Marina Hoermanseder lebt ihren Traum als Designerin und Unternehmerin und gibt Einblicke in ihre Arbeit in Berlin-Kreuzberg.
Marina Hoermanseder lebt Design in all seiner Vielfalt. Ob Mode oder Produkt – in ihren Händen verwandelt sich alles in eine extravagante Kreation. Geschätzt und gefeiert von Lady Gaga über Katy Perry bis zu Topunternehmen. Große Marken buhlen mittlerweile um ihren Stil „Verspielt, erkennbar, detailverliebt“. So ließ auch die Schweizer Traditionsmarke Rado den Klassiker „Captain Cook“ gleich zweimal von Marina Hoermanseder in Szene setzen.
Wie unterscheiden sich die beiden Modelle, die Sie für die Rado Captain Cook Kollektion entworfen haben?
Bei der ersten Zusammenarbeit habe ich mich für eine sehr feminine, verspielte Version entschieden. Deshalb habe ich zartes Rosa bei den Lederbändern und Roségold verwendet. Mein Lieblingselement – die Schnalle – verleiht der Uhr einen toughen, mutigen Look und wurde auch auf dem Gehäuseboden eingraviert.
Was war die Inspiration für die ‑zweite Edition?
Nach dem Pastelldesign der ersten Uhr bin ich – gemeinsam mit Rado – mutiger geworden. Wir sind andere Wege gegangen und haben neue Dinge ausprobiert, z. B. den Sekundenzeiger in Form meiner persönlichen Signatur als Herzschlag geformt. Die Uhr ist insgesamt ein bisschen frecher und wilder – einfach etwas mehr Berlin-Kreuzberg. Die Farbsteine auf dem Zifferblatt stehen für den Regenbogen und symbolisch für LGBTIQA+. Die Uhr soll Gleichheit verkörpern, ein Unisex-Modell, das wirklich jeder tragen kann. Das war und ist mir sehr wichtig.
Auf dem Moodboard in Ihrem Atelier findet sich der Spruch: „The distance between dreams and reality is called action!“
Ja, das habe ich schon sehr früh gelernt und beherzt. Nach meinem Studium habe ich bei Alexander McQueen ein Praktikum gemacht, und da war das klare Motto: „Geht nicht, gibt’s nicht.“ Mit viel Fantasie und Energie wurde das Unmögliche möglich gemacht. Das hat mich geprägt.
Spielt beim Design einer Uhr auch Präzision eine wichtige Rolle?
Absolut, und die Zusammenarbeit mit Rado hat mir gezeigt, dass die Schweizer Uhrmacherei gar nicht so weit entfernt ist von dem, was wir hier im Atelier tun. Es sind die kleinen Details, die die Produkte am Ende perfekt machen. Ich kann da sehr penibel sein, und mein Team nennt mich deshalb gern „Millimeter-Marina“.
Vielen Dank für das Gespräch!
Design Geschichten
Marina Hoermanseder
studierte Wirtschaft und Mode in Wien und Berlin, sammelte wertvolle Erfahrungen im Modehaus von ‑Alexander McQueen und gründete 2013 ihr Modelabel in Berlin. ‑Seither zählt sie viele Promis zu ihren Kunden. Ihr Markenzeichen ist der Strapskirt, ebenso wie ihre Liebe zu Handwerk und Perfektion. Der Schweizer Uhrenhersteller Rado hat sie zweimal mit der Gestaltung der „Captain Cook“ betraut.
rado.com
marinahoermanseder.com
Musikalisches Erlebnis
06. Oktober 2022
Zeitlose Handwerkskunst
Uhrmachermeister & Juwelier Witzmann im Herzen Innsbrucks steht seit rund 130 Jahren für Uhren-Expertise höchster Güte.
Uhren & Juwelier Witzmann gibt es seit fast 130 Jahren. Können Sie uns etwas zur Geschichte des Unternehmens erzählen?
Unsere Gründungsgeschichte geht auf die alte Tradition der Uhrmacherei zurück. Früher haben die Bauern in armen ländlichen Gebieten im Winter, wenn es am Hof weniger zu tun gab Uhren montiert und verkauft. Aus einer dieser ehemals armen Regionen, dem Waldviertel stammt meine Familie. Mein Urururgroßvater hat in dieser klassischen Tradition gearbeitet und ein Geschäft gegründet. Das Geschäft das 1894 eröffnet wurde kam von der mütterlichen Seite. Nach dem 2. Weltkrieg ging meine Familie, zunächst nach Salzburg und dann Innsbruck.
Wie sah Ihr Weg in das Familienunternehmen aus?
Mein Vater war sehr raffiniert dabei, mich für das Handwerk zu begeistern. Bereits als ich noch in die Volksschule ging, gab er mir immer wieder alte Wecker und ausgediente mechanische Dinge zum Spielen. Mein Interesse wurde geweckt. Als ich im Gymnasium war, hat er mir einen Ferialjob angeboten und mich aus einer Metallstange eine Schraube anfertigen lassen. Das fertige Produkt war so ein Erfolgserlebnis für mich, dass klar war: das mache ich. Ich habe anschließend eine Fachschule und ein Praxisjahr absolviert, die Meisterprüfung abgelegt und bin dann gleich ins Familienunternehmen eingetreten.
Welche Marken führen Sie heute?
Wir führen vor allem hochklassige Schweizer Marken, aber auch ausgewählte deutsche Marken. Wichtig ist für uns, dass eine hohe Qualität geboten wird und wir uns in Reparatur-Angelegenheiten auf den Partner verlassen können.
05. Juni 2023
Comedy mit Haltung
Rufen Sie nicht an, er ruft Sie an. Oder trifft Sie live beim Wiener Kabarettfestival. Stand-up-Comedian Gernot Kulis im Talk.
Erwischt! Wenn man im Alser Café in Wien einen Mann konzentriert an seinem Laptop tippen sieht, hat man große Chancen, Gernot Kulis bei der Arbeit zu entdecken. Das Kaffeehaus ist sein liebstes Büro, wenn es darum geht, seine Programme zu entwickeln. Fürs Lernen der Texte schwingt er sich auch gern auf den Ergometer. Wie wichtig Tempo, Haltung und Atmosphäre für sein Tun sind, verrät der Stand-up-Comedian im Gespräch – Kostproben seiner Paraderolle als Ö3-Callboy inklusive.
22. November 2023
Longines' Vision
Sie sind seit über 20 Jahren in der Uhrenbranche aktiv. Was fasziniert Sie an Longines?
Diese reiche Geschichte, die nicht einmal mir als damals neuem CEO bekannt war! Als ich 2020 im Museum in Saint-Imier war, war ich wirklich beeindruckt von all den Pionierleistungen und Geschichten. Longines hat die Flyback-Funktion erfunden und damit die Fliegerei maßgeblich geprägt, die erste GMT-Uhr kam von Longines und, und, und. Wir müssen kein Storytelling erfinden, wir haben ein Heritage, das es den Kunden zu vermitteln gilt. Und das alles gepaart mit technischen Höchstleistungen – etwa Siliziumspirale oder präzise Zeitmessung. Genau diese Authentizität macht Longines für mich aus.