Robert Ambord, Chief Jewellery Officer von Bucherer, spricht über die Balance von Tradition und Innovation und erklärt, wie Schmuckstücke entstehen, die sowohl den Zeitgeist treffen als auch zeitlos bleiben.
Zurück zum Ursprung: Im Traditionshaus Bucherer wird zeitlose Eleganz in hoher Handwerkskunst geschaffen — und dabei lassen sich die Designer, Goldschmiede, Edelsteinfassern und Polisseuren über die Schulter blicken. Ein Erlebnis, das bereits die Geschichte eines Schmuckstücks prägt und mit jedem Feinschliff wächst. Robert Ambord im Talk über Inspiration, Storytelling und starke Frauen.
Wie geben Sie die Einzigartigkeit eines Schmuckstücks an Ihre Kundinnen weiter?
Wir kreieren eine Erlebniswelt, die das Schmuckstück in seiner Vielfalt, in seinen Details näher bringt. Diese Details liegen darin, das Wissen um den Stein zu vertiefen, woher er kommt und zu erfahren, aus welcher Inspiration heraus er verarbeitet wurde. Unsere Kundinnen treten aus einer hektischen Welt in einen eine Art Livingroom, wo sie sich entspannen können und durch eine intensive, schöne, tiefgründige und ausführliche Beratung an das Schmuckstück herangebracht werden kann.
Das heißt, schon beim Einkaufen beginnt die Geschichte des Schmuckstücks?
Genau, das so genannte Storytelling ist auch ein Teil und eine Chance, unsere Fachkompetenz an unsere Kunden zu transportieren. Es reicht heute nicht mehr, einfach die Karatanzahl und den Preis zu kommunizieren, es geht viel eher darum, unsere Kunden in der Idee, in der Inspiration abzuholen und natürlich auch die ganze Kompetenz fassbar zu machen.
„Es ist uns ganz wichtig, dass wir Schmuck nicht nur für einen Anlass und nicht nur für den Tresor kreieren, sondern auch für den Alltag.“ – Robert Ambord, Chief Jewellery Officer Bucherer AG
Woher holen Sie Ihre Inspirationen für die Fine Jewellery Kollektionen?
Wichtig ist, dass wir eine klare Vision haben, wie unsere Schmuckmarke aussehen soll. Unser Credo lautet: Zeitloses Design im Zeitgeist. Wir folgen keinen Trends, ein Schmuckstück soll unsere Kunden heute begeistern, aber auch morgen noch eine gewissen dynamische frische Ausstrahlung haben. Neben unseren internen Design-Teams arbeiten wir auch mit Gastdesignern aus der ganzen Welt zusammen. Diese Kombination aus Strategie, Briefings aus den verschiedenen kreativen Kanälen sowie die Ausgangslage der jeweiligen Naturprodukte, also Diamanten oder Farbedelsteine, das sind die Quellen der Inspirationen.
Begeistert Sie eine Kollektion ganz besonders?
Die Entwicklung und Harmonie des Sortiments und dessen Vielfalt begeistern mich. Unsere Kompetenzen liegen im Diamantsortiment und den Farbedelsteinen. In den letzten zwei bis drei Jahren sprechen wir von den Diamantenkollektionen. Dann haben wir die Cocktailringe und Manhattan, die sich stärker den Farbsteinen widmen. Auch jetzt stehen wieder neue Linien in der Pipeline, die sich beiden Gefäßen widmen. Ich überlasse dann gerne Ihnen, das Lieblingsstück zu finden. Das Herz hat man überall dabei, Schmuck lebt ja, sobald man mehr erfährt und je näher man an Entstehung und Inspiration dabei ist, wird die Seele des Schmuckstücks spürbar. Aber man sieht die ganze Leidenschaft, die dahinter steckt. So bekommt das Schmuckstück einen Inhalt, ein Leben, eine Beziehung. Das Ziel muss es sein, den richtigen Kunden zu beglücken.
Wie hat sich die fragile Handwerkskunst im Laufe der Zeit verändert?
Die Handwerkskunst ist in unseren Ateliers in Luzern spürbar und fassbar. Die Handzeichnungen strahlen Kreativität aus, hier hört man immer noch den Hammerschlag oder das Schmieden einer Ringschiene. Gleichzeitig wird dies unterstützt durch 3D-Designprogramme und ‑konstruktionen sowie auch CNC-Mechanik. Das Schöne ist die Kombination von modernen Technologien mit echter Handwerkskunst.
Welches Detail in der Anfertigung macht ein Schmuckstück zu etwas Besonderem?
Luxus ist alles, was im Detail überrascht. Es ist die Art und Weise, wie man es offeriert. Es fängt mit der Optik an und geht über in die erste Berührung. Der Ring, die Kette darf nicht zu schwer, nicht zu leicht sein, darf nicht stören beim Tragen, muss geschmeidig sein. Diese Balance von der ersten Ausstrahlung bis zum Tragekomfort muss hundertprozentig ausbalanciert sein. Die Kunst besteht darin, das erste WOW-Feeling beim Tragen zu bestärken und das Gefühl zu vermitteln: It’s made for me.
Worauf achten Sie persönlich?
Wenn ich auf mir Schmuckstücke anschaue, soll der erste Eindruck begeistern. Dann ist es mir wichtig, wie das Schmuckstück von der Rückseite aussieht. Dadurch sieht man die Details und die Qualität, was zum Schluss auch den Tragekomfort eines Stückes ausmacht. Ich achte sehr auf die Details. Hat es ein schönes Ajour oder Cadre, ist es angenehm abgerundet? Diese kleinen Details machen den Unterschied aus.
Das Haus Bucherer ist geprägt von starken Frauen, welche weiblichen Werte möchten Sie mit den Schmuckkollektionen hervorheben?
Wenn wir uns einen Kunden vorstellen, dann sehen wir die starken Frauen, die aus unserer Geschichte hervorgehen und immer schon in diesem Unternehmen tätig waren und Einfluss hatten. Eigentlich kreieren wir für die selbständige, selbstsichere, selbstbestimmte, moderne Frau.
Worauf dürfen wir uns in naher Zukunft freuen?
Wir sind jetzt in der Vorbereitung einer kleinen Capsule Kollektion, wo der Farbstein in einer ganz schönen, modernen Tropfenform-Umsetzung im Vordergrund steht. Ich glaube das gibt eine schöne Überraschung: Schmuck im Zeitgeist, der auch getragen werden kann. Es ist uns ganz wichtig, dass wir Schmuck nicht nur für einen Anlass und nicht nur für den Tresor kreieren, sondern auch für den Alltag. Das wird mit der Capsule-Kollektion, die im Herbst lanciert wird, sehr schön zelebriert.
Vielen Dank für das Gespräch!
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