleichzeitig eine erfolgreiche Karriere als ­Manager aufbauen Diesen Fokus braucht es auch im Business. Beim Rennfahren ­benötigt man mentale und physische Fitness. Ge­­nau diese Qualitäten sind auch in mei­nem Job gefragt. Genauso wie ein Rennteam gemanagt gehört.“ So verbindet er weiterhin seine beiden Wel­­ten und fegt bis heute bei den internationalen GT3 und GT4 Masters über die Strecke. In drei Sekunden auf 100 km/​h schießen, spannende Zweikämpfe – eine Leidenschaft, die durchaus auch Gefahren birgt: Man darf im Rennsport nie den Respekt verlieren. Ich bin in den letzten 20 Jahren auch zweimal am Dach gelandet. Dann heißt es aber analysieren und gleich wieder Helm auf, einsteigen, weitermachen“, formuliert der begeisterte Familienvater sein Erfolgsgeheimnis auf und abseits der Strecke.

Perfektion und Innovation

Häufig ist es gerade diese Passion für eine Sache, die den Erfolg bringt – ­sowohl im Business als auch in der Freizeit. Gefragt nach den Key Facts, werden immer wieder die gleichen Attribute genannt: Durchhaltevermögen, Engagement, Risikobereitschaft, Teamgeist, Abenteuerlust. Das alles braucht es, um sich im Sport wie auch im Business abzuheben, Neues zu schaffen, Erfolge zu feiern. Kein Wunder also, dass auch Adrian Bosshard, erfolgreicher CEO der Marke Rado, das Rennfahren in sich trägt. Erst 1996 parkte der passionierte Motorradrennfahrer seine Motocrossmaschine endgültig in der Garage und lebte fortan seine Uhrenleidenschaft beruflich aus. Antriebsfeder seiner Pas­sion war für den ehemaligen CEO von Union Glashütte und Certina das stetige Streben nach Perfektion und ­Innovation. Eigenschaften, die auf und abseits der Rennstrecke zum Erfolg führen. 

Glücklicherweise konnte ich meine beiden Hobbys – Motorradrennen und Uhren – zu meinem Beruf machen.” Adrian Bosshard, CEO Rado

Glücklicherweise konnte ich meine beiden Hobbys – Motorradrennen und Uhren – zu meinem Beruf machen und beide Karrieren mit Leidenschaft verfolgen. Heute sind nicht mehr Rundenzeiten und Pokale mein Ziel, sondern die Einzigartigkeit der Rado-Uhren in Design, Material und Technik unseren Partnern und Endkonsumenten näher zu bringen. Dies gelingt im Geschäftsleben und im Sport nur mit einem gut funktionierenden Team, das gemeinsam mit viel Leidenschaft das gleiche Ziel verfolgt“, beschreibt ­Adrian Bosshard die Parallelen von Business und Motorsport.

Team Spirit

Dass auch ganz ohne heulende Moto­­ren sportliche Spannung garantiert ist, beweist Mobilfunkexperte und bekennender Weinliebhaber ­Boris Nemšić. Der Topmanager fungiert immer noch als Präsident der österreichischen Handball-Ligen. Bereits seit seiner Kindheit gilt seine Leidenschaft dem Handball, wie er im Talk (siehe Kasten) beschreibt. Eine Einzelsportart wäre für den gebürtigen Bosnier nicht in Frage gekommen, statt dem starken Fokus auf sich selbst genießt er das Tun im Team. Eine Passion, die auch wunderbar zu seinen Businesstätigkeiten passt. Denn wofür stehen Mobilfunk und ­Telekommunikation im Kern mehr als dafür, Menschen zu verbinden?

Sport war und ist für mich immer Erfüllung, ­Competition und vor allem Teamgeist.” Boris Nemšić

Ganz schön abgehoben

Dass sich aus einer Passion auch wunder­bar ein Business machen lässt, beweisen viele Prominente. Sehr eindrucksvoll beherrscht Sir Richard ­Branson diese Fähigkeit, Leidenschaft in Geld zu verwandeln. Der Virgin-Gründer und Abenteurer besitzt nicht nur ein Imperium an Unternehmen, sondern erobert mit Virgin Galactic neuerdings auch den Weltraum oder zumindest seinen Rand. Seine kommerziellen Flüge sind dabei natürlich eine geniale Businessidee, die den Zeitgeist trifft. Aber in seinem Fall wirkt die Liebe zum Abenteuer durchaus authentisch. Diverse Weltrekorde – von der ersten Heißluftballonüberquerung des Pazifiks bis zur schnellsten Überquerung des Ärmelkanals mit einem Amphibienfahrzeug – säumen seinen Weg. 

Sir Richard Branson fliegt im Business und privat auf Abenteuer.

Sowohl im Business als auch bei seinen Abenteuern setzt er dabei auf ein Credo: Eine Hauptaufgabe für Unternehmen, aber auch für jeden Menschen ist es, sich den Rückweg freizuhalten. Wenn ich mit dem Heißluftballon auf mehr als 10.000 Meter Höhe einmal die Erde umrunden wollte – dann hatte ich auch eine Strategie, um bei einem Misserfolg wieder heil und sicher zurückzukehren. Deshalb sollte man nie alles auf eine Karte setzen, sondern immer einen Rückzugsweg‘ haben“, wie der Milliardär in den Medien stets betont.

Frauenpower

Und natürlich wissen auch Frauen ihre Power gekonnt einzusetzen. Die US-Schauspielerin Sarah Michelle ­Gellar etwa ziert nicht nur zahlreiche Maga­zincover und glänzt auf dem roten Teppich und am Screen (Buffy, Eiskalte Engel etc.), sondern sie hat auch ihre ausgeprägte Leidenschaft für ­gesunde Ernährung frühzeitig in eine coole Businessidee verwandelt. Ihre Trieb­feder? Die Komfortzone verlassen, ihre Leidenschaft und Kompetenz einbringen, wie sie in einem Interview verriet. Mit Foodstirs legte Gellar einen fulminanten Start hin. Das Unternehmen für Koch- und Backsets, das mit biologischen und gentechnikfreien Zutaten direkt an die Kunden liefert, begeisterte weltweit. Nach Jahren der Erfolge scheint die Firma nun nicht mehr aktiv zu sein. Wer weiß, vielleicht arbeitet Sarah Gellar bereits an ihrem ­nächsten Projekt. 

Wie so viele ihrer Promi-Kolleginnen. Wobei es ja nicht immer so ­exzentrisch zugehen muss wie etwa bei Gwyneth Paltrow. Die Starschauspielerin macht mit ihrem Wellnessunternehmen Millionen, ­teilweise mit eher fragwürdigen Angeboten, wenn man etwa an ­vampirabweisende Sprays denkt. Auf jeden Fall lebt sie damit höchst erfolgreich ihre Passion in der Businesswelt. Genau wie Kylie Minogue, die wie viele Prominente ihre Leidenschaft für Wein kommerziell nutzt. Ihre Wines by Kylie Minogue“ feiern mittlerweile interna­tional Erfolge. Über fünf Millionen Flaschen wurden bereits verkauft, ihr Rosé gilt als die Nummer-eins-Marke in Großbritannien. Genussvoller kann man seine Passion wahrscheinlich nicht in Szene setzen.

Boris Nemšić im sportlichen Talk

Sie beschreiben Handball gern als Ihre Jugendliebe. Wie kam es dazu?

Ich habe Basketball geliebt, war dann aber doch zu klein dafür und bin bei Handball gelandet. Meiner Meinung nach gibt es keine großartigere Sportart. Sport war und ist für mich immer Erfüllung, Competition und vor allem Teamgeist. Man kann sich gemeinsam freuen, ärgern und vor allem unterstützen. Das entspricht absolut meinem Mindset.

In welchen Phasen Ihres Lebens war Sport besonders wichtig für Sie?

Vor allem in meiner Studienzeit, als ich nach Wien kam, war Sport meine Rettung. Ich habe gearbeitet, war auf der Uni, und am Abend war ich drei- bis viermal pro Woche beim Handballtraining. Das war der perfekte Ausgleich. Daher ist es mir auch bis heute so wichtig, Handball und Sport überhaupt zu fördern.

Was konnten Sie im Sport fürs Business lernen und umgekehrt?

Genau diesen Teamgeist. Im Sport kann man gut lernen, dass nicht immer alles gelingt, dass nicht jeder Ball im Tor landet. Aber dass es, wenn, nur gemeinsam funktioniert. Ich war Handballtorwart, der ist immer nur so stark wie seine Verteidigung. Und beim Spielen ist gegenseitiges Vertrauen enorm wichtig – genau das gilt auch fürs Topmanagement. Dort ist man auch nur erfolgreich, wenn die Abstimmung mit den Mitarbeitern blind funktioniert, man sich gegenseitig vertraut.

Spielen Sie heute noch?

Zum Spaß ja, wobei ich gerade auch Padle für mich entdeckt habe. Da kann man auch als nicht so guter Sportler rasch gemeinsam ins Spielen kommen. Das macht Spaß!

Vielen Dank für das Gespräch!

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28. Mai 2022 Max Münch 2

Abenteuerlust

Große Gefühlswelten, unglaubliche Orte oder flüchtige Momente – Max Muench’s stimmungsvolle Bilder erwecken tiefstes Fernweh.

Der in Berlin wohnende Chemnitzer zählt mit seinen 30 Jahren zu den führenden deutschen Outdoor-Fotografen, ist Mitbegründer Europas einflussreichstem Outdoor-Fotografenkollektives German Roamers” und teilt seine Eindrücke aus aller Welt regelmäßig mit seiner mehr als 600.000 Follower starken Community auf Instagram. Von der Plattform selbst als einer der besten Fotografen ausgezeichnet, konnte er bereits unter anderem in New York, Berlin und Paris seine Bilder präsentieren. Plattformübergreifend hat er sich zu einem vielseitigen Storyteller entwickelt. Max arbeitet mit namhaften nationalen wie international Marken zusammen, entwickelt Marketing-Strategien und Konzepte und tritt mit seiner Berliner Kreativagentur Max Muench Media als vielseitiger Content Creator und Managing Partner für einige deutsche Künstler auf. Seit 2019 führt er außerdem die Reiseagentur Followthetracks” mit Schwerpunkt Fotoreisen in der Mongolei, gibt regelmäßig Workshops im In- und Ausland und startete kürzlich mit einer digitalen Masterclass ein neues Online-Business.

In unserem Interview gibt er spannende Einblicke in seine ganz persönlichen Highlights und die Kunst des Reisens.

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30. September 2020 New Orlic Peter Pan c Ashley Taylor

Seine Tanz-Art

Das Schweizer Tanzgenie Martin Schläpfer im Portrait. Seine Ära an der Wiener Staatsoper startet unter außergewöhnlichen Bedingungen, die er zu meistern weiß.

Ein 15-Jähriger, der gedankenverloren auf einem Eislaufplatz in St. Gallen seine Pirouetten drehte – und eine Ballettlehrerin, die ihn sah, das Potenzial erkannte und den Grundstein für eine große Karriere legte: So bewegend begann die Geschichte von Martin Schläpfer, der einer der führenden Ballettchefs und Choreografen Europas wurde. Nun erklimmt der scheue Schweizer und Bergliebhaber den Olymp der Ballettwelt und übernimmt 59-jährig die Leitung des Wiener Staatsballetts, nachdem er im vergangenen Jahrzehnt das Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg zu einer der ersten Adressen der Tanzkunst in Europa gemacht hat. Seine Leidenschaft für das Ballett begann relativ spät, ent-wickelte sich dafür gleich umso heftiger. Was auf dem Eis seinen Anfang nahm, war rasch von Erfolg gekrönt. Keine zwei Jahre nach seiner Entdeckung erhielt Martin Schläpfer den angesehenen Prix de Lausanne für junge Tänzer und ein Stipendium für die Royal Ballet School in London. Schläpfer tanzte in der Folge beim Basler Ballett, wo er zum Solisten avancierte. Er verschrieb sich auch schon früh der Pädagogik. Seit Mitte der 90er-Jahre formte Schläpfer schließlich drei unverwechselbare Kompanien, die unzählige Preise bekamen: das Berner Ballett, das ballettmainz und zuletzt das Ballett am Rhein, das von deutschen Kritikern mehrfach zur Kompanie des Jahres“ gewählt wurde. Schläpfer selbst wurde als einflussreichste Person der Sparte Tanz im deutschsprachigen Raum genannt, der den Tanz in völlig neue Bahnen lenkt“. Man nannte ihn das Ballettgenie vom Rhein“.

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22. Dezember 2020 New Oona Horx Strathern c Klaus Vyhnalek

Blick in die Zukunft

Der Fortschritt klopft an, und wir machen nicht auf? Oona Horx-Strathern, CEO des Zukunftsinstituts Horx, analysiert, wie Corona das Leben verändert und warum Gemeinsinn manchmal smarter ist als Künstliche Intelligenz.

Corona hat dafür gesorgt, dass das Zuhause wieder einen wichtigeren Stellenwert in unserem Leben hat. Hält sich diese Aufwertung der eigenen vier Wände auch in Zukunft?
Unser Zuhause ist manchmal wie eine Tante, die man eigentlich immer schon anrufen wollte, aber man lässt es doch sein, weil man weiß, dass sie kompliziert ist und jammern wird. Wenn man abends von der Arbeit nach Hause kam und die Wände, den Teppich, die Möbel registrierte, dachte man: Eigentlich müsste ich mal etwas verändern. Aber man ließ es, weil es zu anstrengend erschien. Das änderte die Krise radikal. Nachdem die Menschen fast nur noch zu Hause waren, begannen sie sich auf eine neue Weise mit ihrer häuslichen Umgebung auseinanderzusetzen – und zu identifizieren. Es hat sich etwas verändert in der Beziehung zu unseren Wohnungen und Häusern. Wir nehmen unsere häusliche Umgebung anders wahr. Wir wohnen bewusster – und das wird noch eine Weile halten, vielleicht sogar für immer. 

Die Technik ist ein ganz entscheidender Faktor in dieser Hinsicht. Sie ermöglicht es uns, auch für längere Zeit das Haus nicht verlassen zu müssen. Wohin wird dieser Trend noch führen?
Wir werden in Zukunft vielleicht mehr zu Hause arbeiten und dafür die Technik aufrüsten, beispielsweise eine Zoom-Ecke aufbauen. Aber abgesehen davon haben wir gemerkt, dass es weniger das Smart Home“ war, das uns gefehlt hat, sondern eher der soziale Kontakt. Technik ist nur ein Tool. Wichtiger ist die soziale Technik, und die Krise hat uns gezwungen, unsere soziale Umgebung neu zu definieren, zu überdenken und zu bewerten. Balkone und Shared Spaces“, in denen wir bestimmte Dienstleistungen auch im Lockdown in Anspruch nehmen konnten, waren wichtiger als eine App, die uns abends automatisch die Vorhänge zumacht.

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