Der uralte Werkstoff Keramik hat sich einen festen Platz in der Lifestyle-Welt erobert. Einen besonderen Stellenwert genießt er bei der Herstellung von Hightech-Uhren.
Keramik hat eine erstaunliche Karriere hingelegt. Sie ist ebenso lang wie faszinierend. Gehören Keramiken doch zu den ältesten vom Menschen bewusst für eigene Zwecke modifizierten Materialien, wie etwa Thomas Graule, Abteilungsleiter Hochleistungskeramik bei der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa), festhält: „Sie kamen schon zum Einsatz, weit bevor die Menschheit zum Beispiel gelernt hatte, Metalle zu gewinnen.“
Dass diese Karriere noch lang nicht zu Ende ist, das beweisen die letzten Jahrzehnte, in denen die technische Bedeutung des Werkstoffs längst weit über sein herkömmliches Einsatzgebiet wie Ziegel, Geschirr oder Skulpturen hinausgewachsen ist. Nach und nach hat sich die Keramik neue Domänen erobert, sei es im Maschinenbau, der Automobiltechnik oder in der Luft- und Raumfahrt. Man denke nur an die Keramikkacheln des Space Shuttle, die als Hitzeschild dienen, oder an die Bremsscheiben aus Keramikverbundstoffen, die so manchen Luxussportwagen binnen wenigen Sekunden zum Stillstand bringen und dabei massiven Strapazen standhalten müssen.
Apple wiederum setzt beim Display des iPhone auf eine Produktinnovation namens „Ceramic Shield“. Es handelt sich um eine neue Technologie, bei der – vereinfacht gesagt – nanokeramische Kristalle in die Glasmatrix eingebettet sind, was das Display besonders robust macht. Brüche und Kratzer sollen damit der Vergangenheit angehören.