Die hohe Kunst der Seifensiederei: Wie Sonja Baldauf die Welt fein sauber hält.
Ein sanfter Duft schwebt im Geschäft in der Herrengasse. Sobald man den Laden betritt, lässt man das hektische Treiben der Wiener Innenstadt hinter sich und taucht ein in die ruhige Atmosphäre und das Geruchserlebnis von „Wiener Seife“. In dunkelbraunen Holzregalen stapeln sich bunte Seifen, die von liebevoll gestalteten Papierbanderolen umhüllt sind. Die puristische Gestaltung des Geschäfts lässt den dargebotenen Produkten die Bühne, die sie verdienen. Produkten, die von alter Seifensiedekunst erzählen.
” Sobald man den Laden betritt, lässt man das hektische Treiben hinter sich und taucht ein in das Geruchserlebnis von „Wiener Seife“.”
Der Weg zu diesem Handwerk führte Sonja Baldauf über zahlreiche Zwischenstationen. Die gebürtige Vorarlbergerin beschloss nach den ersten zehn Jahren in einem kaufmännischen Beruf, dass sie kreativer arbeiten möchte. Sie wechselte zur Computergrafik und war die folgenden Jahre für das Verpackungsdesign eines großen Schweizer Sonnenpflegeherstellers zuständig. Nebenbei absolvierte sie eine Ausbildung zur Marketingassistenz. Als die Firma, für die sie 15 Jahre tätig war, die Produktion immer mehr ins Ausland verlagerte und die Arbeit unpersönlicher wurde, sah Sonja Baldauf die Zeit für Veränderung gekommen. „2004 habe ich im Fernsehen eine Dokumentation über den Wiener Seifensieder Friedrich Weiss gesehen. Ich war sofort gefesselt von der Thematik und habe mir gleich eine Sisi-Veilchen-Seife bestellt, die in der Sendung besonders hervorgehoben wurde“, erzählt Baldauf von ihrer ersten Begegnung mit einem Handwerk, das ein wichtiger Teil ihres Lebens werden sollte.
“Es braucht viel Wissen, Feingefühl und Zeit, um unsere Seifen herzustellen.”
Ihre Faszination stieg weiter, als sie das duftende Pflegeprodukt aus Stadlau in Händen hielt. Sie nahm Kontakt mit Friedrich Weiss auf, der von ihrer Idee, gemeinsam einen Vertrieb seiner Produkte in der Schweiz aufzubauen, angetan war. Anfang 2006 stand alles in den Startlöchern, doch dann kam es wie so oft im Leben leider anders: Friedrich Weiss verstarb völlig unerwartet. Da niemand für die Nachfolge bestimmt war, suchte Sonja Baldauf, nachdem die Verlassenschaft von seiner Familie abgeschlossen war, um die Berechtigung an, die Rezepte und das Gewerbe zu übernehmen. Nach einem längeren behördlichen Hin und Her war der Weg schließlich frei für den Neuanfang. Von Friedrich Weiss’ Schwester bekam sie die alte Seifenschneidemaschine geschenkt, ergänzt wurden ein neuer Seifenkessel und das erste Geschäftslokal in der Hintzerstraße in Wien 3. Die Wiener Seife wird im schonenden Zwei-Phasen-Kaltrührverfahren kesselverseift – mit wertvollen natürlichen Ölen, Essenzen und Pflanzenextrakten. Die genauen Einzelheiten der Herstellung bleiben aber ein gut gehütetes Geheimnis. „Es braucht viel Wissen, Feingefühl und Zeit, um unsere Seifen herzustellen. Die einzigartige Qualität der Wiener Seife, der cremige Schaum und der unverwechselbare Duft, der bis zum Schluss anhält, sind bis heute unübertroffen“, erzählt Sonja Baldauf stolz.
“Der Weg zu diesem Handwerk führte Sonja Baldauf über zahlreiche Zwischenstationen.”
Für das Feingefühl am Seifenkessel ist dabei der Schweizer Christoph Hegglin zuständig, der sowohl beruflich als auch privat an Sonja Baldaufs Seite steht. Begonnen wurde mit 25 verschiedenen Sorten, mittlerweile gibt es 70. Sonja Baldauf möchte die Sortenzahl eigentlich klein halten, doch das ist schwieriger als gedacht: „Ich würde am liebsten jedes Jahr zwei neue Sorten herausbringen. Unsere Kunden bringen mich auf so viele schöne Ideen, und ich selbst kann kaum durch einen Garten gehen oder ein Kräuterbuch durchblättern, ohne im Geiste neue Sorten zu kreieren.“ Die Nachfrage bliebe wohl ungebrochen, denn wie viele andere Handwerker merkt auch Sonja Baldauf, dass viele Menschen immer mehr zu Produkten greifen, bei denen man spürt, dass sie mit Herzblut hergestellt wurden.
“Begonnen wurde mit 25 verschiedenen Sorten, mittlerweile gibt es bereits 70.”
Zu kaufen gibt es die Seifen für Hände, Gesicht, Körper und Haare neben den Shops in Wien 1 und 3 auch in der Filiale in Arth am See in der Schweiz, beim Vertriebspartner Manufactum sowie im Onlineshop auf wienerseife.at. Die Zukunft sieht ebenso rosig aus, wie einige der Seifen duften: Sonja Baldauf plant, das Sortiment um Seifenflocken für die Waschmaschine und edle Schmierseife als Haushaltsreiniger zu erweitern. Und neue Duftsorten wird es natürlich auch geben … Denn zwei Dinge gehen Sonja Baldauf wohl nie aus: Seife und gute Ideen.
Musikalisches Erlebnis
05. April 2021
Virtuell virtuos
Digital aus Passion: Mit cleveren IT-Lösungen eröffnet Georg Zeitler seinen Kunden eine neue Geschäftsdimension.
Virtuelle Shoppingtour, Online-Businessmeeting, Video-Call mit der Familie, Kultur-Events im Web. Unser Leben hat sich in den letzten Monaten zusehends in den virtuellen Bereich verlagert. Und genau das ist die Welt, in der sich Georg Zeitler zu Hause fühlt. Der studierte Wirtschaftsinformatiker hat früh seine Passion fürs Programmieren entdeckt und folgerichtig in Wien sein eigenes Unternehmen pc-web gegründet. Gemeinsam mit seinem Team realisiert er clevere Geschäftslösungen im virtuellen Raum. Wir treffen den begeisterten Bergsportler zum Talk über die Zukunft des E‑Commerce und digitale Sicherheit und erfahren, wieso gerade auch virtuell eine gemeinsame Kaffeepause gefragt ist.
19. November 2022
Designfaktor
Wie man Hightech-Keramik in smartes Uhrendesign verwandelt, erklärt Rado-CEO Adrian Bosshard im Talk.
Design liegt in der DNA der Marke Rado. Wie wichtig ist Ihnen dieser Aspekt in Ihrer Arbeit?
Unsere Uhren sind weit mehr als nur Zeitmesser, sie sind eigenständige Designstücke. Somit ist Design ein wichtiger Aspekt der Marken-DNA und gehört zur Kernkompetenz von Rado.
Welche Faktoren spielen dabei eine besondere Rolle, um sich am Markt abzuheben?
Eines der wichtigsten Elemente ist natürlich die Materialisierung unserer Uhren. Neben dem State-of-the-Art-Material haben wir den Mut zu speziellen und profilierten Designs. Außerdem haben wir nach wie vor einen Pioneering Spirit. Das heißt, ein Design, das ankommt, muss polarisieren und sich abheben, sodass es einen starken Wiedererkennungsfaktor hat.
03. Dezember 2021
Bildlich gesprochen
State of the Art: Michael Zoeller von Samsung Austria im Gespräch über Fernsehtrends und das smarte Zuhause.
Sehen Sie seit Beginn der ‑Pandemie bestimmte neue oder verstärkte Trends? Was ist Konsumenten beim Kauf von TV-Geräten und Computerbildschirmen besonders wichtig?
Bild- und Tonqualität sind weiterhin die wesentlichen Faktoren bei der Kaufentscheidung – quasi die Basis wie der Motor und das Fahrwerk bei einem Autokauf. Die Pandemie hat einige Trends befeuert und andere wiederum ausgebremst. Im Technologiebereich und mit dem starken Fokus auf das „Zuhause“ haben sich besonders zwei Trends – zum Thema Selbst- und Heimoptimierung – herauskristallisiert. Ein wichtiger Trend ist das Smart Home und die Verknüpfung der Nutzungen. Der Markt und das Interesse für Streaming-Dienste und die Nutzung digitaler Inhalte/Medien sind enorm angestiegen, somit wurde auch mehr Content über Services wie Prime oder Disney+ ausgeliefert.
Hier sind also noch smartere Lösungen gefragt?
Ob Homeoffice oder Hometraining: Unsere Smart TVs der letzten Generation sind genau dafür ausgerichtet. Businessmeetings werden ganz einfach dank Videokonferenzmöglichkeiten in die eigenen vier Wände verlegt, oder man greift via TV auf den im Büro stehenden PC zu. Bei unserem Smart Monitor wurden nun erstmals auch Smart-Funktionen in einen Arbeitsmonitor implementiert und bringen damit Arbeit, Schule und Games auf einen Bildschirm. Das Motto ist: Work hard by day, enjoy Netflix by night.
Art & Culture — September 2023
Upcycling-Ikone Ann Carrington
Wenn Alltagsgegenstände zu Kunst werden.
Art & Culture — März 2023
Echt jetzt?
Wie AR und VR unser Leben verändern wird.
Food & Drink — Juni 2024
Die Malediven auf der globalen Weinkarte
Atmosphere Core bietet einzigartige Weinerlebnisse.