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Morgan steht für britisches Design in Perfektion. Car Collection Geschäftsführer Augustin Eder im Talk.

Jeff Koons bemalte bereits mehrfach stattliche Sportflitzer, Andy Warhol ebenso – und Erwin Wurm setzte mit seinen Fat Cars ein wahrlich starkes Zeichen. Autos bewegen die Kunst- und Kulturlandschaft seit jeher. Sie dienen als Inspiration und Projektionsfläche, werden aber auch abseits der Kunstszene selbst zu wahren mobi­len Kunstwerken. Zu einem Statement auf vier Rädern. Ein Auto ist heute weit mehr als ein Fortbewegungsmittel, es ist Ausdruck von Stil und Kreativität. Die Verbindung von höchster Technik und Design. Eine Marke, die diesen Anspruch in britischer Perfektion beherrscht, ist Morgan. Wie das funktioniert, weiß der ­Motorsportexperte und Geschäftsführer der Car Collection GmbH, Augustin Eder. Ein Talk über kunstvolles Design, innovative Ziele und klassische Erfolge.

Einen Morgan erkennt man auf den ersten Blick. Wann wird ein Design zum Klassiker? Wie kann dieses Kunststück gelingen?
Das ist richtig. Morgan hat ein einzigartiges Design mit einem hohen Wiedererkennungswert. Das kann man gut mit einem Chanel-Kostüm vergleichen, so würde meine Frau es erklären. Ein klassisches Chanel-Kostüm hat sich im Lauf der Jahre immer wieder gewandelt, mal ist der Rock kürzer, mal sind die Ärmel des Jäckchens länger, aber im Prinzip handelt es sich immer um ein und dasselbe Kostüm. Und jede Frau weiß, wenn sie ein solches Kostüm sieht, dass es von Chanel ist. So ist es auch bei Morgan, und daran kann man gut erklären, wie ein Design zum Klassi­ker wird. Man passt die Urform des Objekts nachhaltig an die jeweilige Zeit an, ohne dabei den Wiedererkennungswert zu eliminieren.

Wie bringt man ein Lebensgefühl auf die Straße?
Das Lebensgefühl, das ein Morgan vermittelt, ist reine Emotion. Das Gefühl, die hochwertigen Materialien zu berühren, das Gefühl beim Einsteigen, aber auch das Gefühl einer gewissen Zugehörigkeit. Die unterschiedlichen Hapti­ken von Textilien, Metallen, Stoffen, Leder. Es ist – so banal wie es klingt – eine Wahrnehmung mit allen Sinnen und somit Emotion pur.

Morgan prägt seit 110 Jahren den Brit Chic“. Was macht das Design von der Insel aus?
Das ist die ganz besondere Form des Morgan. Mit Brit Chic verbinde ich ­natürlich immer auch coole Eleganz und Understatement mit einem Augenzwinkern. Ein James-Bond-Typ eben.

Mit Brit Chic verbinde ich coole Eleganz und Understatement.“ Augustin Eder

Aktuell sind in Österreich rund 500 Morgan-Pkws zugelassen. Wie wichtig ist Exklusivität?
Das ist ein sehr wichtiges Argument. Es geht darum, etwas Besonderes zu ­besitzen, sich abzuheben in einer Zeit, in der alles wie mit einem Filter gleich getönt ist. Es ist aber auch ein Eye­catcher, dessen sind sich die Käufer ­bewusst, und sie erregen damit eine ­gewisse Aufmerksamkeit, die dem einen oder anderen sicher auch schmeichelt. Ein ganz ausschlaggebendes Argument, und das darf man nicht unterschätzen, ist aber auch die Wertstabilität. 

Was macht ein Auto zur Wertanlage?
Um als Wertanlage zu bestehen, sollte es sich um eine Sonderedition handeln oder nur in limitierter Stückzahl verfügbar sein. Sind diese Voraussetzungen geschaffen, können hier immense Wertsteigerungen verzeichnet werden.

Was muss ein Morgan-Fahrer idealerweise mitbringen?
Morgan-Fahrer sind Connoisseure. Sie haben eine Liebe fürs Detail und schätzen das Zusammenspiel zwischen modernster Technik und ­traditioneller Handwerkskunst. Es ist ein sehr emotionaler Zugang des Kunden zum Fahrzeug. Trotzdem, bei aller Detailverliebtheit ist der Morgan-Fahrer aber auch sehr sportlich – es handelt sich um einen Sportwagen. 

Oldtimer erleben eine wahre Renaissance. Ein Trend, den Sie spüren?

Ja, absolut. Das sehen wir stark bei uns in der Car Collection. Wir haben da eine große Auswahl an historischen Sportwagen, weil die Nachfrage entsprechend ist. Das geht vom Lamborghini bis zum Bugatti. 

Was fasziniert an Oldtimern?

Es ist das Besondere. Diese Autos sind kleine Zeitmaschinen. Vielleicht verbindet der eine oder andere eine schöne Erinnerung an ein Auto und hat dann später die finanziellen Mittel, es sich auch zu leisten. Für viele ist es ein Kindheitstraum; manch einer hat als Kind vom Porsche 911 geträumt oder wollte einmal an einer der legendären Oldtimer-Rallyes wie der Mille Miglia etc. teilnehmen … Ich denke, es ist eine schöne, positiv aufgeladene Erinnerung, die man sich in die jetzige Zeit holt. 

Werden Oldtimer auch wirklich gefahren oder eher nur gepflegt?

Es gibt sicherlich Sammler, die ihre Autos wie Museumsstücke ausstellen, aber der Großteil der ­Oldtimer-Fahrer fährt die Schätze auch wirklich. Ich bin selber ein großer Fan und nehme an vielen Rallyes teil. Mit Gleichgesinnten etwas zu erleben, sich auszutauschen – Lebensfreude spüren – ist einfach toll

Man passt die Urform des Objektes nachhaltig an die jeweilige Zeit an, ohne dabei den Wiedererkennungswert zu elimieren.”

Morgan steht für traditionelle Handwerkskunst und modernste Technologie. Wie schmal ist der Grat zwischen Innovation und Tradition? Wie schafft man es, diese beiden Faktoren zu verbinden?
Morgan schafft das ausgezeichnet, da die Technik auf dem absolut neuesten Stand ist, aber die Designelemente, wie Innenausstattung etc., traditionell handwerklich gefertigt werden. Jedes einzelne Fahrzeug wird aus drei Kernelementen handgefertigt: Eschenholz, Aluminium und Leder. Die es somit einzigartig machen. Das Know-How wird seit Generationen weitergegeben, entsprechend angepasst und so ist es möglich, Tradition, Innovation und wegbereitende Technologie zu vereinen.

Das Auto als Ausdruck von Individualität. Welche Rolle spielt dabei das Handwerk?
Hier ist eines entscheidend: Man kann ja sein Wunschauto so individuell gestalten, wie man möchte. Und durch die Tatsache, dass jeder Morgan handgefertigt ist, ist auch jedes Auto ein Unikat. 

Gibt es zur Handwerkskunst spezielle Beispiele? Welche Sonderwünsche sind möglich?
Ja, da gibt es ein hervorragendes Beispiel: Das Cockpit. Für das Cockpit eines Morgans benötigt man mindestens vier feinste Lederhäute für die Sattlung. Allein dieser Arbeitsschritt benötigt 30 Stunden durch eine Fachkraft. Und was die Sonderwünsche angeht: Prinzipiell ist bei Morgan alles möglich und es gibt nichts, was es nicht gibt. Beim Lack zum Beispiel kann der Kunde aus 40.000 Variationen wählen; eine Vielzahl an Lederfarben oder Finishvarianten lassen sich ebenfalls aussuchen. 

Welche Rolle spielen dabei die Materialien (Echtholz, Leder, Aluminium)? Welche Design-Möglichkeiten eröffnen sich damit?
Dadurch, dass alle Morgans aus drei Elementen, also Eschenholz, Aluminium und Leder gebaut werden, ist es fürs Design natürlich ein Muss, alle drei Elemente so miteinander in Einklang zu bringen, dass sie ein harmonisches Gesamtbild abgeben. Jedes einzelne Element wird auf das andere abgestimmt. Mehr Individualität geht nicht. 

Welche Prominente setzen auf Morgan?
Da Morgan für Understatement steht, dürfen wir hier natürlich keine Namen nennen. 

Welchen Stellenwert hat es, dass die Familie Morgan immer noch Einfluss aufs Unternehmen hat? Welche Vorteile bietet diese Unternehmensphilosophie?
Dass die Familie Morgan immer noch Einfluss auf das Unternehmen hat, birgt sicherlich eine gewisse Authentizität. Seit mehr als 110 Jahren ist dieser Automobilhersteller unverändert geblieben. Jeder Morgan ist ein Unikat für seinen Besitzer und das hat sich in über 100 Jahren nicht geändert. Die Familie, mittlerweile in vierter Generation, versteht sich als Hüterin der Marke“ und besitzt einen Teil der Unternehmensaktien. Positiv wirkt sich das natürlich auf die gesamte Unternehmensführung aus. 

Wie sieht die Zukunft von Morgan aus? Stichwort E‑Autos?
Durch die Einbindung der Familie in das Unternehmen wird Morgan mit Sicherheit weiter an den traditionellen Werten festhalten. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Tradition durchaus in die Jetztzeit transferiert werden kann. Da sind solche Überlegungen, wie man alternative Antriebsarten wie etwa E‑Fuel umsetzen kann, ganz klar in der Diskussion. Ich denke allerdings, dass E‑Mobilität eher weniger ein Thema für Morgan ist. Wir sind hier noch weit entfernt von einer sauberen Alternative. Die Nachhaltigkeit ist noch nicht zu Ende gedacht. Was passiert mit den gebrauchten E‑Autos, was passiert mit den alten Akkus? Ich glaube, Morgan wird da eher in Richtung Hybrid-Technologie gehen. Zumindest solange, bis eine saubere und nachhaltige Alternative auf dem Markt ist, die sich mit der Karosserie und dem Anspruch von Morgan vereinen lässt

Welches Modell fahren Sie am liebsten?
Morgan Plus Six

Welche Ziele haben Sie für die nächsten Jahre?
Ich möchte die Zielgruppe, die sich für Morgan interessiert, gerne verjüngen. Ich sehe, dass ein Bewusstseinswandel auch bei der jüngeren Kundschaft da ist. Es wird auf Qualität gesetzt und traditionelle Werte werden geschätzt. Die Freude am Besonderen ist zurück. Man muss sich nicht mehr schämen, wenn man sich was gönnt. In Kombination mit einer gewissen Coolness und Freshness, die Morgan nicht zuletzt mit dem für Sommer geplanten Super 3” (dem alten Three-Wheeler) plant, kann sich das gut ausgehen. 

Was ich noch sagen wollte…
Wir haben in unserer kleinen Oldtimer Welt und der Morgan Community etwas geschafft, was viele noch nicht verstanden haben. Jenseits von Nationalität, Herkunft, Religion haben wir alle ein Ziele – wir wollen gemeinsam Freude erleben, neue Freunde treffen, uns austauschen und ein friedliches Miteinander genießen. Könnte man diesen Mikrokosmos global kopieren, wären alle cool miteinander. In diesem Sinne…

Vielen Dank für das Gespräch!

Fahr-Tradition

Als begeisterter Motorsport-Fan (aktiv bis 2012) hat Augustin J. Eder seine Passion zum Beruf gemacht. Als Head of Operations von Morgan Austria (Car Collection GmbH) mit Sitz in Schwertberg () bildet er die Brücke zwischen dem historischen Automobil und der Moderne. Genau dafür steht Morgan. Seit über 110 Jahren verbindet die britische Morgan Motor Company Fertigungstechnik, Tradition und pures Fahrvergnügen. Jeder Morgan wird dabei aus drei Kernelementen handgefertigt: Eschenholz, Aluminium und Leder. Ein Unikat als Gesamtkunstwerk.
carcollection​.at

06. Oktober 2022 Garten Monet c Getty Images

Great Gardens of the World

Gärten sind Kunstwerke. Inspiriert von den vier Jahreszeiten entstand daraus die Rado-Kollektion True Thinline x Great Gardens of the World.

Leit-Art: Kunstgärten
Garten und Kunst – eine Verbindung, die so nachhaltig und vielfältig ist wie die Natur selbst. Oft werden Blumen, Blätter und Bäume zu einem wichtigen Motiv und zur prägenden Inspiration für Künstler. Bestes Beispiel dafür ist wohl der Garten von Claude Monet in Giverny, den der Impressionist in ‑unzähligen seiner Gemälde festhielt. Aber Kunst sucht sich auch gern Gärten als Ort der Darstellung aus. Wunderschönes Beispiel dafür: The Sculpture Garden von Edward James in Mexiko, mit gutem Grund Mitglied der Great Gardens of the World. Inspiration und Partner der neuen Rado-Kollektion True Thinline x Great Gardens of the World x Four Seasons.

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02. Februar 2021 Neu Montblanc

Federführend!

Exklusives Handwerkzeug für die hohe Kunst des Schreibens. Das ist die gelebte Tradition von Montblanc. Ab sofort kann man sich vorort wieder davon überzeugen!

Ein Hamburger Bankier und ein Berliner Ingenieur gründeten 1906 das, was man heute als das Traditionsunternehmen Montblanc kennt. Angefangen hat alles mit der Erfindung von klecksfreien Füllfederhaltern, mit der sich handschriftlich besonders exakt arbeiten ließ. Heute ist die Marke, die sich nach Europas höchstem Gipfel benennt, umfassend erfolgreich: als Uhren- und Schmuckhersteller sowie in der Produktion von Lederwaren. Montblanc betreibt neben der Manufaktur in Hamburg auch zwei Uhrenfabriken in der Schweiz und eine Lederwarenfabrik in Florenz. Tradition und Innovation werden dort in höchster Perfektion zelebriert.

Informationen zum Unternehmen, Services und Standorten finden Sie unter montblanc​.com

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17. September 2020 Rado Captain Cook Bronze

Zeit-Marke

Handwerk mit Präzession und Tradition. Dafür steht Rado mit seinen Zeitmessern.

Uhren sind heute eher ein Schmuckaccessoire als ein unentbehrlicher Zeitmesser. Die traditionelle Schweizer Firma Rado hält das aber nicht davon ab, die hochwertigsten und langlebigsten Modelle zu entwickeln. Man bezeichnet sich selbst als Master of Materials“. Zahlreiche Designpreise bestätigen es, ein Blick auf die Geschichte der Rado Uhren beweist es: Schon 1961 entwickelte Rado eine extrem kratzfeste Uhr dank Hartmetall und Saphirglas. Heute arbeitet man vor allem mit verschiedenen Hightech-Keramiken. Die Oberfläche des Materials besitzt wahlweise einen metallischen Glanz oder ein mattes Finish, sie gilt als besonders hautverträglich. 

Mehr Information zur Traditionsmarke unter rado​.at

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