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Autonome Gefährte erobern Straßen, Parks und Meere. Ein visionärer Ausblick in die Zukunft der Mobilität.

Nicht selten werden Innovationen aus dem Film in die reale Welt ­übernommen. Warum sollte das nicht auch bei Videospielen gelten? Jaguar verfolgt beispielsweise ein solches Konzept und lässt seine Visionen gern im virtuellen Raum zum Leben erwachen. So auch den elektrischen Konsolenflitzer ­Vision GT Roadster, der bis ins ­kleinste Detail geplant ist und in der Art ­sicher auch einmal auf der Straße stehen könnte, wenn Jaguar denn wollte. Drei Elektromotoren aus der Formel E liefern 1.020 PS und beschleunigen die Metallic-Flunder in unter zwei Sekunden auf 100 km/​h. Angelehnt ist das Design an den legendären Racer D‑Type. Wer jetzt schon Hoffnungen hat, sei ­gewarnt: Die Chancen auf eine ­reale Umsetzung sind gleich null – auch wenn es sich ­Jaguar zur Aufgabe gemacht hat, bis 2025 sein Portfolio vollständig auf vollelektrische Model­le umzustellen. 

Mehr eine Idee als ein konkreter Plan dürfte auch das Elevate Walking Car von Hyundai sein. Mit diesem Modell eröffnete die Marke sogar eine neue Fahrzeugklasse, das Ultimate Mobility Vehicle“. Es zeichnet sich dadurch aus, dass es in Gegenden fahren kann, die andere nur aus der Ferne sehen. Vier robotergesteuer­te Beine, die mit in alle Richtungen drehbaren Reifen kombiniert sind, ermöglichen es, seitwärts zu gehen wie ein Krebs oder zu krabbeln wie ein Käfer. Für Katastropheneinsätze eine gute Idee, die Alltagstauglichkeit ist aber wohl eher zu hinterfragen. Weniger skeptisch sollte man übrigens bei der neuesten Erfindung von Magna sein, die mit dem Konzept Morphing Surfaces“ aufhorchen lässt. Damit sind Fahrzeugteile gemeint, die ihre Form verändern können. Das Unternehmen verwendet aktive und biegsame Thermoplastoberflächen, die sich optisch an die Karosserie anpassen und sich bei Bedarf öffnen oder schließen lassen. So kann der Fahrer je nach Situation die Kühlung oder die Aerodynamik an seine Fahrweise anpassen. Da das bis zu fünf Prozent mehr Reichweite für E‑Autos verspricht, wird das Interesse durchaus vorhanden sein. Die Erfindung sollte man also im Auge behalten.

Solar schlägt Wellen

Innovative Ideen gibt es auch ­abseits der Straße zu beobachten. Denn was Autos können sollen, darf Booten nicht verweigert werden. Die selbstfah­ren­de Yacht ist die logische Weiterentwick­lung der maritimen Technologie. Schließlich gehen drei Viertel aller Unfälle auf See auf menschliche Fehler zurück. IBM und die Universität von Plymouth haben sich also darangemacht, diese Vision mit dem Trimaran Mayflower Realität werden zu lassen. Dass solche ­Projekte aber viel Geld vernichten, beweist die finale Umsetzung. Hatte die Yacht ursprünglich zwei Masten, 30 Meter Länge und ein Rigg mit 159 Quadratmeter Tuchfläche, schippert die aktuelle Mayflower ganz ohne Mast, mit 15 Meter Länge und mit solarbetriebenen Elektromotoren durch die Meere. Dennoch: Diese Entwicklung wird kommen. Experten reden von 20 bis 25 Jahren bis zur Umsetzung. 

Die selbstfah­ren­de Yacht ist die logische Weiterentwick­lung der maritimen Technologie.”

Selbstläufer

Er ist verrückt, innovativ und ziemlich teuer obendrein: der selbstfahrende Kinderwagen. Das kanadische Unternehmen GluxKind präsentierte diesen ebenfalls auf der diesjährigen CES und möchte damit den elterlichen Stress reduzieren. Mittels Sensoren werden ‑etwaige Hindernisse erkannt, angetrieben wird das Modell namens Ella durch einen Elektromotor, der Top-Speed liegt bei 4 km/​h. Goodie: Eine Schaukelfunktion ist auch an Bord – das darf man sich bei Preisen von mehr als 3.000 Euro aber auch erwarten. Sollte die Anschaffung günstiger werden, gibt es dafür sicherlich Abnehmer. Ob in 30 Jahren Kinderwagen wie Geisterschiffe durch die Wohnsiedlungen fahren, bleibt abzuwarten. Genau so offen wie jene Frage: Wie viel Verantwortung gehört trotz allen technischen Fortschritts doch in Menschenhand gelegt?