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Die internationalen Filmfestspiele in Cannes gehen in die nächste Runde und kein Star ist sicher vor den Linsen der Cannes-Fotografen Traverso – und das seit Lumière.

Die 75. Ausgabe der Filmfestspiele von Cannes findet vom 14. bis zum 25. Mai 2024 an der Côte d’Azur statt und niemand ist den Stars vor Ort so nah wie Gilles Traverso. Zahlreiche Prominente Persönlichkeiten versammeln sich auf dem roten Teppich und füllen die Straßen mit Cabrios, Konvois oder in der Vergangenheit noch Kutschen. Das Event zieht heute wie damals eine riesige mediale Aufmerksamkeit auf sich. Seit drei Generationen haben die Traversos die Feierlichkeiten fotografisch dokumentiert und dabei Aufnahmen geschaffen, die in die Geschichte eingegangen sind.

Zur Zeit meines Vaters bzw. meines Großvaters gab es weniger Fotografen und auch weniger unbekannte Schauspieler. Da tummelten sich auch Schauspielgrößen wie Elizabeth Taylor auf dem roten Teppich. Die genoss das Blitzlichtgewitter so sehr, dass die Filmvorführung um eine halbe Stunde später begann. Das konnte sich eine Liz Taylor nun mal leisten. Auch Grace Kelly posierte wild vor den Kameras im Hafen, und einmal lud sie meinen Vater sogar zum Aperitif ein.” Gilles Traverso

Fotografieren ist Familientradition

Angefangen hat alles bei Großvater Auguste Traverso. Er war ein italienischer Einwanderer, der Ende des 19. Jahrhunderts nach Frankreich kam und im September 1939 zu Beginn des ersten Festivals das Eintreffen von Louis Lumière, dem Erfinder der Filmkamera, festhielt. Zwei Tage später wurden die Festspiele aufgrund des Krieges abgebrochen. Als das Festival 1946 wieder aufgenommen wurde, übernahm Augustes Sohn Henri, Gilles’ Vater, das Geschäft. Heute schnappt sich Gilles selbst jedes Jahr die Kamera und fängt die Stars in ihren besten Momenten ein, um Bilder zu schaffen, die über Generationen weitergegeben werden.

Einige Geheimnisse bleiben im Interview ungelüftet

Wie sieht ein Arbeitstag zu den Festspielen in Cannes aus?

Ich bin sehr früh morgens beim Palais des Festivals de Cannes und bringe mich in Position. Die Fotografen bekommen eine Nummer und einen fixen Platz, somit ist alles geordnet und man weiß, wo sein Arbeitsplatz ist sozusagen. Ich beginne um 8:30 Uhr morgens und fotografiere teilweise bis 1 Uhr morgens.

Das klingt lange und nach wenig Schlaf?

Ja. Aber es sind ja nur ein paar Tage. Das hält man aus.

Wie viele Bilder macht man in diesem Zeitraum?

Das kann ich schwer sagen. Ich bin keiner, der hunderte Bilder macht, damit eines dabei ist, das passt. Ich bearbeite die Bilder danach auch nicht sonderlich. Ein nicht perfektes Bild gefällt mir teilweise noch besser, weil es im Moment entstanden ist. Aber am Ende des Festivals habe ich immer mehr als 10.000 Bilder gemacht.

Die Bilder kann man auch in Ausstellungen bewundern. Gibt es Bilder, die nicht für die Öffentlichkeit gedacht sind?

Natürlich. Ich habe schon viele Ausstellungen gemacht, in London, Tokio, Brisbane, Paris — und natürlich auch in Cannes. Und manche Bilder wurden noch nie veröffentlicht oder ausgestellt. Meine Ausstellungen sind also immer für eine Überraschung gut. Man weiß nie, ob nicht doch ein noch nie veröffentlichtes Bild gezeigt wird.

festival​-cannes​.com

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08. September 2022 Elefant Hologramm

Holo sagt Hallo!

Sie holten die Kultband ABBA aus der Pop-Pension. Doch ­Hologramme können weit mehr, als ­alternden Künstlern zu neuer Form zu verhelfen – nämlich eine eigene Welt erschaffen.


Sie werden oft belächelt, und doch sind sie die wahren Visio­nä­re der Zukunft: Drehbuchau­toren wie Gene Roddenberry, der große Vogel der Galaxis“ und Erfinder von Star Trek“, oder George Lucas, der mit Star Wars“ die Leinwände ­eroberte. Beide waren ihrer Zeit weit voraus, als sie Figuren als Hologramme zum Leben erweckten. Bereits 1977 überbrachte ein Droide eine Botschaft in Form eines 3‑D-Hologramms an seine Besitzerin Prinzessin Leia. In der dritten Staffel von Star Trek“, die Ende der 1980er-Jahre ausgestrahlt ­wurde, gingen die Drehbuchautoren sogar noch einen Schritt weiter und ließen die Crewmitglieder der legendären Enterprise auf so­genannten Holodecks in jede beliebi­ge Welt eintauchen. In einer fiktiven Welt und am Bildschirm lassen sich derartige Illusionen natürlich leicht umsetzen, im wahren Leben sieht das schon ganz anders aus. Doch manche Dinge lassen sich einfach nicht aufhalten. Was damals als utopische Idee erdacht wurde, steht einige Jahrzehnte später kurz vor dem endgültigen Durchbruch. Glaubt man der Technolo­gieberatungsfirma IDTechEx, so wird sich der Markt für ­erweiterte, virtuelle und ­gemischte Rea­lität, wozu die 3‑D-Holo­grafie zählt, bis zum Jahr 2030 auf einen Wert von mehr als 30 Milliarden US-Dollar ausgeweitet haben.

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03. Mai 2022 Avatare 3

Mein digitales Ego

Onlineshopping und Videokonferenz waren gestern. Wer in Zukunft sein Leben digital bestreiten möchte, macht das mithilfe eines Avatars, eines digitalen Ich. Die passende Parallelwelt dafür steht schon in den Startlöchern.

Spätestens seit dem Blockbuster Avatar“ von James Cameron aus dem Jahr 2009 ist der Begriff keine leere Worthülse mehr. Der Streifen hat es geschafft, auch außerhalb der Nerd Bubble eine größere Personengruppe für die digitale Welt zu begeistern. Ein Mensch, der in die Haut eines Außerirdischen schlüpfen und diese Hülle mittels Gedankenübertragung steuern kann – das ist ein revolutionärer Gedanke. Wenn Sie sich nun bereits als Alien durch den digitalen Äther fliegen sehen, muss ich Ihre Euphorie aber leider noch etwas bremsen. Aktuell werden außerirdische Avatare gerade im Millionen-Dollar-Bereich gehandelt. Aber beginnen wir am Anfang.

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26. Jänner 2021 Virgin Galactic Spaceship Cabin Interior cmyk

Zukunft in Warteschleife

Die großen technischen Innovationen wie Beamen oder Warp-Antrieb lassen weiter auf sich warten. Was bleibt Fiktion – und was wird Wirklichkeit? Wir wagen einen Blick in die Sterne.

Nicht nur eingefleischte Trekkies wissen, was es bedeutet, wenn Scotty auf den Plan gerufen wird. Der wahrscheinlich berühmteste Nerd der Geschichte, der Chefingenieur des Raumschiffs Enterprise, ist immer dann zur Stelle, wenn es am Raumgleiter etwas zu reparieren gibt – entweder hat der Warp-Antrieb seinen Dienst versagt oder Captain Kirk und sein erster Offizier Spock müssen von einem Planeten gebeamt werden, auf dem es elektromagnetische Störungen gibt, die den Vorgang zu einem Spiel auf Leben und Tod machen. In Wahrheit hatten die Schauspieler wahrscheinlich keine Idee davon, in welche Gefahr sie sich begeben hätten, wäre diese Technik tatsächlich verwendet worden. 

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