Für die Enthüllung der Cruise 2026 Collection am 15. Mai hat Gucci eine besonders bedeutungsvolle Location gewählt. Die wohl letzte Show, bevor Demna als neuer Artdirektor die Zügel übernimmt, wird in Florenz im Palazzo Settimanni – dem historischen Archiv des Hauses – stattfinden.
Seitdem im März diesen Jahres Publik wurde, dass Demna (der Kontroversen bekanntlich nicht fremd ist) Balenciaga als Creative Director verlassen und ab Herbst bei Gucci die Zügel übernehmen wird, wartet die Modewelt angespannt auf seine Neuinterpretation der ikonischen italienischen Marke, um die es seit Alessandro Micheles Abgang Ende 2022 doch etwas ruhig geworden ist. Demna, der seine Anfänge bei Vetements hatte, hat bei Balenciaga mit seinen disruptiven Kreationen die letzten zehn Jahre für Furore – und den ein oder anderen Skandal – gesorgt. Während einige Modeexperten seiner Anstellung positiv entgegenblicken und auf frischen Wind hoffen, sind andere besorgt darüber, was seine provokante Ader für Gucci bedeuten könnte.
Mit atemloser Spannung
Dass auch intern Nervosität herrscht, ist bestimmt keine unwahrscheinliche Vermutung. Noch zeichnet ein Team hauseigener Designer aus Mailand aus für aktuelle Kollektionen verantwortlich, nachdem Sabato De Sarno und Gucci ihre Zusammenarbeit angesichts sinkender Verkäufe Anfang Februar beendeten.
Für die Präsentation der kommenden Cruise Collection wurde jedenfalls eine sehr signifikante Location gewählt, die tief im Erbe des Hauses verankert ist. Der Palazzo Settimani im florentinischen Bezirk Oltrarno steht seit 1953 im Besitz von Gucci und fungierte bereits als Werkstatt, Fabrik und Showroom. Seit 2021 beherbergt das historische Gebäude das umfangreiche Archiv des geschichtsträchtigen italienischen Modehauses. Zudem sind in Florenz der Palazzo Gucci, die Gucci Osteria und der Gucci Garden sowie die Büros und Produktionsstätten in Casellina und das Gucci ArtLab angesiedelt – Orte, die die tiefe und langjährige Verbundenheit des Hauses mit der Region verkörpern.
Kulturelles Erbe oder Ruhe vor dem Sturm?
Ob man damit einfach Guccis fortwährendem Engagement für den Erhalt kulturell bedeutender Orte treu bleibt – immerhin wurde die Marke von Guccio Gucci 1921 in Florenz gegründet – oder ob die Entscheidung eher die Ruhe vor einem potentiellen bevorstehenden Sturm signalisiert, ist wohl offen für Spekulation.
„Die Rückkehr nach Florenz – und ganz konkret in den Palazzo Settimanni – ist sowohl eine Hommage als auch eine klare Absichtserklärung. Das Archiv ist nicht bloß ein Aufbewahrungsort unserer Vergangenheit; es ist ein lebendiger Raum, in dem die Identitätscodes von Gucci bewahrt und im ständigen Dialog neu interpretiert werden. Die Präsentation der Cruise 2026 Collection an diesem Ort vertieft unsere Verbundenheit mit dem kulturellen und handwerklichen Erbe, das uns prägt, und trägt es gleichzeitig mit Konsequenz und Ambition in die Zukunft,“ so Gucci CEO Stefano Cantino in einem offiziellen Statement.
Enthüllung am 15. Mai
Große kreative Sprünge sind für die Kollektion jedenfalls nicht zu erwarten. In jüngster Zeit war Guccis Prêt-à-porter-Ware von zeitlosen Silhouetten und minimalistischer Eleganz geprägt, wobei klassische Accessoires stets im Vordergrund standen, allen voran Taschen und Schuhe mit dem ikonischen Horsebit-Detail. Was das Designteam für die urlaubsorientierte Zwischensaison 2026 geplant hat, wird nächsten Donnerstag präsentiert, ehe Demna im kommenden September seine heiß erwartete Version von Gucci bei der Mailänder Fashion Week für Frühling/Sommer 2026 enthüllen wird.
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