Schöne Aussichten: Trendforscherin Anja Kirig blickt in die Zukunft des Reisens.
Trends & Travel – für Anja Kirig ist dieser klingende Titel Beruf und Berufung zugleich. Die deutsche Zukunfts- und Trendforscherin hat sich auf das Thema Reisen spezialisiert und lebt diese Passion in allen Facetten. Für diesen Talk erreichen wir sie auf Teneriffa, wo sie gerade eine Workation verbringt. Nur ein Trend, den sie uns im Interview verrät. Wieso Nachhaltigkeit ein Must-have ist und Fernreisen dennoch gefragt sind, lesen Sie hier.
Sie sind gerade auf Workation in Teneriffa. Der große Reisetrend?
Workation ist ein Trend, der die Bandbreite des Reisens aufzeigt. Die Grenzen zwischen den verschiedenen Lebensbereichen – etwa Arbeit und Freizeit – verschwimmen immer mehr. Es geht beim Reisen nicht mehr darum, 50 Wochen im Jahr zu arbeiten und dann zwei Wochen völlig abzuschalten, sondern es geht um Individualisierung – darum, die persönlichen Wünsche und Bedürfnisse zu befriedigen. Für sich den Mehrwert von Reisen zu erleben. Daher ist es schwierig, von einem Reisetrend zu sprechen.
Wie reist man heute und in Zukunft?
Resonanztourismus ist auf jeden Fall ein großes Thema. Hier geht es darum, auf Reisen neue Beziehungen zu generieren und zu erfahren. Wobei Resonanz nicht nur Beziehungen zu Personen impliziert, gemeint sind auch Beziehungen zu Orten, Themen, Räumen, Objekten. Es geht darum, das zu erleben, was passiert, wenn ich in Beziehung mit etwas trete. Das kann ich durchaus auch erfahren, wenn ich allein an einen besonderen Ort, in die Natur etc. reise. Beim Resonanztourismus ist der Effekt das Wesentliche. Es geht nicht nur darum, einen kurzen Eindruck zu erhalten, sondern eine Erfahrung zu machen, die einen nachhaltigen Effekt auf mein Leben hat. Das Ziel ist, von der Reise etwas für den Alltag mitzunehmen.