Mit 341 ausgezeichneten Restaurants verzeichnet das Land einen neuen Rekord. Mehr Sterne gab’s noch nie. Wenn das so weitergeht, leuchtet Deutschland bald heller als der Orion-Gürtel.
Was haben Fußballspieler, Hollywoodstars und Köche gemeinsam? Richtig – sie alle träumen von Sternen. Nur: Während die einen sie am Walk of Fame bekommen, müssen sich Deutschlands Köche ihre Auszeichnung wortwörtlich erkochen. Und wie!
Ein kulinarisches Kraftwerk
Der internationale Direktor des Guide Michelin, Gwendal Poullennec, erklärte bei der Verleihung in Frankfurt: „Deutschland ist ein gastronomisches Powerhouse.“ Was auf Deutsch so viel heißt wie: „Hier wird richtig gut gekocht.“ Und das mit immer mehr Nachhaltigkeit, Kreativität und persönlicher Handschrift.
Die neuen Drei-Sterne-Helden
Zwei Restaurants schafften in diesem Jahr den Sprung in die oberste Sterne-Liga. Zum einen das „Haerlin“ in Hamburg, wo Küchenchef Christoph Rüffer laut Jury mit „perfekten Kompositionen in hervorragender Balance“ glänzt. Zum anderen das „Tohru in der Schreiberei“ in München, wo Chef Tohru Nakamura französische Finesse mit japanischer Raffinesse verkuppelt. Nakamura selbst spricht von einem „Mindset“. Klar – drei Sterne sind nichts für Hobbyköche mit Burnout-Potenzial.
Damit ist das Dutzend voll: Zwölf deutsche Restaurants tragen jetzt das Prädikat Weltklasse. Dazu zählen auch Größen wie das „Rutz“ in Berlin, die „Schwarzwaldstube“ in Baiersbronn oder „The Table“ in Hamburg.
Zwei Sterne, fünfmal neu
Auch bei den Zwei-Stern-Häusern hat sich was getan. Neu dabei sind unter anderem „Oswalds Gourmetstube“ in Bayern, „Intense“ in der Pfalz und „Atama“ im Saarland. Auch „Pietsch“ in Wernigerode – ja, auch in Sachsen-Anhalt kann man Sterne fangen! – sowie „Gotthardt’s by Yannick Noack“ in Koblenz wurden neu gekrönt.
Sternegrün statt Sternschnuppe
Neben den klassischen Sternen gibt es auch wieder den Grünen Stern für besonders nachhaltige Küche. Dieses Jahr dürfen sich 80 Restaurants (darunter 14 Neuzugänge) über diese grüne Ehrenmedaille freuen. Damit wird belohnt, wer nicht nur gut, sondern auch gut zur Umwelt kocht. Regionalität, Saisonalität, Müllvermeidung und Tierwohl spielen hier die Hauptrolle – also quasi ein Blockbuster in Bio.
Wo Licht ist, da ist auch Schatten
Nicht alle Nachrichten glänzen wie Butter in der heißen Pfanne. 33 Restaurants mussten ihre Sterne abgeben – etwa wegen Schließung, Konzeptwechsel oder – aua – Qualitätsverlust. Auch Promi-Koch Nelson Müller musste sich verabschieden.
Kurz erklärt: Was ist eigentlich ein Michelin-Stern?
Hinter der berühmtesten aller Gastro-Auszeichnungen steckt ein französischer Reifenhersteller – kein Witz. Der Guide Michelin wurde ursprünglich für Autofahrer herausgegeben, die unterwegs gute Werkstätten, Tankstellen und – tadaa – Restaurants finden wollten. Seit 1926 gibt’s Sterne für besondere Kochkunst, seit 1966 auch in Deutschland. Bewertet wird anonym, streng und länderübergreifend nach klaren Kriterien: Produktqualität, Kreativität, Konsistenz, Preis-Leistung und Persönlichkeit — und dass „personality“ wichtig ist, wissen wir von Heidi spätestens seit GNTM-Staffel Nr. 4.
Fazit: Deutschland kocht – auf Weltklasseniveau
Ob Avantgarde in Hamburg, japanisch inspiriert in München oder Nachhaltigkeit in der Provinz – die deutsche Spitzengastronomie zeigt sich vielfältiger denn je. Jetzt fehlt eigentlich nur noch eins: Gäste! Denn wie Drei-Sterne-Koch Christian Bau klarmacht, ist das größte Problem nicht das Filetieren von Fisch – sondern das Füllen der Tische. Wer also schon mal „Kitchen Impossible“ binge-watcht hat, darf sich gerne selbst ein Bild machen. Und: Nach dem Dessert ist vor dem Applaus. Aber bitte nicht, wie beim Landen im Flugzeug!
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