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Quarantäne und Ausgangsbeschränkungen – in den vergangenen Monaten lernte so manch einer wieder die einfachen Dinge zu schätzen. Ein simpler Spaziergang zum Beispiel kann eine großartige Sache sein. Das hat sogar schon die Wissenschaft entdeckt. An der Universität Kassel wird Spaziergangswissenschaft gelehrt. Ein Studium der sogenannten Promenadologie ist garantiert (k)ein Spaziergang. Aber bestimmt eine lehrreiche Erfahrung. Das wussten schon die altvorderen Aristokraten, auf deren Hang zum Lustwandeln“ das Anlegen von barocken Gärten zurückgeht. Aus dieser Idee wiederum entstanden Uferpromenaden und Flaniermeilen, Kur- und Stadtparks, wie wir sie heute überall antreffen. Das langsame Gehen an der frischen Luft und in Muße, heute würden wir Achtsamkeit dazu sagen, ist also steinalt. Schon Schiller und Goethe liebten es, sich räumlich auszubreiten“ – genau das bedeutet nämlich spaziare im Italienischen, woher der Begriff stammt.