Douglas McMaster, kocht im ersten ersten Zero Waste Restaurants der Welt groß auf. Ein Talk über seine Vision von Nachhaltigkeit, die gerade völlig im Trend liegt.
Upcycling, Farm to Table etc. erfreuen sich vor allem im Luxusbereich großer Beliebtheit. Wie sehen Sie diesen Trend?
Ich denke, es hat lange auf sich warten lassen, insbesondere im Luxusmarkt, hier nicht nur auf Überfluss, sondern auf die Wurzeln zu achten. Wir müssen nur sicherstellen, dass farm to table nicht zum Luxustrend wird und dass die Integrität dahinter erhalten bleibt. Wir versuchen das im Silo mit dem unterschiedlichsten Angebot an Menüs. Damit Nachhaltigkeit nicht abgehoben ist.
Ihre Hauptbotschaft lautet: „Verschwendung ist ein Mangel an Vorstellungskraft.“ Wie wurde diese Zero-Waste-Vision geprägt?
Als ich in meinen Zwanzigern als Koch arbeitete, wollte ich ein Restaurant eröffnen, was damals eher ein Wunschtraum war. Aber dann bekam ich die einmalige Gelegenheit, mit Joost Bakker – dem Vordenker und ursprünglichen Silo-Konzepts — in Melbourne zusammenzuarbeiten, der mich überwiegend alleine ein Zero Waste Cafe leiten ließ. Er gab mir die Gelegenheit, Zeit und alle mir zur Verfügung stehenden Werkzeuge, um das Zero-Waste-Konzept in vollen Zügen zu erkunden.
Leben Sie eigentlich auch ihr privates Leben komplett nachhaltig?
Zero-Waste-Cooking ist nur ein Teil eines viel größeren Ganzen. Die Art und Weise, wie wir bei Silo arbeiten, besteht darin, eine Kultur der Nachhaltigkeit zu schaffen, die Menschen hoffentlich dazu inspiriert, ihr Leben sowohl in der Küche als auch außerhalb der Küche umweltbewusst zu leben. Sich für die Abfallvermeidung einzusetzen, wirkt sich nicht nur positiv auf die Umwelt aus, sondern auch auf den Geldbeutel – Lebensmittelverschwendung ist Geldverschwendung. Nachhaltigkeit ist ein wirtschaftlich attraktives Angebot, und das macht das Zero-Waste-Leben in größerem Maßstab anwendbar. Es geht nicht nur ums Essen!
“Um Veränderungen in die Welt zu bringen, müssen wir eine Kultur des Austauschs schaffen.”
Unternehmer, Koch, Mastermind – welche Position macht Ihnen am meisten Freude?
Das Unterrichten macht mir am meisten Spaß. Um Veränderungen in die Welt zu bringen, müssen wir eine Kultur des Austauschs bewährter Praktiken schaffen. Wenn wir geboren werden, werden wir in eine Welt eingeführt, in der es bereits vorgefasste Ideen und Infrastrukturen gibt – wie zum Beispiel die Notwendigkeit eines Mülleimers. Um diese Vorstellungen umzukehren, müssen wir ein Bewusstsein für unterschiedliche Vorgehensweisen schaffen, und das geschieht durchs Teilen von Wissen mit anderen.
Online gibt es auch die Silo Zero Waste School. Was ist ihr liebstes Gericht dort?
Tepache! Ein fermentiertes Getränk aus Mexiko, das typischerweise aus weggeworfenen Ananasschalen hergestellt wird. Es ist so einfach zuzubereiten und sehr lecker, also ein Kinderspiel für Leute, die ihre eigene Fermentationsreise zu Hause beginnen möchten. Als wir unser erstes Tepache-Video machten, konnte ich nicht glauben, wie es online explodierte. Tepache ging viral – die Leute waren verrückt danach und verwendeten das gleiche Rezept mit allen anderen Fruchtresten, die sie vielleicht zu Hause hatten.
Silo in 15 Jahren – Was sind ihre Träume und Ziele?
Silo, wie es jetzt ist, ist erst der Anfang. In 15 Jahren – Weltherrschaft? Nein, im Ernst, ich hoffe, dass wir in 15 Jahren genügend Bausteine geschaffen haben, damit die nächste Generation unsere Arbeit fortsetzen und auf die nächste Stufe bringen kann. Wir befinden uns in einem Zeitrennen, um unsere Zukunft zu sichern.
Vielen Dank für das Gespräch!
Mehr Infos unter silolondon.com
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