Iss dich klug! nennt sich das neue Buch von Dr. Manuela Macedonia. Wie das funktioniert, verrät Sie im spannenden Talk.
Dr. Manuela Macedonia versteht es, uns die Funktion unseres Gehirns spannend, informativ und vor allem praxistauglich näher zu bringen. Nachdem sich die Neurowissenschafterin zuletzt intensiv dem Thema “Gehirn & Bewegung” gewidmet hat, ist nun die Ernährung dran. Denn was wir essen, hat nicht nur entscheidenden Einfluss auf unseren Körper, sondern auch auf unser Gehirn. Wie das genau funktioniert, erklärt sie in ihrem neuen Buch “Iss dich klug — Und dein Gehirn freut sich.” (Verlag Ecowin). Wie man mit Fasten die Gehirnzellen in Schwung bringt, allein durch den Anblick einer Speise sein Gehirn belohnt und dabei nicht die Lust am Genuss verliert, verrät Dr. Manuela Macedonia im Gespräch.
“Wir essen jeden Tag und wir können unser Gehirn täglich positiv aber auch negativ beeinflussen.”
Nach Bewegung widmen Sie sich als Neurowissenschafterin nun dem Bereich Ernährung. Wie kamen Sie auf dieses Thema?
Mein eigener Forschungsschwerpunkt ist das Gedächtnis für Sprache. Wenn ich auf große Konferenzen in die USA fliege – also mit 35.000 Teilnehmern — , gehe ich auch in Vorträge und Workshops, die mit meiner Arbeit nichts zu tun haben. Einfach weil sie mich interessieren. Dazu zählen vor allem die Themen Bewegung und Ernährung. Seit 2009 sammle ich Wissen dazu und letztes Jahr habe ich gemeinsam mit dem Ecowin-Verlag beschlossen, dieses Wissen in ein Sachbuch zu packen, damit jeder Zugang zu diesen wichtigen Informationen hat. Wir essen jeden Tag und können unser Gehirn täglich positiv aber auch negativ beeinflussen. Dieses Thema ist für alle wichtig, es war mir daher sehr wichtig dieses Buch zu schreiben.
“Iss dich klug! Und dein Gehirn freut sich!” lautet der Titel Ihres neuen Buchs. Womit kann man seinem Gehirn die größte Freude machen? Wenn man von „Freude“ spricht, versteht das Gehirn die Ausschüttung vom Glücksbotenstoff Dopamin. Das findet bereits statt, wenn wir eine Speise anschauen, die uns schmeckt! Wenn wir sie essen und genießen, wird die Ausschüttung von Dopamin fortgesetzt. Allerdings kann es sein, dass wir etwas zu uns nehmen, das zwar schmeckt, aber unserem Gehirn nicht gut tut. Wie zum Beispiel Junk-Food: Er enthält meistens Transfette, die im Gehirn Entzündungen verursachen und im Laufe der Jahre die Leistungsfähigkeit des Gehirns verringern. Daher freut sich das Gehirn à la longue nur, wenn wir hochwertige Speisen ohne Transfette essen!
“Transfette können im Gehirn Entzündungen verursachen und im Laufe der Jahre die Leistungsfähigkeit des Gehirns verringern.”
Augenscheinlich mögen alle Kinder Süßes. Kann man den Geschmack dennoch prägen?
Dass Kinder Süßes mögen, ist evolutionär bedingt. Die Kleinen sollen von den reifen Früchten so viel wie möglich essen, wenn sie saisonal zur Verfügung stehen. Die darin enthaltene Energie verwerten sie dann für das Wachstum. Dieser archaische Mechanismus ist allerdings auch im Jahr 2021 vorhanden, obwohl wir genug Nahrung zu allen Jahreszeiten haben. Er wird zusätzlich durch die Industrie verstärkt: Süßigkeiten aller Arten sind im Supermarkt günstig zu erwerben und somit auch für Kinder immer zugänglich. Geschmack wird außerdem bereits im Mutterleib geprägt: Das Kind schluckt ab dem 5. Lebensmonat Fruchtwasser. Darin sind auch die Aromen von Lebensmitteln enthalten, die die Mutter zu sich nimmt. Isst sie Süßes, bilden sich im kindlichen Gehirn Muster für Süßes, die eine Grundlage für Vorlieben sind. Dasselbe gilt natürlich auch für Gemüse, Obst und gesunde Lebensmittel. Was das Kind im Mutterleib und später kennenlernt, das wird es ein ganzes Leben mögen.
Verändert sich der Bedarf des Gehirns mit dem Alter? Sprich sollten wir auch unsere Ernährung mit dem Alter umstellen?
Das alternde Gehirn schrumpft und seine Funktionen werden durch diesen natürlichen Alterungsprozess verringert. Das führt mit der Zeit zu einer Beeinträchtigung der Leistung. Um das zu verhindern, sollten gewisse Lebensmittel, wie Pommes Frites, Margarine, Suppencroutons und allgemein stark industriell verarbeitete Lebensmittel, die Transfette enthalten, unbedingt gemieden werden. Darüber hinaus ist Fasten für das alternde Gehirn eine Wohltat. Es regt Reparaturmechanismen innerhalb der Gehirnzellen an und wirkt wie ein Service beim Auto. Danach kann das Gehirn wieder besser und länger arbeiten. Fasten verzögert Alterungsprozesse des Gehirns, die auch die Grundlage für Demenzerkrankungen darstellen.
“Fasten verzögert Alterungsprozesse des Gehirns, die auch die Grundlage für Demenzerkrankungen darstellen.”
Gab es einen Aha-Moment für Sie, bei der Recherche Ihres neuen Buchs? Eine Erkenntnis, welche sogar für Sie neu war?
Ja, dass auch Väter vor der Zeugung aufpassen sollten, was sie essen und trinken! Man weiß ja, dass die Mutter für die Entwicklung des kindlichen Gehirns verantwortlich ist, und sie daher auf ihre Ernährung achten sollte. Aber dass auch der Vater diese Prinzipien beherzigen sollte, wusste ich selbst noch nicht im Detail!
Wie lautet Ihr persönliches Ernährungsgeheimnis?
Ich habe keine Geheimnisse. Ich koche mir das, was auch meine Mama gekocht hat, also Mediterranes. Aber ich genieße im Gasthaus auch die Österreichische Küche, angefangen vom Schweinsbraten bis zu den Mehlspeisen, wenn frisch und „ehrlich“ gekocht bzw. gebacken. Jede Küche hat ihre Reize und Vorteile. Die Mischung macht´s aus und die Mengen auch. Man kann nicht nur sündigen oder wie ein Asket leben. Es gibt viel Spielraum, wenn man sich gut ernähren möchte, ohne dass man Neurosen entwickelt. In meinem Buch erzähle ich auch, was ich esse: Die Leser werden feststellen, dass ich kein Ernährungsguru bin. Mir geht es darum, die Zusammenhänge zwischen Ernährung und geistigen Fähigkeiten sowie Psyche zu erklären. Ich stelle keine Regeln auf. Die Leser sollen mit den Informationen bewusst umgehen und für sich selbst entscheiden, wie sie dieses Wissen in ihren Alltag umsetzen.
Womit machen Sie Ihrem Gehirn die größte Freude?
Mit einem Tag auf den Skis im Winter oder auf dem Mountainbike im Sommer: Danach essen ich nach Herzenslust und die Welt ist wunderbar!
Iss dich klug!
Näher Informationen zu Dr. Manuela Macedonia und ihrem neuen Buch “Iss dich klug. Und dein Gehirn freut sich” finden Sie unter ecowin.at

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