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Georg Krenkel ­garantiert mit Helvetia für Sicherheit in ­allen Kunstfragen. Ein Talk über ­Risiken, Diskretion und hohe Werte.

Dass Museen, Kunstsammler, Galeristen und Künstler ihre Werke versichern, ist selbstverständlich. Aber inwiefern ist das Bewusstsein dafür auch bei kleineren“ Sammlern da
Großteils sind unsere Kunden Kunstsammler – die aber weniger in der Öffentlichkeit stehen. Und eben auch solche, die keine riesige Kollektion haben, aber bei denen immer wieder ein Werk dazukommt und die dann leidvoll erfahren, dass ihre Werke mit ihrer Haushaltsversicherung gar nicht oder nur sehr stark eingeschränkt abgedeckt sind. Für diese haben wir vor zweieinhalb Jahren ein eigenes Produkt geschaffen, als Vorreiter der Branche. Dass wir bereits Nachahmer gefunden haben, zeigt ja nur, dass wir hier eine wesentliche Nische bedienen. Gleichzeitig bieten wir auch individuelle ­Lösungen im oberen Segment, wobei man bei großen Ausstellungen eher auf Risi­kogemeinschaften mehrerer Versicherer zurückgreift. Fakt ist: Wir haben in Österreich jede Menge Kunstwerke – und man möchte nicht glauben, wie viele davon nicht versichert waren bzw. immer noch sind.

Ich bin nicht nur begeisterter Kunstsammler, sondern auch erster Kunde unserer Kunstversicherung.”

Sie sind selbst Kunstsammler – inwiefern hat das dieses Angebot beeinflusst?
Ich bin nicht nur begeisterter Kunstsammler, sondern auch erster Kunde unserer Kunstversicherung. Um die tatsächlichen Bedürfnissen der Kunstkunden zu kennen, ist es wichtig, auch in der Praxis regelmäßig damit in Verbindung zu stehen. Wenn ich beispielsweise meine Kunstwerke mit dem privaten Pkw in mein Büro transportiere, soll das auch abgedeckt sein. Aber selbst wenn das Werk durch uns als Experten beim Transport im eigenen Auto ­abge­sichert ist, sollte sich jeder Kunstbesitzer überlegen, ob ein ­Transport im privaten Pkw sinnvoll ist oder ob es sich auszahlt, einen erfahrenen Spediteur zu beauftragen.

Was sind die heikelsten Punkte bei einem Kunsttransport durch den Profi?
Das kommt auf das Kunstwerk an. Jedenfalls gilt es, dieses adäquat zu schützen und sorgsam zu transportieren. Zuerst müssen alle Fakten geklärt werden, wo sich das Kunstwerk befindet, also beispielsweise in welchem Stock, wie groß und wie schwer es ist und in welchem Zustand es ist. Ein fachkundiger Transporteur weiß, wie man ein Werk am sichersten von der Wand nimmt und aus dem Raum bringt. Es muss geplant werden, ob es mit einem Lift transportiert werden kann oder ein Kran es aus dem Fenster hebt. Und das alles mal nur, um das Kunstwerk ins Transportmittel zu bringen. Außerdem gilt es, das Kunstwerk transportgerecht zu verpacken, je nachdem, ob es mit dem Flugzeug, Pkw, Lkw, Bahn oder Schiff weitergeht. Eine bruchgefährdete Skulptur ist hier anders zu behandeln als ein Gemälde. Es geht beispielsweise darum, die Werke vor Feuchtigkeit und Temperatureinfluss zu schützen. Oft kommen auch besonders gefederte Lkws zum Einsatz. Und wenn ich am Bestimmungsort bin, geht das Spiel von vorn los: Wie komme ich ins Stockwerk, wie an die Wand und so weiter? Eine gute Kunstspedition prüft dies alles vorher im Detail. Bei den Experten, mit denen wir kooperieren, gibt es so gut wie nie Komplikationen. Jetzt haben wir aber nur von möglichen Schäden durch Bewegung gesprochen. Die Gefahren für Kunstwerke gehen ja noch weit darüber hinaus, etwa durch Elementargefahren wie Feuer, Stürme, Hochwasser, aber auch Einbruch. Hier versucht man als Versicherer, Inputs für Warnsysteme, Sprinkleranlagen und Ähnliches zu geben, um möglichst viele Gefahren zu verhindern.

Wir haben in Österreich jede Menge Kunstwerke – und man möchte nicht glauben, wie viele davon nicht versichert waren bzw. immer noch sind.”

Welche Kunst wird derzeit vorrangig versichert, und hat sich das in den vergangenen Jahren verändert?
Bei uns geht es vor allem um neuzeitliche Kunst. Es ist uns wichtig, dass Kunstwerke nicht in jene Lücke hineinfallen, dass eben genau dann, wenn man etwas braucht, die Versicherung nicht greift. Viele glauben ja, dass die Haushaltsversicherung die Kunstwerke mit abdeckt, aber das stimmt nur bedingt. Außerdem empfiehlt es sich, alle paar Jahre zu prüfen, ob noch ­alles, was ich versichert haben möchte, ­abgedeckt ist. Speziell im Fall von Kunst kann sich der Wert schnell ändern. So kann auch das Ableben eines Künstlers die Preise der Kunstwerke rasch ansteigen lassen. Es ist Aufgabe des Kunden, immer wieder zu schauen, ob die Werte in Ordnung sind. Hier helfen seriöse Gutachten.

Manche Menschen möchten vielleicht gar nicht, dass jemand weiß, welche Werke sie besitzen. Wie geht man mit dem Thema Datenschutz um?
Wenn uns jemand solche privaten ­Details anvertraut, sind wir ihm größte Diskretion schuldig – wir müssen die Sicherheit bieten, dass das, was wir an Daten bekommen, sorgsam verwahrt wird. Wir speichern alles nur mehr elektronisch und mehrfach gesichert – und löschen im Fall der Vertragsauflösung den gesamten Versicherungsbezug.

Ab wann ist ein Werk ein Kunstwerk und eignet sich für die Kunstversicherung?
Kunst ist mehr als Gemälde und Skulpturen. In unserer Zentrale etwa sollte ein Tresor transportiert werden. Beim Lift war die Reise zu Ende. Wir haben ihn dann zum Kunstwerk umgestalten lassen, er steht noch heute in meinem Büro – und ist auch ein Zeichen für die Passion unseres Unternehmens für das Thema Kunst. Die Helvetia Gruppe fördert ­einen Kunstpreis für junge Künstler und kauft selbst oft Werke an. Wir in Österreich kooperieren mit Künstlern aus Gugging.

Vielen Dank für das Gespräch!

Erfolgs-Weg

Georg Krenkel ist seit 40 Jahren in der Transportversicherung tätig und seit Juli 2000 Vorsitzender der Geschäftsleitung der Helvetia Schweizerische Versicherungsgesellschaft. Die Schweizer Niederlassung besteht in Wien seit 1874 und feiert 2024 ihr 150-jähriges Jubiläum. Die Direktion für Österreich verantwortet innovative Versicherungslösungen in den Bereichen Transport‑, Boots‑, Film- und Kunstversicherungen. Bei Kunsttransporten und ‑ausstellungen vertrauen namhafte Museen, Galerien, private Kunstsammler und Künstler auf die Expertise von Helvetia. Hinter der Kooperation mit ausgewiesenen Kunstspediteuren und Verpackungsspezialisten steht eine perfektionierte Logistik, die sich u. a. mit Zollformalitäten, Zeitabläufen, dem Erstellen von Packlisten und dem Material für Verpackungen beschäftigt. helvetiatransport​.at

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15. Februar 2023 Drei c Caio Kauffmann

Highend Communication

Die Drei-Österreich-Experten Christian Kohl (B2B) und Thomas Dötzl (B2C) im innovativen Round Table Talk.


5G ist die erste Technologie, die eine schnellere Reaktionszeit hat als der Mensch. Wie fühlt es sich an, bei ‑dieser technischen Revolution dabei zu sein?
Christian Kohl (CK): Es ist wirklich sehr spannend, bei der Entwicklung ganz neuer Themenbereiche dabei zu sein. Die neue Technologie eröffnet neue Möglichkeiten und Anwendungen in den unterschiedlichsten Branchen. Etwa können im Gesundheitsbereich dadurch OPs ermöglicht werden, die remote von einem Spezialisten durchgeführt werden. Das ist wirklich faszinierend.

Thomas Dötzl (TD): Es war viel zu lang ruhig, intern haben wir es gern so formuliert: Schneller telefonieren geht nicht.“ Mit 5G ergeben sich jetzt ganz viele neue Möglichkeiten, wobei Schnelligkeit nur eine davon ist. Die Reak­tionszeit hat sich enorm verkürzt, was vor allem auch Gamer freut. Früher hat man dafür Glasfaserleitungen gebraucht, jetzt ist alles auch mobil möglich.

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21. September 2023 Hoermanseder 01

Verspielt, mutig, detailverliebt

Marina Hoermanseder lebt ihren Traum als Designerin und Unternehmerin und gibt Einblicke in ihre Arbeit in Berlin-Kreuzberg.

Marina Hoermanseder lebt Design in all seiner Vielfalt. Ob Mode oder Produkt – in ihren Händen verwandelt sich alles in eine extravagante Kreation. Geschätzt und gefeiert von Lady Gaga über Katy Perry bis zu Topunternehmen. Große Marken buhlen mittlerweile um ihren Stil Verspielt, erkennbar, detailverliebt“. So ließ auch die Schweizer Traditionsmarke Rado den Klassiker Captain Cook“ gleich zweimal von Marina Hoermanseder in Szene setzen.

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23. November 2023 Schellhorn c Caio Kauffmann 02

Sepp Schellhorn im Talk

Wir haben darauf gewartet. Wir haben darauf ­gehofft. Jetzt freuen wir uns auf den ersten Guide Michelin Österreich. Sepp Schellhorn im Talk über das Comeback des Jahres.

Die Michelin-Restaurants 2023 für Wien und Salzburg sind online. Gibt es für Sie Überraschungen?
Ich beachte diese Liste gar nicht großartig, da ich mich natürlich freue, dass Salzburg und Wien bereits im Guide Michelin erwähnt werden. Aber diese einzigartige internationale Bewertung sollte nicht zwei Städten vorbehalten bleiben. Ich wünsche sie ganz Österreich!

Das Thema dominierte die Gourmet-Schlagzeilen: Nun ist es fix! Der Guide Michelin kommt 2024 nach Österreich. Was sagen Sie dazu?
Ich freue mich sehr, dass der Guide Michelin nach Österreich kommt. Für ein Land, das sich rein nach Nächtigungszahlen gern als Tourismusweltmeister präsentiert, ist es wirklich nicht zu verstehen, dass der renommierteste Gourmetführer der Welt hier nicht flächendeckend Fuß gefasst hat. Bisher scheiterte es an neun Bundeländern und der Österreich Werbung – im Endeffekt am Geld. Die Chancen, dass auch in Österreich eine internationale Guide-Michelin-Bewertung möglich wird, standen noch nie so gut. Und jetzt ist es geglückt.

Sie haben sich öffentlich für das Comeback des Guide Michelin in Österreich stark gemacht. Wie beurteilen Sie die aktuelle Entwicklung?
Der Guide Michelin hatte ja 2009 ein kurzes Zwischenspiel in Österreich. Seitdem haben wir nur mehr nationale Gourmetführer. Dabei braucht es internationale Maßstäbe, nach denen sich die Chefs und Gastronomen messen können. Und nach denen auch gereist wird. Nächtigungen und Food-Trends werden mittlerweile mit Guide-Michelin-Bewertungen verknüpft. Sprich der Guide Michelin ist für alle Österreicher von Vorteil: für die Gastronomen, die regionalen Lieferanten, die Touristiker und alle anderen, die an der Wertschöpfungskette beteiligt sind – von Taxifahrern bis zum Handel. Außer Schulen und Altersheimen hat jeder was davon. Sogar dem Fachkräftemangel kann dadurch begegnet werden. Der Guide Michelin ist international renommiert und lockt auch gutes Personal und Topköche an. Er ist das perfekte Marketingtool am internationalen Markt.

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