Der international erfolgreiche Starpianist Rudolf Buchbinder spielt auch in diesen Zeiten groß auf.
Dass die magische Anziehungskraft von Musik real existiert, beweist die beeindruckende Karriere von Rudolf Buchbinder. Ein eigentlich für den Bruder gemietetes Klavier zog den damals Fünfjährigen derart in seinen Bann, dass er aus dem Stand heraus die Aufnahmeprüfung für die Musikhochschule absolvierte und als Jüngster auch bestand. Ohne Unterricht und Notenkenntnisse. Mit elf Jahren folgte die Meisterklasse, der Rest ist Musikgeschichte. Aus einfachen Verhältnissen schaffte der Ausnahme-Pianist von Wien aus den Sprung auf die internationalen Bühnen dieser Welt. Von Tokio bis New York führten ihn seine Konzerttouren, der Wiener Musikverein ist fast so etwas wie sein zweites Zuhause geworden.
Als künstlerischer Leiter verleiht er dem Grafenegg Festival eine ganz besondere Note. Auch in dieser Saison, wo im Wolkenturm unter geänderten Umständen, aber nicht weniger eindrucksvoll aufgespielt wurde. Kein Komponist begleitet ihn dabei so intensiv wie Ludwig van Beethoven, und keines seiner Werke ist Buchbinder so sehr zum Lebensleitmotiv geworden wie dessen Diabelli-Variationen. Kein Wunder also, dass er den großen Komponisten im Jubiläumsjahr 2020 mit dem Projekt Diabelli ehrt. „Vor 60 Jahren schenkte mein Klavierlehrer Bruno Seidlhofer mir, seinem jüngsten Schüler an der Wiener Musikakademie, die Noten. Seither begleitet mich Beethovens letzter Walzer“, verrät Rudolf Buchbinder. Was ihn sonst noch aktuell bewegt, lesen Sie hier.
Wie stillen Sie Ihren Kulturhunger in der aktuellen Zeit?
Zum Glück habe ich Musik und hoffentlich bald auch vermehrt Publikum. Besonders freue ich mich auf mein Diabelli-Projekt weltweit. Für mich handelt es sich bei den Diabelli-Variationen um das vielleicht spannendste Werk Beethovens. Sie sind Musik über Musik. Beethoven hält jedes Glied des Diabelli-Walzers gegen das Licht der Musikgeschichte und ordnet es gewissenhaft dem Ideal seiner Gegenwart zu. Beethoven ist faszinierend.
Welches Buch liegt zurzeit auf Ihrem Nachtkästchen?
Albert Camus’ „Der erste Mensch“ habe ich aktuell neben meinem Bett platziert.
Welche Musik läuft bei Ihnen aktuell rauf und runter?
Frank Sinatra und Oscar Peterson höre ich momentan besonders gern.
Welchen Film wollen Sie unbedingt in nächster Zeit sehen?
Ich freue mich schon auf den neuen James Bond, sobald er in den Kinos ist.
Kultur bedeutet für mich …
Den inneren Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Als immer positiv denkender Optimist hoffe ich, dass man nach dem Ende der Coronakrise wieder die wahren Werte des Lebens zu schätzen weiß.
Tipps zur Person
„Manchmal habe ich den Eindruck, er sitzt neben mir.“ So beschreibt Rudolf Buchbinder seine Beziehung zu Ludwig van Beethoven. Zum Jubiläum 2020 hat er nun Beethovens Diabelli-Variationen neu eingespielt. Dafür beauftragte er auch Komponisten aus aller Welt, sich das Thema noch einmal vorzunehmen. Das Ergebnis kann sich hören lassen.
Aktuelle Informationen zu Rudolf Buchbinders Projekt „Diabelli 2020“ sowie Interessantes zur Person findet man unter buchbinder.net
Art & Culture — November 2024
Dagobert Peche wird Pop-Art
Im Talk mit MAK-Kuratorin Anne-Katrin Rossberg
Art & Culture — November 2024
Die Welt der Glasbläserei
Zu Gast im Studio Comploj
Design & Architecture — November 2024
Ein neues Zuhause für Sotheby's
Die neue Adresse mischt Hong Kongs Kunstszene auf
Travel — November 2024
Mittelalter trifft Pop-Art
Übernachten im Kunsthotel Widder
Design & Architecture — Oktober 2024
Gehört Werbung ins Museum?
Die 100 besten Plakate im MAK
Art & Culture — Oktober 2024
Glanzvolle Auftritte
Lobmeyr auf der EXPO in Osaka