Mit Abstand die besten Reisen: Wie man mit Boot, Baumhaus & Co. höchste Ferienfreude erlebt.
Yachtbesitzer für eine Woche, im luxuriösen Baumhaus immer den Überblick behalten oder doch lieber „King of the Road“ im Wohnmobil? Urlaub mit der richtigen Mischung aus luxuriösem Ambiente und Privatsphäre ist angesagt.
“Das kleine ABC der privaten Urlaubsfreuden. Mit Abstand sicher ein Vergnügen!”
A wie Adria: Aber mit eigener Yacht.
Skipper? Ja, ist beim Wochenpreis der MY joyMe inklusive. Zusätzliche Handtücher? Kommen auf 17 Euro pro Person. Das wären dann 192.401 Euro und ein paar zerquetschte pro Woche. So scharf rechnet man in Rogozniza, dem selbsternannten „Herz Dalmatiens“ nahe Sibenik, wo das Yachtcharterunternehmen Yachtico Menschen, die einmal im Leben Oligarchen-Feeling erleben wollen, mit einschlägigen Luxusyachten zu Hilfe eilt. Was man dafür bekommt? Ein wohl in jeder Hinsicht unvergessliches Erlebnis, das man mit größeren Familien oder den elf besten Freunden (weil sechs Zweierkabinen) auf der knapp 50 Meter langen Traumyacht teilt.
Luxusfeeling auf der Yacht. Privater Luxus, den man sich auch mieten kann.
Azurblaue Wunder erleben an der Adria und dabei ganz privat baden gehen – das geht aber auch eine Nummer smarter. Da wäre die schnittig-elegante Princess S65 „Mirno More“, Typ schlanke nautische Schönheit mit Teakholzdeck und Walnussinterieur. Unterwasserscheinwerfer rücken dich hier beim Schnorcheln ins beste Licht, das elektrische Sonnendach steuert Cabrio-Feeling bei. Die Sunreef 70 Power „Clouds“ ist eine noch günstigere Alternative – macht aber in der Marina immer noch jede Menge her. Alte Adria-Seebären wissen: Es ist die mit der großen Flybridge samt eingebauter Bar, Karaoke, wasserfestem TV und Whirlpool – egal in welcher Reihenfolge man alles anwirft. Apropos alte Seebären: Wer seine Trauminsel jenseits der Adria entdecken möchte, sollte mal diese Sporadeninselperle unter die Lupe nehmen: Denn auch … pssst … Skyros wäre ein Flüstertipp.
B wie Baumhaus. Weil jeder sein Nest braucht.
Das Vokabular von Krähen zählt zu den ausgefeiltesten der Tierwelt. Es gibt weiters Papageien, die ganze Sätze nachsprechen können und den Tonfall ihrer Besitzer dazu. Wenn Graupapageien Menschen kopieren, so geht das auch ein Stück weit umgekehrt – nämlich sich ein Nest zwischen Ästen zu bauen. Im waldreichen Österreich startet das Waldviertel da aus der Poleposition. So bietet die Baumhaus Lodge Schrems ein feines Portfolio an Objekten, die sich vor allem inmitten mächtiger Buchen, Eichen, Kiefern finden. Einen steilen Aufstieg verbucht indessen das Prinzip Baumhaus – und macht immer häufiger Lust auf erhöhte Hideaways.
Neue Höhen erobert man aktuell stilsicher im Baumhaus.
In den Hohen Tauern lädt das auf Stelzen gebaute Holzbaumhaus gleich neben dem Wanderhotel Gassner fünfköpfige Familien in eine 147 Quadratmeter große Suite. Zugleich laden Baumhäuser der jüngsten Generation zu spannenden architektonischen Neuinterpretationen ein. So setzt das italienische noa* network of architecture nahe Seis zehn „Floris Green Suites“ in einen Park mit Altbaumbestand auf drei Meter hohe Stützen. Schon viel früher machte im nahen Meran die erste Baumhaussuite Italiens von sich reden, Teil des Meister Hotel Irma. Fünf Meter breit, 22 Meter lang, zwei Drittel davon eine Terrasse, von der man auf die spitzen Gipfel und das rötliche Abendglühen der Südtiroler Texelgruppe schauen kann. Dieselbe Horizontale kann man aber auch vom Bett und der freistehenden Badewanne aus sehen, immerhin besitzt die Baumhaussuite ja drei gläserne Fronten.
C wie Chalet: Das höchste an Alm-Chic
Alpenchalets, die nach jahrhundertealten Bergbauerndörfern aussehen, aber am Computer gefragter Innenarchitekten entstanden sind, finden sich heute in jedem dritten Tal. Aber es geht auch umgekehrt. Das Großschlaggut nahe Flachau ist anders: nämlich ein Bergbauernhaus von 1648, das Richtung Luxuschalet gedreht wurde. Käth & Nanei heißt es nun. Während die Rauchkuchl im heutigen Haus bewahrt wurde, hat sich der Heuboden in ein großzügiges Badezimmer verwandelt und der Hühnerstall in ein Skidepot. Aber zugleich gilt: Die alte Seele des Haues ist weiterhin da. Variantenreich ist der Siegeszug der Chalets in jedem Fall. Trapperromantik oder Archi-Chalet? Welcher Hüttentyp bin ich?
Trapperromantik oder Archi-Chalet? Heute geht beides, mit einer gehörigen Portion Luxus verfeinert.
Für einen Pionierbetrieb dieser Sparte war das keine Frage. Das in den Kärntner Nockbergen gelegene Almdorf Seinerzeit macht seinem Namen nämlich alle Ehre. Oberhalb von Bad Kleinkirchheim auf der Kärntner Fellacheralm bettet es Gäste auf die Samtseite des Sennerlebens. Dazu muss man wissen: Das Almdorf Seinerzeit ist eine Art Urgestein unter den heute boomenden Chaletdörfern. Es eröffnete bereits 1995, als die Trendvokabel ‑Retro und Entschleunigung eher selten in die Konversation eingestreut wurden. ‑Dabei standen die 28 urigen Hütten bereits damals für eine besonders exklusive Art von Almurlaub. Dass die rund um ein Gasthaus und den Dorfteich auf 1.400 Meter Seehöhe gruppierten „Almhütten“ wie aus dem Alpenbilderbuch aussehen, ist das Resultat minutiös umgesetzter Details.
Alles, was das Almdorf vormachte, gilt heute noch mehr. Spezialisten für Tourismusgeschichte verorten die ersten Anfänge des Luxuschalets aber in der Schweiz der 90er-Jahre, als britische Unternehmer wie Decent-International-Gründer Kit Harrison Luxuschalets als romantisches Must-have des internationalen Jetsets etablierte. Die Bandbreite von Schweizer Chaletdörfern zeugt nun von einer gewissen Demokratisierung dieser elitären Idee. Manche ragen freilich weiter steil heraus. Das Chalet Switzerland 159 in Zermatt, ein glamouröses Werk der Mooser Lauber Stucky ‑Architekten und Aushängeschild der Art de Vivre Collection, ist so ein Fall. 3.000 ‑Kubikmeter Gestein mussten zunächst ‑gesprengt werden. Nun kombiniert es fantastische Matterhornblicke mit Swarovski-Chichi, Muranoglas, Teak, brasilianischem Marmor und einem exklusiven Wellnessbereich für zehn.
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