Wien steht wie kaum eine andere Stadt für das Wechselspiel von Geschichte und Gegenwart. Eigentlich erstaunlich also, dass die traditionsreiche Mandarin Oriental Hotel Group erst jetzt, ihr erstes Haus in Österreich eröffnet – am 28. Oktober 2025, mitten im historischen Herzen der Stadt.
Mit dieser Eröffnung fügt sich Wien in die Riege jener Orte ein, an denen die Marke ihre eigenen Maßstäbe für Hotellerie gesetzt hat – etwa in London, Hongkong, Paris oder Bangkok. Doch an der Riemergasse 7 geht es weniger um eine Wiederholung bewährter Formel als um eine Neuinterpretation des Lokalen: um Wiener Geschichte international gedacht.
Architektur: Vom Gerichtssaal zum Grandhotel
Das denkmalgeschützte Gebäude, das einst das Handelsgericht Wien beherbergte, wurde Anfang des 20. Jahrhunderts vom Architekten Alfred Keller im Stil der Wiener Moderne errichtet. Der Umbau zum Mandarin Oriental folgt einem sensiblen Konzept: die historische Substanz bleibt sichtbar, während neue Elemente mit zurückhaltender Eleganz integriert wurden.
Treppenhäuser, Eisenarbeiten und Deckenornamente erzählen von der Ära der Wiener Secession; Licht, Textur und Linienführung bringen eine zeitgenössische Note ein. Die Gestaltung versteht sich als Dialog – nicht als Bruch. Sie spiegelt jenen Geist wider, der Wien geprägt hat: das Gleichgewicht zwischen Strenge und Freiheit, zwischen Opulenz und Reduktion.
Kunst und Identität
In allen Mandarin Oriental Hotels steht ein Symbol für das Haus: der Fächer. Für Wien wurde er vom österreichischen Künstler Peter Jellitsch gestaltet – und ist weit mehr als ein dekoratives Element.
Jellitsch, 1982 in Villach geboren, begann seine Laufbahn mit einer handwerklichen Ausbildung zum Tischler, bevor er Architektur an der Akademie der bildenden Künste Wien studierte und ein Gastjahr an der Universität für angewandte Kunst absolvierte. Seit 2012 lehrt er selbst an der Akademie, wo er die Schnittstellen zwischen Raum, Technologie und Wahrnehmung erforscht.
Seine international bekannten Data Drawings übertragen digitale Informationen – etwa Netzwerkströme, Datenflüsse oder Bewegungsmuster – in analoge, handgezeichnete Strukturen. So entstehen visuelle Kompositionen, die das Unsichtbare sichtbar machen und Architektur, Technologie und Kunst miteinander verweben.
Für den Fächer des Mandarin Oriental, Vienna griff Jellitsch dieses Prinzip auf: kräftige Pinselstriche überlagern geometrische Raster, Bewegung trifft auf Ordnung. Das Werk reflektiert jene Dualität, die auch das Hotel prägt – zwischen Geschichte und Gegenwart, Rationalität und Emotion, Struktur und Fluss.
Räume mit Charakter
138 Zimmer und Suiten verteilen sich über vier Etagen, alle lichtdurchflutet, individuell geschnitten und mit feinem Gespür für Materialität gestaltet. Die Farbwelt aus warmem Grau, Blush und hellem Blau vermittelt Ruhe; dezente Anklänge an die Secession ziehen sich als Motiv durch Stoffe und Muster.
Die Royal Suite – 157 Quadratmeter groß, mit hohen Decken, privater Küche und separatem Arbeitsbereich – definiert klassische Eleganz neu. Die Mandarin Suite nimmt Elemente der Fassade auf und überträgt sie in ein intimes Raumgefühl. Auch kleinere Kategorien bleiben großzügig im Denken: klare Linien, helle Materialien, durchdachte Details.
Kulinarik zwischen Wien und Welt
Vier gastronomische Konzepte spiegeln die kulturelle Offenheit des Hauses:
- Le Sept interpretiert Meeresküche auf Grundlage französischer Technik und asiatischer Leichtigkeit.
- Atelier 7 Brasserie serviert ganztägig moderne Gerichte mit Wiener und internationalen Akzenten – unprätentiös, aber präzise.
- Atelier 7 The Café bringt die Wiener Kaffeehauskultur in die Gegenwart – mit Spezialitätenkaffee, handwerklicher Patisserie und einer offenen Barista-Station.
- Atelier 7 Izakaya & Bar verbindet Art Nouveau mit japanischer Ästhetik; die Karte greift auf Sake, Shochu und asiatische Aromen zurück.
Küchenchef Thomas Seifried, gebürtiger Österreicher mit internationaler Laufbahn, steht für eine Küche, die Leichtigkeit und Substanz verbindet – global inspiriert, regional verankert.
Rückzugsort im Zentrum
Der Spa-Bereich im Mandarin Oriental, Vienna versteht Wohlbefinden als Gesamterlebnis. Sieben Behandlungsräume, ein 13-Meter-Innenpool und ein Bewegungskonzept, das klassische und moderne Methoden vereint, bilden die Grundlage. Das Signature-Treatment „Essence of Vienna“ kombiniert lokale Pflanzenessenzen mit einer Massage, die sich an der Musik von Mozart und Strauss orientiert – ein poetischer Verweis auf die Stadt.
Das Fitnesscenter ist rund um die Uhr geöffnet, ausgestattet mit Technogym-Geräten, Yoga- und Bewegungssessions sowie maßgeschneiderten Programmen.
Das Mandarin Oriental, Vienna ist damit mehr als ein neues Kapitel für die Marke – es ist ein Beitrag zur Weiterentwicklung der Wiener Hotellerie selbst: reduziert im Ton, großzügig im Denken, klar in der Form. Ein Haus, das die Vergangenheit ernst nimmt und sie zugleich in Bewegung versetzt.
Mandarin Oriental, Vienna
Riemergasse 7, 1010 Wien, Österreich
mandarinoriental.com/vienna
Eröffnung: 28. Oktober 2025
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