Dr. Harald Hauke räumt als ARA-Vorstand mit verstaubten Ideen der Kreislaufwirtschaft auf.
ARA-Vorstand Dr. Harald Hauke hält die Wirtschaft im Kreislauf: mit Innovationsgeist, Digitalisierung und Engagement. Mit der Altstoff Recycling Austria AG setzt er international neue Maßstäbe für den ressourcenschonenden Umweltschutz. Wie das funktioniert, verrät er im Gespräch.
Nachhaltigkeit ist ein viel zitierter Trend. Wie sieht es konkret mit der Sammelmoral der Österreicher aus?
Extrem gut! Neueste Studien zeigen, dass 96 Prozent der Österreicher Mülltrennung als wichtig erachten. Und 93 Prozent der Befragten geben an, ihren Abfall auch getrennt zu sammeln. Das sind extrem gute Werte.
Die EU fordert bis 2030 wesentlich strengere Recyclingziele. In welchen Bereichen gelingt das schon gut, wo ist noch Luft nach oben?
Österreich hat bei Papier, Metall und Glas schon heute die meisten EU-Ziele bis 2030 erfüllt. Hier liegen wir auch im internationalen Vergleich absolut im Spitzenfeld. Bei Kunststoffverpackungen haben wir heute bereits eine Recyclingquote von 25 Prozent. Auch hier bin ich zuversichtlich, dass wir bis 2025 das Ziel von 50 Prozent erreichen.
Was sind wichtigsten Faktoren, um derartige Ziele erreichen zu können?
Die ARA ist bereits seit 30 Jahren Profi im Bereich Recycling. Diese Erfahrung macht sich bezahlt. Und natürlich unsere ständige Bemühung, mit unseren zahlreichen Partnern aus Wirtschaft, Kommunalpolitik, Medien, Handel, NGOs etc. im breiten Dialog zu stehen. Wir arbeiten permanent daran, das System zu optimieren, noch näher an die Haushalte zu kommen.
Welche Aktivitäten setzt die ARA für die jüngere Generation?
Bewusstseinsbildung für Kinder und Jugendliche ist ein sehr wichtiges Thema, das wir vielfältig bearbeiten. Mit unserem Programm ARA4kids und unserem Flaschengeist Bobby Bottle informieren wir in Kindergärten und Volksschulen über richtiges Recycling. Und auch auf Social Media — von Facebook bis TikTok — sind wir aktiv.
Welchen Beitrag zur modernen Kreislaufwirtschaft leistet ARA Circular Design?
Bis 2030 müssen alle Kunststoffverpackungen recyclingfähig sein. Die wahrscheinlich größte Herausforderung hierbei ist eine recycelbare Gestaltung der Verpackung bei gleichzeitig perfektem Produktschutz. Genau darum geht es bei ARA Circular Design – Verpackungen optimal zu gestalten.
„Mit einer Recycling-Glasflasche kann so viel Strom gewonnen werden, um ein Smartphone sechsmal zu laden.“ – Dr. Harald Hauke
Gerade bei Verpackungen ist das Wording „umweltverträglich“ komplex. Worauf sollte man achten?
Als Konsument muss man sich immer fragen, welche Faktoren man betrachtet. Gerade im Obstbereich etwa machen 98 Prozent des Footprints die Lebensmittel selbst – vom Wasserverbrauch bis zum Transport – aus, und nicht die Verpackung. Oder: Eine Baumwolltasche muss 120-mal verwendet werden, bis ihr hoher Wasserverbrauch ausgeglichen wird. Es ist somit nicht mal für Experten einfach zu sagen, was am umweltverträglichsten ist.
Sind Kunststoffverpackungen somit gar nicht so schlecht wie ihr Ruf?
Immer vorausgesetzt, dass die Verpackungen auch korrekt entsorgt und recycelt werden, sind Kunststoffe ein Hightech-Produkt, das aus der Industrie nicht mehr wegzudenken ist.
Welchen Beitrag kann die App digi-Cycle zum Einwegpfand leisten?
Statt Flaschen wieder zurück in den Supermarkt zu bringen, kann man mit digi-Cycle die Flaschen bequem zu Hause sammeln, scannen und erhält das Pfand retour. Convenience kommt an und erhöht die Sammelquote
Wie wichtig ist es, auch Unterneh-men mit an Bord zu holen?
Die ARA arbeitet mit 15.000 Businesskunden zusammen, auch bei Bewusstseinsbildung. Aktuell mit der Kampagne „Wir wollen deine Rohstoffe zurück“. Viele Unternehmen optimieren mit uns ihr Abfallmanagement und digitalisieren ihre Abfallströme. Ein wichtiger Beitrag zum Umweltmanagement.
Vielen Dank für das Gespräch!
Erfolge sammeln
Dr. Harald Hauke war 20 Jahre lang in der Markenwirtschaft tätig und ist seit zehn Jahren bei der ARA für eine neue Definition der Kreislaufwirtschaft zuständig. Als Vorstand der Altstoff Recycling Austria AG (ARA) lautet das Motto: Zukunft. Kreislauf. Wirtschaft. Seit fast 30 Jahren agiert die ARA als heimischer Marktführer unter den Sammel- und Verwertungssystemen für Verpackungen sowie Elektroaltgeräte und Batterien. Gesamt stehen den Konsumenten mehr als 1,9 Millionen Sammelbehälter zur Verfügung, zusätzlich sind über 1,8 Millionen Haushalte an die Sammlung mit dem Gelben Sack angeschlossen. 2021 sammelten die österreichischen Haushalte 1,08 Millionen Tonnen Verpackungen und Altpapier. Auf der neuen Website ara.at kann man sich interaktiv über aktuelle B2C- und B2B-Projekte der ARA informieren.
Videos zum korrekten Sammeln finden Sie hier.
Musikalisches Erlebnis
21. März 2022
Gut geht´s besser
Warum sich nachhaltiges Wirtschaften lohnt: Helvetia Versicherungen AG-Vorstand Andreas Bayerle im Talk.
Manche Dinge sind weit mehr als ein flüchtiger Trend. Andreas Bayerle, Vorstandsmitglied bei Helvetia, erklärt, warum Nachhaltigkeit für ihn zur DNA des Unternehmens gehört und für die Kunden des Versicherers ein Trend ist, der kam, um zu bleiben.
Nachhaltigkeit liegt gerade sehr im Trend. Hat sich dementsprechend auch die Nachfrage der Kunden Ihres Versicherungsunternehmens ganz konkret verändert?
Viele haben das Thema als ein wesentliches erkannt. Es liegt im Trend, nachhaltig zu investieren – und das ist gekommen, um zu bleiben. Zahlreiche auch institutionelle Anleger gehen in diese Richtung. Ehrlicherweise muss man sagen: Produkte von Banken und Versicherungen sind ja oft abstrakt. Hier aber können die Leute auch eine emotionale Bindung aufbauen, wenn sie etwa mit ihrem Investment den Aufbau von Schutzwäldern unterstützen.
Diese Schutzwälder sind eines von vielen Projekten, in denen sich Helvetia zum Thema Nachhaltigkeit engagiert. Wie kam es zu einer halben Million Baumspenden des Konzerns in den vergangenen Jahren?
Helvetia ist ja vor allem in Alpenländern zu Hause, wo gleichzeitig auch die Gefahr von Stürmen, Lawinen und anderen Naturkatastrophen sehr präsent ist. Bei schweren Schäden geht es darum, rasch wieder Bäume zu pflanzen, damit nicht noch mehr passiert. Hier setzen wir vielseitig an. Einerseits haben wir allein in Österreich rund 125.000 Bäume, im gesamten Helvetia-Konzern eben eine halbe Million Bäume gestiftet, andererseits schicken wir unseren Kunden, die hier investieren ihren persönlichen „Baumpass“ zu ihrem nachhaltigen Investment. Das kommt bei diesen sehr gut an, denn es ist ein Thema, das berührt. Gleichzeitig haben wir als Versicherungsunternehmen natürlich auch ein Interesse daran, dass möglichst wenig Schäden entstehen, die in weiterer Folge als Versicherungsschäden wieder bei uns landen.
01. Juni 2022
Kunst, aber sicher!
Georg Krenkel garantiert mit Helvetia für Sicherheit in allen Kunstfragen. Ein Talk über Risiken, Diskretion und hohe Werte.
Dass Museen, Kunstsammler, Galeristen und Künstler ihre Werke versichern, ist selbstverständlich. Aber inwiefern ist das Bewusstsein dafür auch bei „kleineren“ Sammlern da
Großteils sind unsere Kunden Kunstsammler – die aber weniger in der Öffentlichkeit stehen. Und eben auch solche, die keine riesige Kollektion haben, aber bei denen immer wieder ein Werk dazukommt und die dann leidvoll erfahren, dass ihre Werke mit ihrer Haushaltsversicherung gar nicht oder nur sehr stark eingeschränkt abgedeckt sind. Für diese haben wir vor zweieinhalb Jahren ein eigenes Produkt geschaffen, als Vorreiter der Branche. Dass wir bereits Nachahmer gefunden haben, zeigt ja nur, dass wir hier eine wesentliche Nische bedienen. Gleichzeitig bieten wir auch individuelle Lösungen im oberen Segment, wobei man bei großen Ausstellungen eher auf Risikogemeinschaften mehrerer Versicherer zurückgreift. Fakt ist: Wir haben in Österreich jede Menge Kunstwerke – und man möchte nicht glauben, wie viele davon nicht versichert waren bzw. immer noch sind.
29. September 2020
Visionen hautnah
Elisabeth Sandager, Global Brand President der Luxushautpflegemarke Helena Rubinstein, im Talk über Unternehmergeist, moderne Beauty-Wissenschaft und maßgeschneiderten Luxus.
Never give up“, „niemals aufgeben“ lautet ihr Motto. Das trifft sowohl für Elisabeth Sandager selbst zu, könnte aber auch genauso für die Gründerin des Unternehmens gelten, das sie momentan leitet. Die Dänin Elisabeth Sandager ist Global Brand President von Helena Rubinstein. Ähnlich wie bei der Kosmetikpionierin Helena Rubinstein ziehen sich bei Sandager außergewöhnliche Lebensstationen durch ihre bisherige Karriere. Die Mutter zweier Töchter trat 1981 als Produktmanagerin für Lancôme bei L’Oréal ein, dem größten Kosmetikhersteller der Welt. Doch damit gab sie sich nicht zufrieden. Bereits 1988 wurde sie Marketingdirektorin und kurz darauf Vice President Marketing für Europa, Afrika und den Mittleren Osten für das US-amerikanische Kosmetikunternehmen Revlon. Aber es wäre nicht Sandager, wenn sie nicht weiter an ihrer steilen Karriere gefeilt hätte.
— August 2020
Wellness at Home
Sauna, Infrarotlampe oder Sonnenliege – mit diesen Produkten wird Ihr Zuhause zur Wellnessoase.
Art & Culture — Juni 2024
Im Reich der Moosmenschen
Die skulpturale Welt von Kim Simonsson.
Travel — März 2022
Kunst zum Einchecken
Hotelempfehlungen, die wirklich großARTig sind.