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Er weiß, wie man Abfall vermeidet und Ressourcen schont. Expertentipps von Dr. Harald Hauke, Geschäftsführer der Austria Glas Recycling GmbH.

Ressourcenschonung und Abfallvermeidung sind heute so wichtig wie nie zuvor. Und zum Glück wieder stark im Trend. Was können wir alle – als Unternehmer, als Privatpersonen – tun?
Das Ziel von Abfallvermeidung ist ganz klar – es soll nichts unverwendet übrigbleiben, kein Lebensmittel, keine Verpackung. Das ist im Falle von Glasverpackungen ein sehr einfacher aber weitreichender Schritt, den jeder und jede im Alltag problemlos setzen kann: Alle ausgelöffelten und leergetrunkenen Glasverpackungen (Lebensmittegläser wie Gläschen von Pesto, Marmeladen oder Sauergemüse ebenso wie leere Glasflaschen), die nicht im Mehrwegsystem geführt werden, gehören zum Altglas – auch mit Spuren von Inhalten. Für einen erfolgreichen Recyclingprozess müssen Glasverpackungen nicht ausgewaschen werden. Wichtig ist: Glasverpackungen keinesfalls zum Restmüll zu geben, weil sie dort fürs Recycling verloren sind. Das gilt für Gastronomiebetriebe aller Kategorien ebenso wie für private Haushalte. 

Das Ziel von Abfallvermeidung ist ganz klar – es soll nichts unverwendet übrigbleiben, kein Lebensmittel, keine Verpackung.” Dr. Harald Hauke, GF der Austria Glas Recycling

In welchem Bereich liegt das größte Potenzial in Sachen Recycling?
Glasrecycling ist Kreislaufwirtschaft par Excellence: aus alt wird neu, immer und immer wieder, ohne Verluste. In einer zirkulären Ökonomie wird eine hohe Circular Material Use Rate angestrebt, ein hoher Anteil an wiederverwendetem Material im Verhältnis zum gesamten Materialvolumen. Für den Packstoff Glas ist dies vergleichsweise einfach. Denn er ist sowohl für das 100%ige stoffliche Recycling, das Einwegsystem, als auch die Wiederbefüllung, das Mehrwegsystem, geeignet. Das Material Glas bleibt bei beiden Prinzipien in dauerhafter Verwendung. Und das ist ein Ziel von Kreislaufwirtschaft. Das größte Potenzial für Glasrecycling in Österreich liegt daher darin, dass es möglich ist, jeder Glasverpackung im Ein- oder Mehrwegsystem zu einem unendlichen Leben zu verhelfen.

Was auch immer Sie gerne essen oder trinken – die Devise lautet auf jeden Fall: eat, drink, recycle.” Dr. Harald Hauke, GF der Austria Glas Recycling

Ein Tipp, der Ihnen besonders am Herzen liegt?
Was auch immer Sie gerne essen oder trinken – die Devise lautet auf jeden Fall: eat, drink, recycle. Also erst genießen und danach dafür sorgen, dass jeder leeren Glasverpackung ein zweites Leben geschenkt wird. Besonders wichtig ist mir der Hinweis auf die Lebensmittelgläser: jedes Pestoglas, jedes Gurkenglas, jedes Marmeladenglas soll bitte – so wie alle Glasflaschen — zum Altglas gegeben werden. Das ist die Basis für umweltfreundliches Glasrecycling. Glasrecycling ist Kreislaufwirtschaft. Machen Sie bei der Altglassammlung mit, entsorgen Sie Altglas sorgfältig!

Zur Person

Dr. Harald Hauke ist Geschäftsführer der Austria Glas Recycling GmbH und CEO der ARA, Altstoff Recycling Austria AG. Sein Motto:​„Zukunft. Kreislauf. Wirtschaft” führt zu einer Recycling-Quote von über 85 Prozent bei Glasverpackungen, damit liegt Österreich im europäischen Spitzenfeld. Mehr Infos dazu unter agr​.at