Unwiderstehlich, verführerisch: Unsere Hotlist mit den Topausstellungen.
Von New York bis Wien. Diese Ausstellungen sollten sie 2025 nicht verpassen!
Geburtstagsshow
Ob David Bowie in einer Jesus-Pose, die hingefläzten Gallagher-Brüder oder die frühen Bilder von Joy Division: Viele seiner reduzierten, oft in Schwarz-Weiß gehaltenen Fotos sind Ikonen der Popgeschichte.
Anton Corbijn (geb. 1955) prägte als Artdirector von Depeche Mode und U2 nicht nur mehrere Jahrzehnte die Plattencover, Konzertauftritte und Musikvideos der beiden Bands, mit seinen nahen und persönlichen Aufnahmen von Künstlerinnen und Künstlern hat er auch die Musikfotografie ästhetisch neu definiert, indem er am Image der Stars kratzte ohne es jedoch vollständig zu zerstören. Meist braucht der großgewachsene Niederländer nur wenige Minuten für seine melancholischen Aufnahmen, die Großteils mit natürlicher Beleuchtung entstehen.
Corbijn ist allerdings nicht nur für seine fotografischen Porträts, sondern auch für seine zum Teil hochgelobten Filme bekannt, wie zum Beispiel die John le Carré-Verfilmung „A most wanted man“ mit Philip Seymour Hoffman. Rechtzeitig zum 70. Geburtstag des in Amsterdam lebenden Niederländers ist im Wiener Kunstforum eine Ausstellung zu sehen, die Bezüge zwischen Corbijns fotografischem und filmischem Werk und der Kunstgeschichte herstellt.
Von 15. 2. bis 29. 6. 2025.
Afrikas Wurzeln
Der 1977 in Chicago geborene Künstler Rashid Johnson ist ein Hauptvertreter der „Post-Black-Art“ und eine wichtige Stimme seiner Generation. Johnsons in der Konzeptkunst wurzelnde Werke sind oft von persönlichen Erfahrungen geprägt und fordern die Betrachter heraus, sich eingehender mit Fragen der afroamerikanischen Geschichte auseinanderzusetzen.
Seine ersten Schritte machte der Künstler im Bereich der Fotografie, schon bald entwickelte er aber einen multidisziplinären Ansatz, der Skulpturen und Malerei genauso einbezieht wie Videos oder Installationen. Johnson ist bekannt für die Verwendung von Materialien wie Sheabutter, schwarze Seife, Keramikfliesen, Holz oder verspiegelte Oberflächen. Diese Materialien haben oft eine bedeutende kulturelle und historische Symbolik. Sheabutter und schwarze Seife zum Beispiel sind traditionelle afrikanische Produkte, die Johnsons Arbeiten mit dem afrikanischen Erbe und den Identitäten der Diaspora verbinden. Keramikfliesen und Holz werden wiederum verwendet, um komplizierte, vielschichtige Erzählungen zu konstruieren, die Themen wie Identität, Geschichte und Erinnerung behandeln.
Im Guggenheim Museum in New York erhält der Künstler jetzt seine erste große Einzelausstellung, die fast 90 Werke umfassen wird. Sie werden in der Rotunde des Museums zu sehen sein, darunter auch das monumentale neue Werk „Sanguine“.
Von 18. 4. bis 18. 1. 2025.
Ono & Only
Ihr Einfluss ist nicht hoch genug einzuschätzen: Die 1933 in Tokio geborene Yoko Ono ist eine Pionierin im Bereich der frühen konzeptionellen und partizipativen Kunst und der Performance.
In den frühen 1960er erregte sie in experimentellen Avantgarde-Kreisen mit ihren „Instruktionen“ Aufsehen, schriftlichen Anleitungen, die Leserinnen und Leser vollenden mussten. Nach dem Umzug von New York nach London, wo sie ihren zukünftigen Ehemann, John Lennon, kennenlernte, beschritt sie mit Installationen aus halbierten Haushaltsgegenständen Neuland.
In der Einzelausstellung „Music of the Mind“, die dieses Frühjahr nach Düsseldorf im Berliner Gropius Bau zu sehen ist, nehmen die frühen wegweisenden künstlerischen Arbeiten Schlüsselrollen ein, genauso wie Yoko Onos Filmarbeiten und ihr Engagement für die Friedensbewegung und den Feminismus. Insgesamt umfasst die Ausstellung sieben Jahrzehnte und über 200 Werke. Was in der Ausstellung natürlich nicht fehlen darf: Yoko Ono, die Musikerin, die mit feministischen Hymnen Frauen stützte und ermutigte. „Meine Arbeiten sind dazu da, den Menschen eine Musik des Geistes einzugeben“, sagt die Künstlerin selbst, auf deren eindrücklichen Wunsch auch der Titel der Ausstellung zurückgeht. Diese war ursprünglich in der Londoner Tate Gallery zu sehen.
Von 11. 4. bis 31. 8. 2025.
Hochkarätige Schau
Von Elizabeth Taylors legendärer millionenschwerer Diamantenkette bis Kate Middletons Hochzeits-Tiara: Zum ersten Mal richtet ein britisches Museum eine Ausstellung über das berühmte Pariser Schmuck- und Uhrenhaus Cartier aus. In der Sainsbury Gallery des Londoner Victoria & Albert Museum werden über 350 Juwelen, Uhren, Bilder und andere Objekte des Prestige-Hauses zu sehen sein. Viele von ihnen kommen direkt aus dem Besitz von König Charles III.
Schon bald nach der Gründung des Hauses im Jahr 1847 belieferte Louis-François Cartier mit seinem Schmuck die französische Kaiserin Eugénie, bald erweiterte Cartier das Sortiment auch auf selbst angefertigte Uhren, wobei man 1904 die weltweit erste Armbanduhr mit einem Lederarmband entwickelte, die Fliegeruhr Cartier Santos. Andere Produktlinien sind Pasha, Must und Tank, wobei letztere gestalterisch an englische Kampfpanzer angelehnt war.
Bis heute gilt Cartier sowohl als das “Schmuckhaus für Könige” als auch als “König unter den Schmuckhäusern”, wobei natürlich längst Stars und Celebrities genau so Kunden sind wie die internationale Aristokratie. Typisch für den Schmuck von Cartier ist ein in vielen Variationen vorkommender Leopard (Panthère de Cartier), dessen Augen fast immer aus Smaragden bestehen. Die dunklen Flecken der Fellzeichnung sind aus Onyx oder Saphiren.
Ab 12. 4. 2025.
Aufbauendes in Venedig
Nach der Kunst ist ab Mai zum 19. Mal wieder die Architektur dran: Die weltweit größte und bedeutendste Architekturausstellung, die Biennale in Venedig, firmiert heuer unter dem Motto „Intelligens. Natural. Artificial. Collective“. Und nein: Das „s“ am Ende von „Intelligens“ ist kein Tippfehler. Laut dem italienischen Architekten und Kurator Carlo Ratti wurde das Wort gewählt, weil die Silbe „gens“ für Menschen in Abgrenzung zu KI stehe.
Der 1971 in Turin geborene Kurator verspricht nach einer eher postkolonial und künstlerisch orientierten Biennale vor zwei Jahren wieder einen deutlichen Fokus auf Architektur und Design zu legen. Die gestaltenden und planenden Disziplinen seien nicht nur das Problem, sondern Teil der Lösung, betont er. Architektur solle als Werkzeug gegen den globalen Klimawandel in Stellung gebracht werden: ”Die gebaute Umwelt ist einer der größten Verursacher atmosphärischer Emissionen. Das macht die Architektur zu einem der Hauptverantwortlichen für die Verschlechterung der Umweltbedingungen. Müssen wir uns angesichts der sich beschleunigenden Klimakrise mit dieser Rolle abfinden?”, so die rhetorische Frage Carlo Rottis bei der Vorstellung seines Konzepts.
Er äußerte auch den kuratorischen Wunsch, die Länderpavillons wieder stärker thematisch einzubinden, um möglichst viele Stimmen und Lösungsansätze zum übergeordneten Thema der Biennale zusammenzubringen.
Von 10. 5. bis 23. 11. 2025.
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