David Mayer-Heinisch revolutioniert mit seinem FinTech Start-Up froots den digitalen Finanzmarkt.
Über Geld spricht man nicht, lautete lange das Credo. Angesichts von Inflation und allgemeiner Krisen gilt dieser Glaubenssatz längst als überholt. Geld ist omnipräsent – nicht nur in den Schlagzeilen. Wie das eigene Geld auch sinnvoll eingesetzt werden kann, betrifft uns alle. Der Ansatz von froots-Gründer David Mayer-Heinisch ist maßgeschneidertes investieren – eine Leistung, die sonst nur Vermögenden und großen Institutionen zugänglich ist – für alle Menschen zu ermöglichen. Damit leistet das Wiener FinTech, das unter anderem den ehemaligen CEO der Erste Group Andreas Treich als Investor hat, einen wichtigen Beitrag zur Demokratisierung der Finanzbranche und trifft den Nerv unserer Zeit. Wie das funktioniert, erklärt David Mayer-Heinisch im Talk.
„Investieren sollte ein Ziel haben und nicht einfach Selbstzweck sein“
Sparen oder Investieren – Gibt es einen Trend in Österreich?
Es gibt leider tatsächlich noch Vorbehalte gegenüber dem Kapitalmarkt. Wir wollen hier Aufklärungsarbeit leisten und den Anlegern zu verstehen geben, dass Investieren ihnen helfen kann, langfristig Vermögen aufzubauen und finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen. Gerade ETFs, also Fonds, die einen Aktienindex oder z.B. den Technologie-Sektor abbilden, kommen dabei immer besser an. Sie sind bei einer entsprechenden Diversifikation eine risikoarme Anlageform, die beispielsweise auch für weniger spekulationsfreudige Anleger sehr spannend ist.
Häufig wird Angst vor Risiko als Argument für das Sparbuch genannt. Wie lautet Ihr Argument für Wertanlage?
Klassische Anlageformen wie Sparbuch oder Bausparer haben in Österreich Tradition, sind aber nicht mehr zeitgemäß. Bausparprodukte garantieren beispielsweise ein gewisses Zinsniveau und bedingen, dass man monatlich fixe Beträge über eine Laufzeit von 6 Jahren einzahlt. Durch den Verfall des Zinsniveaus in den letzten Jahrzehnten ist das Produkt „Bausparer” jedoch schleichend unattraktiver geworden. Beim aktuellen Zinsniveau wirft ein Bausparer mittlerweile nur knapp etwas mehr als 1% fixe Zinsen pro Jahr ab.
„Wir möchten den Menschen helfen, den so wichtigen Schritt vom Sparen zum Investieren zu machen.” – David Mayer-Heinisch, Gründer & CEO FinTech froots
Mit welcher Vision haben Sie froots gegründet?
Ich habe im Laufe meiner Karriere für Fondsgesellschaften gearbeitet und dort Geld in Milliardenhöhe verwaltet. Mir ist aufgefallen, dass wirklich effektive Vermögensverwaltung bislang ausschließlich wohlhabenden Menschen vorbehalten war. Das ist ein Umstand, den wir ändern wollen. Unser Ziel ist es auch Anlegern mit verhältnismäßig geringerem Investment zu helfen, den Sprung vom Sparen zum Investieren zu Schaffen. Auf diese Weise wollen wir vor allem der jüngeren Generation die Angst vor der allgegenwärtigen Inflation und Altersarmut nehmen und ihnen helfen, ihre finanziellen Ziele zu erreichen!
Wie kann „Private Banking für alle“ konkret funktionieren?
Private Banking ist eine Dienstleistung, die sehr vermögende Menschen in Österreich erhalten. Wir reden hier von einem Investment von ein paar hunderttausend Euro aufwärts! Der Vorteil ist, dass Sie dort ein Portfolio bekommen, das perfekt auf ihre Ziele zugeschnitten ist und von Zeit zu Zeit auch angepasst wird.
Bei froots bieten wir eine auf jeden maßgeschneiderte Investment-Strategie: angepasst auf den gewünschten Zeithorizont und das Risikoprofil werden monatliche Beträge ab 150 Euro oder einer Ersteinlage ab 3.000 Euro individualisiert in ETFs, Aktien, Anleihen und Gold angelegt. Ohne Bindung oder Mindestlaufzeit, wie das bei anderen Anbietern üblich ist. Der eigens entwickelte Algorithmus wird dabei von einem Portfoliomanagement-Team überwacht. Wir investieren diversifiziert, langfristig und datenbasiert. Und vor allem: kostengünstig. Durch Konzentration auf die wesentlichen Dinge, nämlich deinen Vermögensaufbau, und state-of-the art Technologie können wir froots zu einem Bruchteil der Kosten des Private Bankings anbieten und haben eine maximale Jahresgebühr von 1%.
David Mayer Heinisch und Dirk van Wassenaer beweisen mit froots Teamgeist.
Welche Optionen bietet Froots? Was ist der Unterschied zum Mitbewerb?
Einer der größten Vorteile, den wir als froots gegenüber anderen Anbietern haben, ist unsere Freiheit am Kapitalmarkt. Im Gegensatz zu anderen Portfoliomanagern, Robo-Advisor oder Privatbanken, die Großteils eigene Produkte an Kunden verkaufen, können wir den ganzen Kapitalmarkt nach den bestmöglichen Produkten für unsere Kunden durchforsten.
Über allem steht die Flexibilität: man kann die monatlichen Raten anpassen oder pausieren oder das eingezahlte Geld ganz oder teilweise auszahlen – und zwar jederzeit und ohne Zusatzkosten. Sämtliche Kosten belaufen sich auf maximal 1,00 % auf das verwaltete Geld. Das Geld liegt völlig unabhängig bei unserer österreichischen Partnerbank. Das macht das Angebot von froots transparent und sicher.
Ab welchem Betrag macht Investieren Sinn?
Das ist eine sehr individuelle Entscheidung, die man nicht so leicht über den Kamm scheren kann. Wesentlicher als der Betrag ist in jedem Fall die Laufzeit – nicht umsonst hat Albert Einstein den Zinseszins als drittes Weltwunder bezeichnet! Wir empfehlen Investments mittels ETFs ab einer geplanten Laufzeit von 5 Jahren, um etwaige Kursschwankungen ausgleichen zu können.
Welchen Stellenwert haben die Themen Sicherheit und Transparenz beim Thema Wertanlage?
Beides hat bei uns oberste Priorität. Sicherheit ist vielen Anlegern dabei besonders wichtig. Finanzprodukte zählen als Sondervermögen, gehören also immer den Personen direkt. Egal was mit uns oder einem unserer Partner passiert. Das investierte Geld unterliegt bis 100.000 EUR der Einlagensicherung, wie bei jeder österreichischen Bank.
Die einzige Unsicherheit ist die kurzfristige Entwicklung der weltweiten Finanzmärkte. Unsere Aufgabe ist es für unsere Kunden auf jede Gegebenheit vorbereitet zu sein.
Da wir das Geld mittels ETFs in Aktien von Unternehmen auf der ganzen Welt investieren, gibt es das Risiko kurzfristiger Wertschwankungen – je nachdem wie sich die Aktienmärkte weltweit entwickeln. Je langfristiger das Geld investiert wurde, umso weniger betreffen einen diese kurzfristigen Wertschwankungen. Langfristig haben sich die Aktienmärkte in den vergangenen Jahrzenten positiv entwickelt. Durch unseren Investmentansatz ermöglichen wir es von diesen langfristigen Entwicklungen zu profitieren, ohne unnötige Risiken einzugehen. Basierend auf den persönlichen Zielen wird das Geld zunächst in erster Linie in Aktien-ETFs angelegt, über Zeit jedoch in Anleihen-ETFs und andere risikoarme Produkte umgeschichtet. Im Gegensatz zu anderen Anlageformen umgeht man damit zwei Risiken: Eine Verzinsung die geringer als die Inflationsrate ist und den Verkauf zu einem ungünstigen Auszahlungszeitpunkt. Unser digitaler Ansatz wird durch ein persönliches Beratungsangebot ergänzt, um alle Klienten bestmöglich zu betreuen. Gerne auch in unserem Office im ersten Bezirk in Wien.
“Die Teilnahme am Kapitalmarkt ist vielleicht der effektivste Weg, um langfristig Vermögen aufzubauen, aber er ist nicht ohne Risiken.” – David Mayer Heinisch
Vertrauen spielt im Bereich Investment eine große Rolle. Welche Partner stehen hinter Froots?
Wir freuen uns sehr, dass wir einige der führenden FinTech-Investoren und erfolgreichsten Unternehmer und Banker des Landes als Investoren gewinnen konnten. Die Führungsriege des innovativen Unternehmens wird durch die Expertise der Granden der heimischen Finanzbranche unterstützt. Zu den Partnern und Mitgliedern des Aufsichtsrats zählen der ehemalige Erste Group Chef Andreas Treichl, Adam Lessing von der LGT Bank und Kiril Klaturov von Revetas Capital, die tatkräftig an dem Projekt beteiligt sind. Neben den Bestandsinvestoren haben sich auch Unternehmer wie Georg Kapsch, Reinhold Baudisch, der Gründer von duchblicker.at, ebenso wie FinTech Grande Alan Morgan, beteiligt.
Haben Sie einen Tipp für Investment-Einsteiger? Was gilt es auf jeden Fall zu beachten?
Viele wollen einem gerne weismachen, dass investieren einfach ist. Das wäre sehr schön, so einfach ist es nur leider nicht. Die Teilnahme am Kapitalmarkt ist vielleicht der effektivste Weg, um langfristig Vermögen aufzubauen, aber er ist nicht ohne Risiken. Am wichtigsten ist es nach unserer Erfahrung, dass man die eigenen Emotionen im Griff hat. Wenn man ein gut diversifiziertes Portfolio, das langfristig angelegt ist zu vernünftigen Kosten aufgebaut hat, braucht man sich weniger Sorgen machen. Aber nur, wenn man es schaffst, seine Emotionen in Schach zu halten und nicht zu spontanen Kurschlussreaktionen neigt.
“Krisen sind für langfristige Investoren große Chancen, sich erfolgreich zu positionieren.” – David Mayer Heinisch
Können Sie sich noch an Ihr erstes Investment erinnern?
Ja, das war die SAP Aktie! Ich bekam damals 5000 Schilling von meinem Vater und musste mich nach einem kurzen Beratungsgespräch für eine Aktie entscheiden, in die ich investieren sollte. In der Zeit der Tech-Bubble ging meine Aktie durch die Decke, und ich fühlte mich wie ein Gewinner. Nach der Tech-Bubble ging es jedoch täglich wieder runter, bis fast gar nichts mehr da war. Zum schlechtesten Zeitpunkt habe ich dann meinen Anteil verkauft. Auch wenn von dem Geld kaum noch etwas da war, hat all das bewirkt, was es bewirken sollte. Meine Neugier war geweckt und ich arbeite nun in der Finanzbranche.
Was fasziniert Sie persönlich an der Finanzbranche?
Die Psychologie und das Analysieren von Ereignissen. Ich habe vorher die „Dot.com“ Blase erwähnt. Viele kennen auch noch den Wall-Street-Crash von 1929 oder die Immobilienblase in den USA von 2008, die sich zu einer globalen Krise ausgeweitet hat. Finanzblasen sind aber nichts Neues. Bereits 1711 stand die South Sea Company im Mittelpunkt einer riesigen Blase. Noch früher gab es die Tulpenmanie – wo Tulpenzwiebeln in den Niederlanden ein plötzlich ein damaliges Jahreseinkommen Wert waren. Die Zeitungen sind derzeit wieder voll mit schlechten Nachrichten. Das ist auch ein guter Indikator für die Erwartungen der Investoren. In Zeiten gefühlten, hohen Risikos spiegeln viele negative Erwartungen sich schon in Marktpreisen wider, weshalb die Aussicht auf die Zukunft eigentlich besser ist. Krisen sind für langfristige Investoren große Chancen, sich erfolgreich zu positionieren.
Was sollte man vor jedem Investment bedenken?
Bevor du eine Anlageentscheidung triffst, solltest du dich hinsetzen und einen ehrlichen Blick auf deine finanzielle Situation werfen, dir persönliche Investmentziele setzen und einen Plan erstellen, wie du sie erreichst. Investierst du, um dir in ein paar Jahren eine Wohnung zu kaufen (oder die Anzahlung dafür), geht es dir darum eine smarte Alternative zum Sparen zu finden, oder etwa um für dich und deine Kinder vorzusorgen? All diese Fragen sind notwendig, wenn es darum geht, welche Finanzinstrumente du zur Erreichung deiner Ziele verwenden möchtest und welchen Zeithorizont du dir setzen willst. Denn: Investieren bzw. dein eingesetztes Geld sollten ein Ziel haben und nicht lediglich Selbstzweck sein.
Über froots
Den wichtigen Schritt vom Sparen zum Investieren zu schaffen, hat sich der heimische Finanzdienstleister froots zur Aufgabe gemacht. Als digitaler Vermögensverwalter, Teil der Lifetree Asset Management GmbH mit Sitz in Wien, setzt man auf personalisierbare ETF-Sparpläne, die mittels eines Portfolio-Management-Teams betreut werden. So ermöglicht man auch Anlegern mit verhältnismäßig geringem Kapital den exklusiven Service einer Privatbank und eine individualisierte Investment-Strategie. Zu den Investoren des Unternehmen zählen unter anderem Andreas Treichl (ehemaliger CEO Erste Group), Georg Kapsch (CEO Kapsch Group, ehemaliger Präsident der Industriellenvereinigung), Gina Goess (ehemalige CEO Credit Suisse, s.A. Zweigniederlassung Österreich), Adam Lessing (Head of CEE LGT Bank und ehemaliger Head Austria and Eastern Europe der Fidelity International), Kiril Klaturov (Gründer von Revetas Capital), Reinhold Baudisch (Gründer und ehemaliger CEO durchblicker.at), Alan Morgan, auch bekannt als „Godfather of FinTech“ und Greyhound Capital, einer zu den renommiertesten VC Fonds zählt.
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