Man weiß ja nie, was kommt: Wie Sie kaum mehr Ihr Zuhause verlassen müssen, die Welt aber dennoch in all ihrer Vielfalt erleben können.
Das eigene Zuhause. Hier ist die Welt noch in Ordnung. Hier leben, arbeiten, feiern, essen und tanzen wir – mit Freunden und Familie oder auch allein. Die eigenen vier Wände haben eine magische Kraft, gerade auch in Zeiten von Quarantäne und Social Distancing. Die Coronakrise hat uns gezeigt, dass ein Leben abseits von Großraumbüro und Diskothek möglich ist und dass wir dennoch nicht vereinsamen müssen. Es waren technische Helferlein wie Videocalls, Online-Museen und virtuelle Coaches, die uns das Leben, wie wir es kennen, weiterhin ermöglichten. Und dennoch ist dieser Akt erst die Generalprobe für den großen Auftritt. In absehbarer Zukunft liegt uns die Welt im eigenen ‑Wohnzimmer zu Füßen. Ein Blick in die Zukunft verrät, dass es keine virtuellen Grenzen geben wird und dass wir alles erleben können.
Da schaust aber!
Das magische Zauberwort für grenzenloses Erleben heißt Vernetzung. Wenn Roboterköche, Hologramm-Videocalls und smarte Kühlschränke unser Leben erleichtern, braucht es aber mehr als das aktuell stark diskutierte 5G-Netz. In ein paar Jahren sprechen wir von der Kommunikationstechnologie 7G, die um das 100.000-fache schneller zu sein verspricht. Diese Technik wird aber auch vonnöten sein, wenn sich die Wohnung in ein gewaltiges holografisches Kino verwandelt hat. Unterstützt wird dieser Weg durch Technologien wie Virtual Reality, Augmented Reality und holografische Spielereien. So lässt es sich auch leichter ertragen, dass unser Wohnraum – zumindest in den Städten – immer kleiner wird. Die virtuellen Lebensräume lassen uns in jede nur erdenkliche Welt eintauchen, mit unseren Freunden und Gleichgesinnten auf dem ganzen Globus kommunizieren.
“Lieber in virtuelle Welten abtauchen, statt auf Urlaub zu fahren. Ein Konzept mit Zukunft.”
Fremde Länder bereisen wir dann, ohne uns vom Sofa zu erheben, und wir tauschen uns quasi face to face mit Menschen auf anderen Kontinenten aus. Schon jetzt gibt es bei ausgewählten Reisebüros die Möglichkeit, mit Datenbrillen vorab einen Eindruck des gewünschten Urlaubsziels zu bekommen. Bis wir aber mittels Virtual Reality den Urlaub antreten, wird es sicher noch viele Jahre dauern, denn nicht nur das Blickfeld und die Auflösung der aktuellen Produkte haben noch Luft nach oben, sondern vor allem auch der Preis für solche Technik muss sich auf ein leistbares Niveau reduzieren. Dann sind junge Menschen aber auch bereit, zu investieren. Die QVC-Zukunftsstudie „Living 2038“ hat ergeben, dass 56 Prozent sich für Räume oder Brillen interessieren würden, mit deren Hilfe man in virtuelle Welten abtauchen kann.
Aufgeräumt streamen
Bis es so weit ist, steckt man das Geld wohl noch in die eigenen vier Wände. Denn – und da sind sich Experten einig – solange die Wohnung für die eigene Netz-Community zu sehen ist, muss sie auch etwas hermachen. Geld fließt daher in die Gestaltung der realen Räume – der Trend hat in der Coronakrise bereits seinen Anfang genommen und intensiviert sich weiter. Es wird eine neue Art der menschlichen Nähe sein. Sei es der Austausch mit Arbeitskollegen, der virtuelle Zumba-Kurs oder der Videocall mit dem Installateur. Unser Wohnzimmer öffnet seine Pforten, das private und das öffentliche Ich verschmelzen zusehends.
Glaubt man der QVC-Studie, so sind die Menschen auch bereit, einen Schritt weiter zu gehen: 38 Prozent können sich vorstellen, Technologien zu nutzen, die permanente Videostreams möglich machen. Die Folge: Die Wohnung verbindet uns mit Freunden und Familie – und zwar vollkommen ohne Displays, die wir in der Hand halten müssen. Eine smarte Kamera verfolgt die Telefonierenden mithilfe von Gesichtserkennung und passt automatisch den Bildausschnitt an. Hört sich futuristisch an, ist es aber nicht. Schon jetzt steht in den USA mit „Facebook Portal“ ein solches System zur Verfügung.
Wir machen Druck
Müssen wir heute noch den Botendienst bemühen, um Lebensmittel, Kleidung und Technik nach Hause geschickt zu bekommen, werden wir in Zukunft vieles einfach selber machen können. Die Technologie dahinter heißt 3‑D-Druck, und sie entwickelt sich rasant weiter. Der globale Gerätemarkt soll Schätzungen zufolge von aktuell rund zehn Milliarden US-Dollar auf rund 42 Milliarden US-Dollar im Jahr 2027 anwachsen. Große Marken haben den 3‑D-Druck längst für sich entdeckt – der Schuhhersteller New Balance beispielsweise hat unlängst einen Schuh herausgebracht, dessen Sohle aus 3‑D-gedrucktem Kunstharz besteht.
“Die Produkte der Zukunft kommen nicht mehr aus dem Geschäft, sondern aus dem 3‑D-Drucker.”
Für Privatpersonen werden 3‑D-Drucker vollkommen neue Dimensionen eröffnen. Um günstiges Geld werden wir uns alltägliche Produkte einfach und schnell zu Hause produzieren können – selbst Lebensmittel werden kein Problem sein. Und wer sein Essen nicht ausdrucken möchte, der kann es aus seiner eigenen Underground Farm holen – diese ist unabhängig von Jahreszeiten und Wetterkapriolen. Möglich ist das heute schon, da die Pflanzen ihr Licht durch LED-Lampen bekommen, Wasser muss man selbst zuführen.
Neue Lebens-Kunst
Apropos 3‑D-Druck: Vor ein paar Jahren wurde eines der berühmtesten Werke von Gustav Klimt, „Der Kuss“, dreidimensional ausgedruckt. So war es blinden Menschen plötzlich möglich, das Meisterwerk ebenfalls zu erleben. Das ist aber nur einer der Gründe, warum Kunst immer etwas Erlebbares sein muss. Wem es aber genügt, die Dinge nur zu sehen, der kann das gemütlich von zu Hause aus machen. Sei es der Louvre, das Guggenheim oder das Picasso Museum – jedes Ausstellungshaus, das etwas auf sich hält, ist heute schon virtuell besuchbar.
Die digitale Inszenierung wird nicht als Konkurrenz gesehen, sondern als Chance für jene Menschen, denen es nicht möglich ist, Museen zu besuchen. Die National Gallery in London lässt Besucher nicht nur über die Webseite virtuell eintauchen, es gibt zudem neue Apps, mit denen individuelle Führungen gemacht werden können. Kunstinteressierte können sich in digitalen Minimuseen sogar ihre eigene Schau kuratieren – das ist Kunst à la carte.
Robi zieht ein
Der Roboter, der für uns den Haushalt übernimmt, Einkäufe erledigt, auf unsere Ernährung und Gesundheit achtet – das Bild geistert bereits seit Jahrzehnten durch die Medien. Doch was bisher wie Utopie klang, wird zusehends realistischer. So bietet schon heute das japanische Unternehmen Mira Robotics einen Roboterdienst an, bei dem für einen monatlichen Beitrag ein Roboter Hausbesuche macht und dort alle nötigen Arbeiten erledigt. Das Geheimnis dahinter: Nicht die Technik ist so ausgefeilt, dass der Butler-Bot alles autonom erledigen kann, sondern der Roboter wird von außerhalb von einem Mitarbeiter der Firma gesteuert.
Laut Umfragen in Deutschland können sich bereits 40 Prozent der Befragten vorstellen, einen solchen oder ähnlichen Helfer zu beschäftigen. Solche Technik könnte es älteren Menschen ermöglichen, möglichst lang autonom und in den eigenen vier Wänden zu bleiben. Aber sie unterstützen natürlich jeden, der es verlangt. Bei der QVC-Studie möchte jeder Zweite in Zukunft Services nutzen, die Essenszubereitung oder Einkäufe automatisch erledigen, ohne dass man sich darum kümmern muss. Um schlechte Jobaussichten brauchen sich Roboter also keine Sorgen zu machen.
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