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Auf den ersten Blick eint Kopenhagen und Südtirol wenig. Nordische Kühle steht im Kontrast zu alpin-mediterranem Charme. Was Nord und Süd verbindet, ist der Blick aufs große Ganze: Architekten gestalten hier wie dort mit mutigen Visionen und ökologischer Verantwortung die Zukunft von Stadt und Land.

Als Kopenhagen Anfang des Jahres von der UNESCO zur Welthauptstadt der Architektur 2023 ernannt wurde, schwärmte der dänische Kronprinz Frederik davon, wie Kopenhagen zu einem Schaufenster dafür wird, wie Architektur die Welt verändern kann. Damit sprach er etwas aus, das längst bekannt ist: Nachhaltigkeit liegt in der DNA der dänischen Architektur. 

Gebaute Umwelt

Die letzten 20 Jahre waren prägend für Kopenhagen. Die Stadt wuchs über sich hinaus, sprichwörtlich. Im Fokus der städtebaulichen Entwicklung stand aber nicht Wachstum, sondern mutige Ideen. Zahlreiche Projekte wurden unter dem Gesichtspunkt der ökologischen Verantwortung mit dem Ziel umgesetzt, die Lebensqualität der Einwohner zu verbessern. Neben dem Erscheinungsbild der Gebäude stehen Funktionalität und Interaktion zwischen Menschen im Mittelpunkt. Zu Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein gesellen sich zukunftsorientierte Ideen. Kopenhagen ist kreativ – und zieht Kreative an. Junge Architekten wissen: Kopenhagen ist offen für Visionen, die anderswo verlacht werden würden. Wer kommt schon auf die Idee, auf einer Müllverbrennungsanlage eine Skipiste zu errichten? Es war der Architekt Bjarke Ingels, der bekannt ist für seine oft spielerische Herangehensweise. Für die im Jahr 2017 gebaute Müllverbrennungsanlage Amager Bakke“ entwickelte er einen visionären Entwurf: Die keilförmige Anlage hat ein geneigtes grünes Dach, auf der die 400 Meter lange Kunstrasenpiste CopeHill“ gebaut wurde — Skilift inklusive. Ingels spricht von hedonistischer Nachhaltigkeit“, die Spaß machen soll.

Öffentlicher Raum

Die Idee, Dachflächen eine zusätzliche Funktion zu geben, ist nicht neu. Dadurch wird Platz geschaffen, ohne dass weitere Gebäude erforderlich sind. In Østergro steht Dänemarks erster städtischer Bauernhof auf einem Auktionshaus für alte Autos, in Nordhavn ein Spielplatz und Fitnessstudio auf einem mehrstöckigen Parkhaus. Als Visionär in Kopenhagen gilt der Stadtplaner Jan Gehl, der den öffentlichen Raum mit seinen Ideen prägte. Er erforschteJahrzehnte das Verhalten der Menschen im Stadtraum. Das ehemalige Industriegebiet Nordhavn gilt als architektonisches Eldorado: Seit den 2000er-Jahren wird das Areal umgebaut, das mit 3,6 Millionen Quadratmeter Fläche das größte Stadtentwicklungsprojekt Nordeuropas ist. Mehrere Architekturbüros sind hier tätig, als federführend gelten Henning Larsen und Cobe, die unter anderem eines der größten Holzgebäude des Landes, ein Mehrzweck-Bürogebäude für den Pensionsfonds AP Pension, bauen. Was in Kopenhagen entsteht, ist selten nur Architektur. Die Planungsprinzipien inkludieren stets die Menschen und die Umwelt.

Weitsicht am Wasser

Eine Vision am Wasser nimmt auf der Insel Christiansholm Form an. Wo früher auf der Papierinsel Papirøen Fährschiffe ankamen, entwickelt das Architekturbüro Cobe innovative Hybridbauten, die Leben in das Industriegebiet bringen sollen. Neben Eigentumswohnungen soll es sozialen Wohnbau und ein Hotel geben, der öffentliche Raum wird abwechslungsreich und grün. Kopenhagen zeigt am Wasser generell seine Weitsicht: Spektakuläre Bauten und maritime Einrichtungen feiern eine Koexistenz. Dazu gehört die als Schwarzer Diamant“ bekannt gewordene Erweiterung der Königlichen Bibliothek von Schmidt Hammer Lassen, die gestalterisch umstrittene Oper von Henning Larsen und das Theater Skuespilhuset von Lundgaard & Tranberg, das auf einem hölzernen Deck über dem Wasser liegt. 

Mehr über Green Architecture in Südtirol, lesen Sie HIER!

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