Wie ein Produkt zur Hochform aufläuft, zeigen die Gewinner des Red Dot Design Awards. Einblicke in eine schöne Welt voll zukunftsweisendem Design.
Eines der faszinierendsten Dinge an Design? Dass es nicht nur im Museum, auf exklusiven Conventions oder Messen bewundert werden kann. Nein, auch in unserem Alltag ist es ständiger Begleiter. Vom Einschalten der Kaffeemaschine bis zum Ausschalten der Nachttischlampe sind wir permanent von Produktdesign umgeben. Von Dingen, die nicht bloß Dekoration sind, sondern unseren Alltag prägen. „Form follows function“ lautet dabei das viel zitierte Motto. Schließlich sollen Gegenstände des täglichen Gebrauchs in erster Linie funktionieren und nicht nur mit ansprechender Gestaltung glänzen. Dass beides möglich ist, beweisen die unzähligen Gewinner des Red Dot Design Awards. Als einer der größten Designwettbewerbe weltweit hat er sich dem Credo „In search of good design“ verschrieben. Eine Suche, die Spuren hinterlässt … und zwar in Form von kleinen roten Punkten, die international als eines der begehrtesten Qualitätssiegel für gute Gestaltung gelten. In den drei Kategorien Product Design, Brands & Communication Design und Design Concept werden jährlich die begehrten Auszeichnungen vergeben. Ausgewählt von einer 48-köpfigen internationalen Jury aus Professoren, Beratern, Industriedesignern und Journalisten. „Eine Auszeichnung im Red Dot Design Award kann man nicht durch eine Bewertung, die ausschließlich anhand von Fotos gefällt wird, bekommen. Unser Anspruch ist höher“, erklärt Professor Dr. Peter Zec, Initiator und CEO von Red Dot, den Auswahlprozess. Die Produkte werden vor Ort getestet und die Meinungen ausgiebig diskutiert. Das Ergebnis: aufregende Ideen, die uns jetzt und in Zukunft den Alltag verschönern.
„Eine Auszeichnung im Red Dot Design Award kann man nicht durch eine Bewertung, die ausschließlich anhand von Fotos gefällt wird, bekommen.” – Professor Dr. Peter Zec, Initiator und CEO von Red Dot
Design, das uns weiterbringt
Gut, eine Segelyacht gehört vielleicht nicht wirklich zu unser aller Alltagswelt. Aber wenn sie so spektakulär gestaltet ist wie die SUNBEAM 32.1.,ist das durchaus eine Erwähnung wert. Denn allein wenn man sie lässig ankernd in einer Marina entdeckt, ist dieses Boot, designed by KISKA, eine Freude für die Augen. In der Begründung der Jury liest sich das wie folgt: „Die Segelyacht SUNBEAM 32.1 kommuniziert mit ihrem Exterior Design – und hier vor allem mit dem verbreiterten Bugbereich – auf den ersten Blick ihre Innovationskraft und Modernität.“ Ganz praktisch erschließt sich dieses Design den Seglern und Gästen in Form eines über den Bug hinausragenden Deckbereichs, wo man herrlich den Blick über die Wellen genießen kann. Große Kajüte, lichtdurchfluteter Rumpfbereich und ausfahrbare Badeplattform machen das Designerlebnis made in Austria perfekt. Durchaus alltagstauglich im breiten Stil, aber nicht weniger formschön, erweist sich ein weiterer Red-Dot-Design-Gewinner: das E‑Mountainbike Spectral:ON. Dank E‑Antrieb lassen sich damit locker unbekanntes Terrain und neue Designhöhen erkunden. Sämtliche Bauteile sind flächenbündig miteinander verbunden, die Funktionselemente trennen nur schmale Fugen, und selbst die Lackierung unterstreicht die Formgebung visuell. Kurz gesagt: sportlich schick mit praktischem Nebeneffekt. So ein Bike fährt man doch gleich noch lieber aus. Vielleicht sogar passend kombiniert mit dem ebenfalls ausgezeichneten faltbaren Fahrradhelm Raba. Denn natürlich geht es bei Design immer auch um die Außenwirkung. Ob beeindruckend wie etwa beim Challenger 3500, ein Business-Jet-Interieur, das Luxus mit Leichtigkeit vermittelt, dem aerodynamischen Ferrari Daytona SP3 oder dem Kinderwagen Plaza+, der dank innovativer Ausstattung auch mit dem roten Punkt durch die Gegend flitzt – der Designanspruch ist immer gleich.
Zuhause in Topform
Kein Raum hat in den letzten Jahren wohl so viel Aufmerksamkeit erfahren wie das eigene Zuhause. Vom Office über die Backstube bis zum Fitnesscenter – die eigenen vier Wände haben sich in fast alles verwandelt, was das tägliche Leben zu bieten hat. Kein Wunder, dass gerade Design fürs Wohnen gefragt ist wie nie zuvor. Eine besonders praktische und schöne Idee dazu bietet etwa das Multi Work Studio. Dieses Aluminiumtrennwandsystem ermöglicht es, bestehende Räume flexibel zu unterteilen. Dank vieler Erweiterungsoptionen kann eine freie Raum-in-Raum-Situation gestaltet werden. Angepasst an die individuellen Bedürfnisse, minimalistisch im Design, groß in der Wirkung. Und daher auch mit dem Red Dot versehen.
Ebenso wie MILANO/horizontal, ein raffiniertes Produkt, das eindrucksvoll beweist, dass auch ohne Fußbodenheizung formschönes Wohnen möglich ist. Nämlich indem die beiden italienischen Designer Antonia Astori und Nicola De Ponti kurzerhand Heizkörper in spektakuläre glänzende Skulpturen verwandeln. Der oft störende Faktor in einem Raum wird somit zum Hingucker, der für Wärme und bewundernde Blicke sorgt. Für solche ist der tragbare Lautsprecher Teno auch zu haben. Dieses kleine Designhighlight ähnelt nämlich so gar nicht seinen oft kühl wirkenden Technik-Kameraden. Teno ist mehr ein Kunstwerk, das sich intuitiv bedienen lässt und bei der Optik einer alten Tradition folgt. Kintsugi nennt sich in Japan die Methode zur Reparatur von Keramik, bei der die Bruchkante mit einem mit Goldpigmenten versehenen Lack wieder zusammengefügt werden. Sieht schön aus und hat bei Teno auch eine Funktion: Zieht man die beiden Hälften an der Kante auseinander, erwacht der Lautsprecher zum Leben, und ein warmes Licht leuchtet auf. Ein ästhetisches Erlebnis für Augen und Ohren.
Design mit Sinn & Sinnlichkeit
Von fahrenden Meisterleistungen und eleganten Mitbewohnern war bereits die Rede. Der rote Punkt erobert jedoch noch viele weitere Lebensbereiche und präsentiert dort smarte Ideen – mit Sinn. Beispiele gefällig? Der LG tiiun ist der Traum aller Selbstversorger, die indoors ihr Glück verwirklichen wollen. Er wurde entwickelt, um Anbau und Ernte von Kulturpflanzen im Haus zu ermöglichen. Mit seinem geradlinigen Metallkorpus braucht er wenig Platz, und schon geht es los: Einfach spezielle All-in-one-Saatgutpakete, die Samen, Erde und Nährstoffe enthalten, auf einen der Auszüge legen, den Wasserbehälter befüllen und indoors auf die Ernte warten. Das Gerät steuert das Klima im Inneren automatisch. Praktisch! Wie etwa auch der Hulasol, der bei Tag und Nacht für das It-Piece im Garten sorgt. Am Tag ein doppelwandiger Sonnenschirm, verwandelt er sich bei Dunkelheit in eine skulpturale Beleuchtung. Wobei natürlich via intuitiver Smartphone-App die innovative Lichtquelle gesteuert werden kann. Wirklich sinnvoll wird es, wenn Produkte im medizinischen Bereich gestaltet werden.
Ein geniales Beispiel dafür ist die Esper Hand, eine Prothese für Handamputierte, die nahezu mit ihrem Träger verschmilzt, indem sie lernt, seine Bewegungen vorauszusehen. Damit erreicht dieses Modell eine umfassende Funktionalität, die der natürlichen Bewegung erstaunlich nahekommt. Ein unbeschreiblich wichtiger Beitrag dazu, dass der Nutzer seinen Alltag selbstbestimmt bewältigen kann. Und zwar selbstbewusst! Ihr technoides wie elegantes Aussehen verwandelt die Prothese in ein Lifestyle-Produkt, das sensibel auf die anatomischen Unterschiede der Träger eingeht. Auch derartige revolutionäre Ideen zeichnet der Red Dot Design Award aus. Und dafür, dass die Inspiration für außergewöhnliches Design nicht ausgeht, ist ebenfalls gesorgt: Das eindrucksvolle magnetische Konstruktionsspielzeug Trido fördert die Kreativität von Klein und Groß. Selbstverständlich formschön ausgezeichnet – mit dem roten Punkt.
Ausgesprochen
Den Talk mit Prof. Dr. Peter Sec, CEO und Gründer von Red Dot, lesen Sie hier.
17. September 2020
Stilvoller Durchblick
Handwerk, das sich sehen lassen kann. Tradition und Innovation von Silhouette.
Das 1964 gegründete Linzer Familienunternehmen Silhouette brilliert längst auf dem internationalen Markt, produziert aber in Österreich. Silhouette Brillen stehen für eine Fertigung, die auf möglichst viel Handarbeit setzt. Zum Beispiel das Modell „Titan Minimal Art“, das 1999 Brillengeschichte schrieb und sogar in der Raumfahrt verwendet wird. Nur 1,8 Gramm leicht ist die Titan Minimal Art – und ohne Rahmen, Schrauben und Scharniere. Interessantes Detail: Von den 264 Arbeitsschritten werden 250 von Hand ausgeführt. Weltweit sind an die 1.500 Designer, Handwerker und Wissenschaftler für den Betrieb im Einsatz.
Mehr Information unter silhouette.com
06. Juni 2023
Dior Lady Art - 7th Edition
Wahre Kunstwerke: Elf Künstler haben die ikonische Tasche neu interpretiert.
Die „Lady Dior“ ist seit ihrem Debüt 1995 eine der Säulen des französischen Luxusmodehauses. Um den Status der Tasche als Wahrzeichen weiter zu festigen, hat Dior das Projekt „Dior Lady Art“ ins Leben gerufen. Für die siebente Ausgabe haben die Künstler Ghada Amer, Brian Calvin, Sara Cwynar, Alex Gardner, Shara Hughes, Minjung Kim, Zhenya Machneva, Bouthayna al Muftah, Françoise Pétrovitch und Wang Yuyang die ikonische Tasche neu interpretiert und wahre Kunstwerke geschaffen. dior.com
03. März 2023
Wow & Now
Technology News: Aufgeweckte Produkte, gesehen bei den CES Innovation Awards 2023.
Perfekter Gesichtsausdruck
Augenbrauen, so schön wie gedruckt, das gehört dank L’Oréal Brow Magic bald nicht mehr zu den Zukunftsvisionen. Das Gerät arbeitet in Verbindung mit einer AR-App, die das Gesicht scannt. Man kann Form, Dicke und Effekt wählen. Anschließend wird die Grundierung auf die Braue aufgetragen und der Drucker in einer einzigen Bewegung über die Braue geführt.
Art & Culture — Jänner 2021
Vorwärts in die Steinzeit
Energie der Zukunft! Wie aus Backstein eine Batterie wird.
Food & Drink — Juni 2020
Kulinarischer Inseltraum
Ein tropisches Rezept für Zuhause — direkt von den Malediven.
Art & Culture — März 2023
Echt jetzt?
Wie AR und VR unser Leben verändern wird.